Matthew Tkachuk lifts Cup with siblings

Es dürfte ihm nie zuvor so viel Freude bereitet haben, sich in die Wellen zu stürzen. Nur 24 Stunden nach dem Gewinn des Stanley Cups war Matthew Tkachuk mit einigen Mitspielern und Fans am Strand von Fort Lauderdale. Er schnappte sich den Stanley Cup, lief ins Wasser und schmiss sich in den Atlantik. Unter dem Jubel der Anwesenden stemmte er die rund 16 Kilogramm schwere Trophäe in die Höhe.

Der Trade, der vieles veränderte
Der 26-Jährige ist einer der Gründe dafür, dass der Stanley Cup nun in Sunrise zu Hause ist. Er war der Trade, der bei den Florida Panthers vieles veränderte. Nachdem der General Manager Bill Zito die Presidents‘ Trophy 2022 gewann, allerdings mit seiner Franchise in der zweiten Playoff-Runde ausgeschieden war, suchte er nach dem fehlenden Puzzlestück – und fand Matthew Tkachuk.

Der US-Amerikaner war damals ein unverzichtbarer Leistungsträger der Calgary Flames, wollte dort allerdings keinen neuen Vertrag unterzeichnen. Also kam es zum Trade. Tkachuk wechselte mitsamt eines konditionalen Viertrunden-Picks für 2025 nach Florida. Im Gegenzug wurden Jonathan Huberdeau, immerhin zu dieser Zeit der Top-Scorer, Verteidiger MacKenzie Weegar, Cole Schwindt sowie ein Erstrunden-Pick für 2025 nach Calgary abgegeben. Ein mutiger und auch teilweise heftig kritisierter Move.

Tkachuk hat die Investition gerechtfertigt
Zwei Jahre später lässt sich festhalten: Die hohe Investition hat sich ausgezahlt. Tkachuk ist einer der Gründe dafür, dass die Panthers 2023 das Stanley Cup Finale erreichten und nun sogar die heiß begehrte Trophäe einheimsten. „Es ist unglaublich. Ich bin so dankbar, hier zu sein. Ich bin dankbar, diese Teamkollegen zu haben. Das ist eine ganz besondere Truppe. Ich bin froh, dass wir das dieses Jahr zeigen konnten“, sagte er direkt danach. „Ich glaube, wir realisieren noch gar nicht, was wir gerade erreicht haben. Jedes Mal, wenn ich mir diese Trophäe anschaue, wird sie schöner und schöner.“

Tkachuk war in seiner ersten Saison in Florida mit 40 Toren und 69 Assists der Top-Scorer seiner Mannschaft. In der zurückliegenden Saison kam er auf 26 Toren und 62 Assists, war somit der beste Vorlagengeber seiner Mannschaft und zweitbester Scorer hinter Sam Reinhart (57 Tore, 37 Assists). In den Playoffs legte er mit sechs Toren und 16 Assists nach. Mannschaftsintern kam lediglich Aleksander Barkov (8 Tore, 14 Assists) auf ebenso viele Scorer-Punkte.

EDM@FLA SCF, Sp5: Tkachuk bringt Panthers ins Spiel

Mitspieler loben: „Das Herzstück unseres Teams“
Sein Mitspieler Kyle Okposo erklärte, dass der Einfluss von Tkachuk über die nackten Zahlen hinausgeht: „Er ist das Herzstück unseres Teams. Er redet viel und sagt die richtigen Dinge. Er zerrt uns in den Kampf. Es ist einfach phänomenal, sein Teamkollege zu sein. Er hatte früher nie Spaß gemacht, gegen ihn zu spielen. Aber jetzt, wo ich mit ihm spiele, liebe ich ihn.“ 

Barkov bekräftigte das noch einmal: „Er bedeutet für die Mannschaft sehr viel. Er ist ein geborener Anführer. Er kam hier an und übernahm sofort seine Rolle. Er hat dieses Team auf und neben dem Eis angeführt und unglaubliche Arbeit geleistet.“ Auch Brandon Montour sagte: „Er ist ein Spielveränderer. Natürlich weiß jeder, wie gut er spielt und welche Rolle er auf dem Eis einnimmt, aber auch, was er abseits der Eisfläche leistet.“

Aus der Finalniederlage 2023 gelernt
Unterlagen die Panthers vergangene Saison noch den Vegas Golden Knights im Stanley Cup Finale 2023 mit 1:4, erlebten sie diesmal eine völlig verrückte Finalserie. Nach drei Siegen zum Auftakt folgten drei Niederlagen hintereinander, ehe sie das entscheidende siebte Spiel mit 2:1 gewinnen konnten. 

Tkachuk sieht einen Zusammenhang: „Erfahrung kann man nicht lehren. Ihr könnt euch so viele Videos ansehen, wie ihr wollt, und mit so vielen Leuten sprechen, wie ihr wollt. Man muss das selber durchmachen. Wir haben daraus gelernt, was wir letztes Jahr durchgemacht haben. Und dieses Jahr waren wir bereit, loszulegen.“  

Bruder Brady Tkachuk: „Davon haben wir in der Kindheit geträumt“
Sein jüngerer Bruder Brady Tkachuk, der bei den Ottawa Senators als Mitspieler von Tim Stützle unter Vertrag steht, erlebte den Erfolg mit und war gerührt. „Das ist das, wovon wir seit unserer Kindheit geträumt haben, als wir noch mit Mini-Schlägern im Keller gespielt haben“, erinnerte er sich. „Das ist das, worüber Matthew und ich immer gesprochen haben. Das ist das, war wir unser ganzes Leben erreichen wollten. Nun zu wissen, dass für immer ein Tkachuk auf dem Stanley Cup stehen wird, ist ein wahrgewordener Traum.“

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Es ist ein Traum, den Mannschaft, Trainer und Fans sich gemeinsam erfüllt haben. Tkachuk dankte daher auch dem Publikum, das die Panthers in den Heimspielen so lautstark unterstützt hat. „Unsere Fans sind unglaublich, seitdem ich hier bin. Ich kann es kaum erwarten, den ganzen Sommer mit ihnen zu feiern.“ 

Das Badengehen mit dem Stanley Cup war ein guter Anfang.

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