BUF Lindy Ruff

Trainer Lindy Ruff von den Buffalo Sabres durchläuft eine emotionale Woche in Prag. Bei der NHL Global Series 2024 presented by Fastenal sieht er in der tschechischen Hauptstadt viele seiner ehemaligen Spieler von den New Jersey Devils wieder – diesmal jedoch als Kontrahenten. Bis Anfang März dieses Jahres stand der Coach dort selbst noch an der Bande. Mit zwei Spielen am Freitag und Samstag läuten die Sabres und die Devils die regulären NHL-Saison 2024/24 ein.

„Das wird sicherlich ein seltsames Gefühl sein, gegen meine frühere Mannschaft in die neue Spielzeit zu starten. Aber so hart es auch sein mag, es ist einfach Teil des Geschäfts“, sagte er.

Ruff stand von Oktober 2020 bis 4. März 2024 als verantwortlicher Mann an der Bande der Devils. Mit der Vertretung aus Newark bestritt er 281 Partien in der regulären Saison und erreichte dabei eine Matchbilanz von 128-125-28 mit 284 Punkten. 2022/23 führte er die Devils in die Stanley Cup Playoffs. In der ersten Runde schalteten sie die New York Rangers mit 4:3 in der Gesamtwertung aus. In Runde zwei unterlagen sie den Carolina Hurricanes mit 1:4.

Lindy Ruff

In der abgelaufenen Spielzeit konnten die Devils nicht an die Leistungen jener Erfolgssaison anknüpfen. Aufgrund des beträchtlichen Rückstands auf die Plätze für die Postseason wurde Ruff entlassen. Stattdessen sollte sein Assistent Travis Green das Unmögliche möglich machen. Doch auch unter seiner Regie gelang es den Devils nicht mehr, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Green musste nach Abschluss der Saison ebenfalls gehen. Sein Nachfolger ist Sheldon Keefe, der zuvor bei den Toronto Maple Leafs tätig war.

Das Schicksal will es, dass Ruff gleich in den ersten beiden Pflichtspielen auf seinen vormaligen Arbeitgeber und dessen ihm noch bestens bekannte Belegschaft trifft. „Ich habe mir die Devils in der Preseason intensiv angesehen. Es sind ein paar neue Gesichter dabei. Als Klub versucht man immer, sein Team zu verstärken. Das ist den Verantwortlichen der Devils in meinen Augen gelungen. Sie verfügen sowohl in der Spitze mit Hischier, Bratt, Quinn und Meier als auch in der Tiefe über Leute, die den Unterschied in einem Spiel ausmachen können“, erläuterte der Sabres-Coach.

Nach seiner Einschätzung werden es schwere Begegnungen. „Die Devils verfügen in der Offensive über viel Talent. Da sie einen neuen Trainer haben, werden sie ein anderes System spielen und eine andere Struktur aufweisen als zu meiner Zeit“, so Ruff.

Er sieht seine Mannschaft jedoch bestens gerüstet für die zwei Aufeinandertreffen mit New Jersey. Die Trainingsleistungen seiner Mannen in München und Prag seien sehr gut gewesen. „Die Gruppe bringt viel Energie aufs Eis und arbeitet hart. Das stimmt mich zuversichtlich“, hob der 64-Jährige hervor.

Ein Spieler, mit dem er besonders intensive Gespräche während seiner Schaffensperiode bei den Devils führte, war Nico Hischier. Das lag einerseits in dessen Funktion als Kapitän begründet, andererseits funkten die beiden auch sonst auf einer Wellenlänge.

NJD Nico Hischier

„Wir hatten eine gute Zeit zusammen. Lindy ist ein Mensch, den ich persönlich unglaublich schätze. Von daher ist es irgendwie schon cool, dass wir ausgerechnet gegen ihn starten. Er hat als Coach großen Einfluss auf meine Karriere gehabt“, ließ Hischier verlauten. „Ich bin unter ihm als Persönlichkeit und als Spieler gewachsen. Es gibt bei uns noch eine ganze Reihe weiterer Akteure, die ihm dankbar sein dürfen, wie er sie weiterentwickelt hat.“

Hischier freut sich nach eigenen Worten auf die kommenden Tage und die Duelle mit den Sabres in Prag. Die Trainingsbedingungen und das Eis seien hervorragend. „Wir müssen jetzt zusehen, dass wir so schnell wie möglich mit der Zeitumstellung zurechtkommen und uns intensiv auf den Freitag vorbereiten“, betonte der Center.

Sein Teamkollege Jesper Bratt wies darauf hin, dass die Freundschaft zwischen Ruff auf der einen und seinen ehemaligen Spielern auf der anderen Seite in sportlicher Hinsicht während der zwei Partien ruhen wird. „Er will gegen uns gewinnen und wir gegen ihn. Vor diesem Hintergrund werden die beiden Begegnungen sicherlich äußerst interessant. Ich persönlich bin Lindy wie viele von uns zu großem Dank verpflichtet. Doch es ist jetzt eine besondere Gelegenheit, einmal gegen ihn anzutreten und dabei gut auszusehen“, gab der Flügelstürmer der Devils zu Protokoll.

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