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Stürmer Sven Bärtschi vom SC Bern hat entschieden, seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen ab sofort zu beenden. Entsprechend haben der Klub und der 30-jährige Berner den bis Frühling 2025 laufenden Vertrag am Donnerstag in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst.

"Heute gebe ich mit gemischten Gefühlen meinen Rücktritt als Eishockeyprofi bekannt", wird Bärtschi in einer Pressemitteilung des SC Bern zitiert. "Es ist eine schmerzhafte Entscheidung. Eishockey ist eine Sportart, die dem Körper alles abverlangt. Wie die meisten Spieler hatte auch ich eine Reihe von Verletzungen, die nun ihren Tribut fordern. Nach monatelangem Training ist mir klar geworden, dass mein Körper nicht mehr die Leistung bringen kann, die ich von ihm benötige. Und mit weniger als 100 Prozent zu spielen, das kann ich nicht akzeptieren. Seit ich als Vierjähriger in Langenthal erstmals mit Eishockey in Berührung gekommen bin, war diese Sportart meine Leidenschaft. Ich lernte das Spiel kennen und lieben, gemeinsam mit meinem Bruder und einigen meiner besten Freunde, die noch immer meine besten Freunde sind. Es gibt sehr viele Leute, denen ich danken möchte, dass sie mich zu dem Spieler gemacht haben, der ich geworden bin. Dass ich in der ersten Runde gedraftet wurde, hat mich unglaublich stolz gemacht. Aber ich habe nie vergessen, woher ich gekommen war - und wie ich dorthin gelangte. Auch deshalb war es immer mein Ziel, dereinst in die Schweiz zurückzukehren, um vor meinen Freunden und meiner Familie zu spielen. Es gibt mir ein gutes Gefühl, konnte ich meine letzten Spiele als Eishockeyprofi dort bestreiten, wo meine Reise begann - und wo meine Heimat ist: im Bernbiet. In jenem Kanton, in welchem ein Bub aus Aarwangen einfach zum Spaß Eishockey spielen wollte und keine Ahnung hatte, dass ihm diese Sportart dereinst so viele Erfahrungen, Erlebnisse und Freundschaften bescheren würde. Ich hoffe, ich konnte viele junge Schweizer Spieler inspirieren, dass sie immer an sich glauben. Verfolgt eure Träume und lasst euch nicht davon abhalten!"

Bärtschi blickt auf eine erfolgreiche Profizeit zurück. Mit seinen Errungenschaften in Nordamerika diente er manchem Schweizer Spieler, der den Sprung in die NHL schaffen wollte, als Vorbild. Der Berner wurde beim SC Langenthal ausgebildet und wechselte 2010 mit 17 Jahren nach Nordamerika zu Portland in die Juniorenliga WHL. Im NHL Draft 2011 wurde der Stürmer in der ersten Runde von Calgary als Nummer 13 ausgewählt.

Nur ein Schweizer Spieler war zum damaligen Zeitpunkt in der Geschichte des Draft noch früher gezogen worden (Nino Niederreiter 2010 als Nummer 5).

In der NHL spielte Bärtschi für die Calgary Flames, die Vancouver Canucks und die Vegas Golden Knights. Er absolvierte 294 NHL-Partien und erzielte 66 Tore sowie 138 Punkte. Nach 12 Jahren in Nordamerika kehrte Bärtschi im vergangenen Sommer in die Schweiz zurück und wechselte zum SC Bern. Nun tritt er mit 30 Jahren zurück.

Top-Spielzüge aus 2018/19: Sven Bärtschi

"Nicht viele Spieler erreichen in ihrer Karriere, was Sven Bärtschi erreicht hat", äußerte sich SCB-Sportchef Andrew Ebbett in der Pressemitteilung des Klubs. "Er darf mit Stolz auf seine Profizeit zurückblicken. Als Eishockeyprofi möchtest du ewig weiterspielen. Umso herausfordernder ist es, auf die Signale des Körpers zu achten. Ich habe größten Respekt vor Sven Bärtschis Entscheidung und wünsche ihm nur das Beste."