Kasper krönt gute Vorbereitung mit zwei Toren für die Red Wings

Wer als Eishockeyinteressierter aus dem DACH-Raum in diesen Tagen an die Detroit Red Wings denkt, dem kommt wohl als erstes der Name Moritz Seider in den Sinn. Der junge Abwehrspieler, der 2022 als erster Deutscher die Calder Trophy für den besten Rookie gewann, hat sich inzwischen längst als feste Größe bei den Red Wings und in der gesamten Liga etabliert.

In Detroit macht sich derzeit aber ein junger Österreicher auf den Weg in Richtung der ganz großen Eishockeybühne. Er schickt sich an in den kommenden Monaten seinen Weg in die Liga zu finden. Marco Kasper, ein 20-jähriger Center, den die Red Wings im NHL Draft 2022 an Position acht auswählten, steht kurz vor einer Beförderung in den NHL-Kader Detroits.

Kasper glänzt mit zwei Toren gegen die Senators

Am Freitag glänzte Kasper beim 3:4 nach Verlängerung gegen die Ottawa Senators in der heimischen Little Caesars Arena mit zwei Toren. Es waren die ersten beiden Treffer für ihn in der laufenden Vorbereitung.

Diese könnten, auch wenn die Red Wings die Begegnung nach der von ihm herausgeschossenen 2:0-Führung am Ende noch verloren haben, für Kasper genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen sein. Der Stürmer spielte sich durch seinen starken Auftritt in jedem Fall mehr in den Fokus von Trainern und Mitspielern. Er vermochte es seine schon zuvor ordentliche Vorbereitung durch diese Tore zu krönen.

Kasper eröffnete das Spiel mit dem 1:0 bereits nach 84 Sekunden. In der neunten Minute legte er das zwischenzeitliche 2:0 nach und sorgte dafür, dass sein Team mit einem guten Gefühl in die erste Drittelpause gehen konnte. Am Ende standen für ihn 13:41 Minuten Eiszeit zu Buche. Kasper wurde in 18 Shifts eingesetzt und gab dabei insgesamt vier Torschüsse ab.

Sonderlob für den Österreicher von Trainer Lalonde

Auch wenn den Red Wings die Begegnung am Ende noch entglitt, galt Kasper bei Coach Derek Lalonde hinterher als der große Lichtblick in seinem Kader. Das dürfte ihm realistische Chancen auf einen Platz im Team zu Saisonstart einräumen. „Er war herausragend“, kommentierte Lalonde die Leistung des Doppeltorschützen. „Er hat viel Energie eingebracht, tolle Abschlüsse gezeigt und insgesamt ein tolles Training Camp absolviert“, ergänzte Lalonde.

„Kasper hat inzwischen viel mehr Selbstvertrauen als früher. Er hat die Zeit im Farmteam in Grand Rapids sehr gut genutzt und sich auch in der Vorbereitung hier stark verbessert präsentiert“, so der Trainer anerkennend. „Wir können noch viel von ihm für die Zukunft erwarten. Er ist vielseitig einsetzbar und hat sich aus meiner Sicht für mehr empfohlen.“

Überzeugende Leistungen zuletzt schon in der AHL

Zur Erinnerung: Kein Spieler aus dem DACH-Raum drang in der vergangenen Saison weiter in den AHL-Playoffs vor als Kasper. Der gebürtige Innsbrucker stand mit den Griffins im Central Division Finale. In der Best-of-5-Serie gegen die Milwaukee Admirals (Farmteam der Nashville Predators) ging es in ein alles entscheidendes Spiel 5, das die Admirals mit 2:0 gewinnen konnten. Kasper steuerte in dieser Serie fünf Scorerpunkte bei (2-3-5).

Für Kasper ging damit eine erfolgreiche Saison zu Ende. In der regulären Spielzeit markierte er 35 Scorerpunkte (14-21-35) in 71 Spielen. In den Playoffs war er mit sieben Punkten (4-3-7) aus neun Partien zweitbester Torjäger und viertbester Scorer seiner Mannschaft. Nun scheint er bereit für mehr.

Kaspers Gefühlswelt hin und hergerissen

Bei Kasper selber stellte sich die aktuelle Gefühlslage am Freitag zwiegespalten dar. Einerseits freute er sich natürlich über seine Tore, andererseits ärgerte ihn die späte Niederlage gegen Ottawa. „Wir haben heute gut angefangen, dann aber leider ein wenig den Faden verloren“, meinte er.

Insgesamt aber zeigte sich Kasper, trotz des Rückschlags vor den eigenen Fans, vom eingeschlagenen Weg der Red Wings überzeugt. „Wir arbeiten in jedem Training hart und haben in den vergangenen Tagen intensiv an den Details unseres Spiels gefeilt. Das war auch mein Schwerpunkt“, sagte er. „Natürlich ist es toll für mich, wenn man in einem Spiel gleich doppelt trifft. Aber mir wäre es am Ende sehr wichtig gewesen, wenn wir das Spiel gewonnen hätten. Das hat leider heute nicht geklappt. Ich selber hätte noch ein drittes Tor erzielen können, aber man kann nicht jede Möglichkeit in einen Treffer verwandeln. Leider haben wir als Team diesmal nach gutem Start etwas die Linie verloren. Wir sind aber entschlossen, es demnächst erfolgreicher zu Ende zu spielen.“

Letzter Test am Samstag gegen Toronto

Besser machen können es Kasper und seine Mitstreiter in der Generalprobe, ihrem letzten Vorbereitungsspiel, am Samstag (7 p.m. ET; NHL.tv; So. 1 Uhr MESZ), wenn es für die Red Wings auswärts gegen die Toronto Maple Leafs geht. Dann erfolgt auch der letzte Schnitt im Kader und Kasper hofft zum Auftakt der regulären Saison am Donnerstag (7 p.m. ET; NHL.tv; FR. 1 Uhr MESZ) im Heimspiel gegen die Pittsburgh Penguins dabei zu sein. Seine zwei Tore am Freitag haben zumindest zusätzliche Werbung für ihn gemacht.