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Im Sommer war eine der spannenden Geschichten der NHL, welcher Kandidat im NHL Draft 2017 als erster Pick gewählt werden würde. Es wurde darüber diskutiert, wer die Nase vorne habe, der Kanadier Nolan Patrick, oder doch der Schweizer Nico Hischier. Am Ende setzte sich Hischier durch und wurde von den New Jersey Devils als erster Spieler des Draft in die NHL geholt. Patrick belegte den zweiten Platz und ging an die Philadelphia Flyers. Nun trafen die beiden hoffnungsvollen Toptalente erstmals in Liga aufeinander.

"Das wird kein Duell zwischen mir und Patrick", betonte Hischier vor dem Spiel. "Er ist ein großartiger Kerl... aber auf dem Eis werden wir keine Freunde sein."
Am Samstag besiegten die Philadelphia Flyers ihren Gastgeber, die New Jersey Devils, mit 5:3. Die Flyers gewannen dabei ihr viertes Spiel in Folge, während die Devils ihre sechste Niederlage in Folge einstecken mussten. Dabei setzten die Devils erneut, wie bereits in der gesamten Saison, auf ihre jüngsten Spieler. Will Butcher, Jesper Bratt und Hischier punkteten allesamt, doch es sollte gegen die Flyers nicht genug sein. Sean Couturier traf zwei Mal, Wayne Simmonds, Travis Konecny und der Österreicher Michael Raffl waren ebenfalls erfolgreich.

Viel beachtet wurde auch das Duell der beiden Rookies, die allerdings den Spielausgang nicht entscheidend beeinflussen konnten. Hischier sammelte zumindest einen Assist, als er das 1:0 durch Bratt vorbereitete.
In der ersten Hälfte der Saison hat sich Hischier gegenüber Patrick als der produktivere Stürmer erwiesen. Mit acht Toren und 27 Punkten liegt er unter den zehn punktbesten Rookies der Liga. In seinem Team belegt er gemeinsam mit Bratt Platz zwei auf der internen Scorer-Liste.
Patrick hingegen musste bereits früh in der Saison mit dem Verletzungspech hadern. Er fiel vom 24. Oktober bis zum 16 November aus und vor dem gegnerischen fehlt ihm noch das Glück. In den 34 Partien, in denen er bisher eingesetzt wurde, kam er erst auf zwei Tore und acht Scorerpunkte.
"Unsere Reihen wurden die ganze Saison über oft umgestellt und ich versuche einfach so gut wie möglich meinen Beitrag zu leisten", analysierte Patrick seine bisherigen Vorstellungen. "Ich weiß, dass ich besser spielen und mehr leisten kann, deshalb versuche ich selbstbewusst zu bleiben."
In ihrem ersten direkten Aufeinandertreffen schoss Hischier in 15:52 Minuten Eiszeit nur einmal auf das gegnerische Tor, war aber zumindest an Bratts Tor beteiligt. Patrick stand nur 8:59 Minuten auf dem Eis, feuerte dabei dreimal auf Cory Schneider im Tor der Devils und gewann fünf von sieben Anspielen. Am Ende holten sich seine Flyers die beiden Punkte.

Die große Differenz bei den Einsatzzeiten der beiden macht deutlich, welche unterschiedlichen Rollen sie in ihren Mannschaften einnehmen. Während Hischier zweifellos zu den wichtigsten Stürmern seines Teams zählt, hat Patrick noch deutlich bessere Konkurrenz und größere Namen vor sich. Hinter Teamkollegen wie Claude Giroux, Wayne Simmonds, Jakub Voracek und Sean Couturier, muss er sich unterordnen. In seinen bisherigen Einsätzen durfte er durchschnittlich für zwölf Minuten pro Spiel auf das Eis. Hischier nimmt mit 16:20 Minuten Eiszeit Platz fünf unter den Stürmern der Devils ein.
Durch mehr Eiszeit könnte Patrick sicherlich auch häufiger punkten, doch in einer Mannschaft, die um die Playoffs kämpft und derzeit nur einen Zähler hinter einem Wildcard-Platz liegt, muss er sich diese Zeit zunächst verdienen. Trainer Dave Hakstol wird sich unter diesen Umständen wohl kaum auf Experimente einlassen, sondern weiter auf die erprobten Kräfte setzen.
Hischier darf mit den Devils trotz der jüngsten Niederlagen optimistisch auf die restliche Saison blicken. Sie liegen auf Platz drei der Metropolitan Division und sind auf einem guten Kurs in Richtung Playoffs. Er kann sich auch weiterhin auf eine tragende Rolle in einem erfolgreichen Team und bei einem aussichtsreichen Kandidaten für die Runde der letzten 16 freuen.