McTavish 10.30

Gerade einmal 13 Sekunden vor Schluss erlöste Mason McTavish am Montag (Ortszeit) die Anaheim Ducks und sorgte dafür, dass ihr Road Trip mit einer perfekten Ausbeute endete (4-0-0). Gegen die Pittsburgh Penguins erzielte er in der PPG Paints Arena das entscheidende 4:3, wodurch die Ducks trotz widriger Umstände den vierten Sieg in vier Spielen einfuhren. Vor der Auswärtsserie hatten die Ducks nur eins von fünf Spielen gewonnen und standen mit zwei Punkten auf dem vorletzten Platz der NHL. Die Penguins liegen mit sechs Punkten aus neun Spielen (3-6-0) auf dem letzten Platz der Eastern Conference.

„Zwischen Sieg und Niederlage liegt oft ein Fehler“, kommentierte Penguins-Stürmer Evgeni Malkin. „Wir sollten besser spielen. Das Team kämpft den ganzen Abend, so sollte es nicht laufen.“

Gibson verletzt raus

Das Spiel begann zunächst ausgeglichen. Erik Karlsson brachte die Penguins in einem frühen Powerplay in Führung (3.), Jakob Silfverberg schlug aber in seinem 700. Spiel für die Ducks zurück (9.).

Dann kam der große Schock für die Gäste. Drei Sekunden vor Ende des ersten Drittels stoppte Torwart John Gibson Superstar Sidney Crosby mit einem spektakulären Save mit dem Schläger, verletzte sich bei der Aktion aber und musste das Spiel verlassen.

ANA@PIT: Gibson stoppt Crosby auf beeindruckende Weise

„Ich habe mit ihm gesprochen und er sagte, dass ich vielleicht ins Tor muss“, rekapitulierte Lukas Dostal, der Gibson mit Beginn des zweiten Drittels ersetzte. „Das habe ich nicht gerne gesehen, weil ich John wirklich mag. Er ist ein guter Mentor für mich. Es ist traurig zu sehen, dass er sich verletzt hat, aber solche Dinge passieren und damit muss man fertig werden.“

Penguins dominieren das Geschehen

In der Folge war Pittsburgh die spielbestimmende Mannschaft. Zwar brachte Frank Vatrano die Ducks im Powerplay mit seinem neunten Saisontor (22.) in Führung, Pittsburgh hatte mit insgesamt 42:27 Torschüssen aber klar mehr vom Spiel. Malkin nutzte diese Überlegenheit kurz vor der zweiten Drittelpause, indem er ein Powerplay zum Ausgleich verwertete (40.).

„Wenn man sich die Art und Weise anschaut, wie die letzten paar Spiele gelaufen sind, sieht man, dass wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren“, sagte Pittsburghs Trainer Mike Sullivan. „Im Moment finden wir einfach Wege zu verlieren. Wir müssen einen Weg finden, zu gewinnen. Müssen wir einiges ändern? Vielleicht müssen wir das.“

Nach dem Torwart muss auch der Trainer gehen

Mit Gibsons Verletzung und dem Hagel an Torschüssen waren die Herausforderungen für die Ducks an diesem Abend nicht beendet. 65 Sekunden vor Malkins 2:2 bejubelte Anaheim das vermeintliche 3:1 durch Ross Johnston. Der Treffer wurde aber nicht gegeben, da Sam Carrick Pittsburghs Torwart Tristan Jarry behindert hatte. Ducks-Trainer Greg Cronin bemühte die Coaches Challenge. Die Schiedsrichter hielten aber an ihrer Entscheidung fest. Die folgende Diskussion führte dazu, dass die Offiziellen Cronin eine Spieldauerstrafe aufbrummten und er die Spielerbank verlassen musste.

„Unsere Spieler waren super", lobte der Trainer und gab seinen Fehler zu. „Ich bin in die Kabine gegangen und habe mich entschuldigt. Ich habe gesagt: 'Hey, ich hätte uns zwei Punkte kosten können. Das war mein Fehler.' Ich habe ihnen mein Feedback gegeben, was wir tun müssen, um zu gewinnen. Wir haben nicht besonders gut gespielt, aber am Ende gewonnen. Das war ein verrücktes Ende und ein Spiel für die Ewigkeit.“

McTavish sorgt für Comeback

Im Schlussabschnitt sah es schnell so aus, als ob sich die Dominanz der Penguins durchsetzen würde. Radim Zohorna brauchte nach der Pause nur 85 Sekunden, um die Penguins in Führung zu bringen.

Der in Zürich geborene Kanadier Mason McTavish krönte sich im dritten Drittel aber zum Helden des Abends. In der 44. Minute glich er aus, nachdem er bereits Vatranos Tor vorbereitet hatte. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit schien es noch, als ob er den Penguins den entscheidenden Vorteil geben würde. Nach 57:41 Minuten musste McTavish wegen Beinstellens auf die Strafbank. Elf Sekunden später folgte ihm Carrick wegen Spielverzögerung.

Die Penguins konnten die doppelte Überzahl aber nicht nutzen. Stattdessen bekam McTavish den Puck, als er von der Strafbank zurückkehrte und zum Alleingang kam. 13 Sekunden vor der Schlusssirene schoss er Anaheim in Unterzahl zum Sieg. Es war sein fünftes Tor und sein elfter Punkt der Saison.

ANA@PIT: McTavish bringt Ducks mit SHG in Führung

„Den Sieg haben wir wahrscheinlich nicht verdient, aber manchmal läuft es im Eishockey einfach so“, erklärte McTavish schlicht. „Ich saß bei fünf gegen drei auf der Strafbank. Ich habe nur gebetet, dass wir die Unterzahl überstehen. Das war eine großartige Leistung.“

Mit dem Sieg gegen die Penguins fuhren die Ducks im letzten von vier Auswärtsspielen den vierten Sieg ein. Das gab es für Anaheim seit zehn Jahren nicht mehr. Sie werden vorerst jedoch kaum Zeit haben, diese Leistung zu genießen, denn bereits am Mittwoch steht ihr nächstes Heimspiel gegen die Arizona Coyotes an.

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