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Über 100 Spiele bestritten die Florida Panthers und Edmonton Oilers in dieser Saison jeweils, doch keines davon war so wichtig und brachte so einen Druck mit sich, wie die anstehende Partie am Montag in der Amarant Bank Arena in Florida (8 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport, My Sports; Di. 2 Uhr MESZ). Zwischen den beiden Teams steht es im Stanley Cup Finale 2024 nach sechs Partien 3:3. Spiel 7 bringt nun die Entscheidung darüber, wer am Ende den Cup gewinnt und wer so knapp wie es nur geht scheitert. In dieser Lage sind die Nerven entscheidend.

„Ich kann nur für die Edmonton Oilers sprechen, ich weiß nicht, wie es bei Florida gerade aussieht, wie sie mit der Situation umgehen“, sprach Edmontons Trainer Kris Knoblauch den Faktor Psyche an. „Nach meiner Einschätzung sind wir gut mit entscheidenden Spielen umgegangen. Wir hatten schon schwierige Spiele und standen gegen Vancouver zwei Mal vor dem Aus.“

Noch viel enger als in der zweiten Playoff-Runde gegen die Vancouver Canucks wurde es für Knoblauch und sein Team in der Serie gegen die Panthers. Florida gewann die ersten drei Partien mit 3:0, 4:1 und 4:3.

„Ich habe großes Vertrauen in die Art und Weise, wie unser Team darauf geantwortet hat und in diesen Spielen aufgetreten ist“, lobte der Trainer. „Als wir gegen Florida in dieser Serie 0:3 zurücklagen, habe ich keine Panik und Verzweiflung gesehen, nur höchste Konzentration und Entschlossenheit.“

Spiel 7 ist für beide Mannschaften mental eine Herausforderung, aber die Oilers sollten nach ihrer Aufholjagd mit drei Siegen in Folge mit dem besseren Gefühl und mehr Schwung in das Duell gehen können. Damit erarbeiteten sich die Oilers eine Chance auf einen Coup, den es seit 1942 nicht mehr gegeben hat. Damals holten die Toronto Maple Leafs einen 0:3-Rückstand in der Finalserie gegen die Detroit Red Wings auf und gewannen den Stanley Cup in Spiel 7. Sie sind bisher das einzige Team in der Geschichte der Stanley Cup Playoffs, dem das gelang. Das könnte sich nun ändern.

„Ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem Spiel erwarten soll“, gab Knoblauch zu. „In den ersten drei Spielen hatten wir wirklich Pech, dass wir keine Tore geschossen haben. Das hat mit Glück zu tun und mit den Torhütern, aber wir hatten sicherlich genug Chancen, um mehr Tore zu schießen.“

Diese Chancen nutzten die Oilers nach den ersten drei Spielen auch in rauen Mengen. In Spiel 4 schoss sich Edmonton mit einem 8:1 den Frust von der Seele, es folgten ein 5:3 und am Freitag ein klares 5:1.

„Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir zu unseren Toren kommen würden“, erklärte Knoblauch. „Das hat sich gegen Ende des dritten Spiels geändert, da sind wir zu ein paar Treffern gekommen. Das hat dazu geführt, dass der Knoten in Spiel 4 geplatzt ist. Hatten wir genug Chancen, um acht Tore zu schießen? Nein, aber das gleicht sich immer aus und wir haben mehr Chancen genutzt, als es normalerweise der Fall wäre.“

Bei jedem dieser drei Siege gelang den Oilers das erste Tor, wodurch sie den Panthers ihr Spiel aufzwingen konnten. Genau das ist der Plan, denn wenn sich Florida auf seine disziplinierte und zuverlässige Abwehr verlassen kann, ohne unter dem Druck zu stehen, Tore schießen zu müssen, ist das Bollwerk rund um Torwart Sergei Bobrovsky nur schwer zu knacken. Wenn die Panthers aber selbst unter Zugzwang stehen, eröffnen sich Räume und Möglichkeiten für die Elitespieler der Oilers, besonders Connor McDavid und Leon Draisaitl.

„Wenn du zuerst triffst, beruhigt das immer die Nerven“, beschrieb Knoblauch die Bedeutung des ersten Tors. „Es zwingt die gegnerische Mannschaft etwas mehr aufzumachen und nicht mehr mit der strukturierten Abwehr zu spielen, die sie gerne hätte, weil sie das nächste Tor erzwingen und zurück ins Spiel kommen will. Das nimmt Druck von der eigenen Mannschaft. Ich kenne die Statistik nicht, wie oft das Team gewinnt, das das erste Tor schießt. Es erlaubt dir aber, mehr dein Spiel durchzuziehen.“

Das letzte Match am Montag wird eine Nervenschlacht und wie Knoblauch stolz betonte, scheinen seine Oilers mit diesen Situationen gut umgehen zu können. An Einsatzwillen und Kampfgeist wird es auf beiden Seiten nicht mangeln, wenn alles auf dem Spiel steht. Die Panthers zeigten allerdings in den vergangenen Begegnungen ab und an Nerven, wie besonders in Spiel 6 deutlich wurde. In dieser Begegnung gingen den ersten drei Treffern der Oilers drei untypische Unzulänglichkeiten der Panthers voraus, wie unsaubere Pässe und Stellungsfehler.

„In Spiel 7 werden beide Teams entschlossen sein und hart arbeiten“, erwartet Knoblauch eine schwierige letzte Prüfung. „Wenn man so entschlossen ist und so hart arbeitet, macht man aber teilweise mehr Fehler. Wenn jemand Fehler macht, springen dabei meistens Chancen heraus. Ich kann nicht vorhersagen, was das für ein Spiel wird, aber unsere Spieler fiebern diesem Tag entgegen, sie lieben diese Herausforderung und genießen das alles.“

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