Ducks starten nach Getzlaf mit Mischung aus jung und alt in eine neue Ära

Ab Mitte September beginnen in der NHL die Training Camps zur Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga genauer unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen.

In dieser Ausgabe: Anaheim Ducks
Die Anaheim Ducks befinden sich seit mehreren Jahren im Umbruch. Doch nie war diese Tatsache so schmerzhaft spürbar wie am 24. April dieses Jahres. Die Ducks traten in ihrem letzten Spiel der Saison 2021/22 zu Hause gegen die St. Louis Blues an. Bereits vor der Partie war bekannt: Es wird das letzte Spiel in der Karriere von Ryan Getzlaf sein.
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Der Stürmer ist seit der Saison 2005/06, als das Team noch Mighty Ducks of Anaheim hieß, Bestandteil der Mannschaft gewesen. In den vergangenen zwölf Jahren war Getzlaf der Kapitän. Damit nicht genug: Bei seinem Karriereende ist er der letzte verbleibende Spieler der Mannschaft gewesen, der 2007 beim Sieg im Stanley Cup Finale gegen die Ottawa Senators dabei war. Er führt die ewige Statistik des Franchise unter anderem nach Spielen (1.157), Assists (737) und Punkten (1.019) an.
Reguläre Saison 2021/22:31-37-14, 7. Platz in der Pacific Division
Stanley Cup Playoffs 2022:Nicht qualifiziert
Trainer:Dallas Eakins, 4. Saison
Top-Zugänge:F Frank Vatrano, F Ryan Strome, D John Klingberg
Top-Abgänge:F Ryan Getzlaf, F Sam Steel, F Sonny Milano, D Andrej Sustr

Nun steht ein neues Kapitel in der Geschichte der Ducks an. Die vergangene Saison bot aber durchaus Grund, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Mit Trevor Zegras und Jamie Drysdale traten zwei Rookies mit dem Potenzial zum Superstar auf die Bühne, Troy Terry lieferte als Anaheims Topscorer mit 67 Punkten (37 Tore, 30 Assists) die Saison seiner Karriere und die Ducks waren in der ersten Hälfte der Saison lange an der Spitze der Pacific Division zu finden.
Im Sommer verstärkte General Manager Pat Verbeek das Team dazu mit den erfahrenen Stürmern Frank Vatrano und Ryan Strome sowie Spitzenverteidiger John Klingberg, um das Vakuum zu füllen, das Getzlaf in der Führungsriege der Ducks hinterlässt, und den jungen Talenten zur Seite zu stehen.
"Ich denke, dass Ryan (Strome) gleich aus mehreren Gründen ein wirklich guter Zugang ist", betonte Verbeek. "Seine Führungsqualitäten werden sehr wichtig sein. Er ist natürlich auch ein guter Spielmacher und hat diese Saison auch Tore geschossen. Jemanden zu haben, der in der Offensive produktiv ist und gleichzeitig gut für die Kultur und die Führungsqualitäten in der Kabine, war für uns wichtig. Das haben wir mit ihm erfüllt."
Strome erzielte in der abgelaufenen Saison 54 Punkte (21 Tore, 33 Assists), Vatrano kam auf 32 Zähler (18 Tore, 14 Assists), und Klingberg brachte es auf 47 Punkte (6 Tore, 41 Assists). Gemeinsam bringen sie 1.574 Spiele NHL-Erfahrung mit, um den jüngeren Teamkollegen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Bisher entschieden sich die Ducks noch nicht für einen neuen Kapitän, doch Trainer Dallas Eakins ist sich sicher, dass die Veteranen seiner Mannschaft die Führungsaufgaben nach der Ära Getzlaf gemeinsam meistern werden.

"Ryan war ein unglaublicher Kapitän, ein unglaublicher Spieler und sogar noch ein besserer Mensch", schwärmte Eakins. "Das hinterlässt natürlich eine Lücke, aber Adam Henrique ist ein großartiger Anführer. Troy Terry entwickelt sich zum Anführer. Pat hat Strome und Vatrano dazu geholt. Jakob Silfverberg und Derek Grant sind stille Anführer. Cam Fowler ist ein großer Führungsspieler, genau wie Kevin Shattenkirk und John Gibson. Wir haben viele wirklich gute Leute. Diese Jungs sind gute Menschen. Das ist die Grundlage für eine Führungsrolle. Sie werden als Gruppe in der Lage sein, die Lücke zu füllen."
Die Mischung aus diesen erfahrenen und fähigen Veteranen und den schnellen und talentierten nachrückenden Spielern macht die Ducks zu einer interessanten Mannschaft, die trotz des Abgangs von Getzlaf in der kommenden Saison einen gewaltigen Schritt machen könnte.
Im Angriff wird Zegras sich größte Mühe geben, die 61 Punkte (23 Tore, 38 Assists) zu überbieten, die ihn bei der Wahl zur Calder Trophy für den besten Rookie der Saison hinter Moritz Seider auf Platz zwei landen ließen. Welchen Status er bereits jetzt genießt, zeigt sich alleine daran, dass er das Cover des Videospiels NHL 23 schmückt. Mason McTavish dürfte nach einer sensationellen Juniorenweltmeisterschaft, bei der er Kanada als Kapitän mit 17 Punkten (8 Tore, 9 Assists) zu Gold führte, einen Platz im Kader bekommen. Drysdale lieferte aus der Abwehr in seiner Rookie-Saison bereits 32 Punkte (4 Tore, 28 Assists). Genau wie bei Zegras ist damit zu rechnen, dass diese Ausbeute mit wachsender Erfahrung steigt. Dieses Potenzial und die Neuzugänge könnten dazu führen, dass die Ducks in der kommenden Saison konstantere Leistungen bringen und damit in der Tabelle am Ende deutlich besser dastehen.

"Ich glaube, man kann sehen, dass die Puzzleteile alle hier sind", ist Vatrano von den Chancen der Ducks überzeugt. "Wir haben starke Veteranen, die schon lange dabei sind, aber auch die jüngeren Spieler, die sich im jungen Alter schon bewiesen haben. Wenn man einen guten Mix aus erfahrenen Führungsspielern und jungen Talenten hat, die das Spiel antreiben können, ist das ein Zeichen für ein starkes Team. Die Zukunft sieht in Anaheim sehr gut aus."
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