DET Win

Die Detroit Red Wings sammelten am Samstag weitere wichtige Punkte im Kampf um die Stanley Cup Playoffs. Nach einem 5:0-Auswärtssieg gegen die Calgary Flames im Scotiabank Saddledome stehen sie mit 62 Punkten (28-20-6) auf dem zweiten Wildcard-Platz der Eastern Conference.
 
„Riesig“, kommentierte Trainer Derek Lalonde den Sieg. „Wenn man so lange wie möglich im Rennen bleiben will, darf man keine längeren Niederlagenserien haben... Das war eine gute Antwort unserer Jungs.“
Die Red Wings hatten zuvor mit 4:8 gegen die Edmonton Oilers und mit 1:4 gegen die Vancouver Canucks verloren.
 
Kane setzt Punkteserie fort
 
Patrick Kane präsentiert sich nach seiner Verletzungspause weiterhin in absoluter Spitzenform. Er fiel fast einen Monat lang aus, ehe er am 10. Februar in den Kader zurückkehrte. Am Samstag brachte er die Red Wings in 15. Minute mit einem Powerplaytor ins Spiel. Es war die erste Szene der Überzahlsituation. Robby Fabbri gewann das Bully vor dem Tor der Flames und spielte den Puck an die blaue Linie zum deutschen Verteidiger Moritz Seider. Der legte quer auf Kane ab und der Veteran schloss direkt zum 1:0 ab.
 
Kane bereitete später noch das 3:0 vor. Seit seiner Rückkehr kommt er in vier Spielen auf sechs Punkte (2 Tore, 4 Assists). Er bestritt diese Saison erst 23 Spiele, dabei gelangen ihm aber schon 22 Punkte (9 Tore, 13 Assists). Bereits im nächsten Spiel könnte er einen großen Meilenstein erreichen, denn er steht bei 799 Vorlagen. Bisher sind die Legenden Phil Housley und Mike Modano die einzigen US-Amerikaner, die in der NHL 800 Assists verbuchen konnten.

DET@CGY: Larkin verwertet Kanes Pass im Powerplay zum Ausbau der Führung

Qualität über Quantität
 
Die Flames hatten deutlich mehr Spielanteile, doch die Red Wings zeigten eine gnadenlose Effizienz. J.T. Compher legte in der 16. Minute, nur 63 Sekunden nach Kanes Treffer, nach. Alex DeBrincat und Lucas Raymond erzwangen im Angriffsdrittel einen Puckverlust der Flames und Raymond bediente Compher am rechten Bullykreis. Calgary hatte im ersten Drittel zwar mit 12:8 Torschüssen die Oberhand, die Tore fielen aber nur für Detroit.
 
„Ich fand, dass wir einen wirklich guten Start hatten“, analysierte Flames-Torwart Jacob Markstrom. „Wir haben sie echt unter Druck gesetzt. Dann haben sie natürlich die zwei Tore gegen Ende des ersten Drittels geschossen und nochmal zwei früh im zweiten Drittel. Ich habe alle vier Schüsse gesehen. Das war frustrierend. Man will für seine Mitspieler da sein und für die Fans, die dafür bezahlt haben uns spielen zu sehen.“
 
In der 26. Minute waren die Red Wings erneut im Powerplay und wieder war Kane beteiligt. Er spielte von neben dem Tor einen scharfen Pass in die Mitte und Kapitän Dylan Larkin hielt den Schläger hin und lenkte den Puck zum 3:0 in die Maschen. Keine zwei Minuten später bediente Andrew Copp seinen Kollegen David Perron im Slot und der schloss direkt zum 4:0 ab (27.). Daraufhin wechselten die Hausherren Markstrom für Dan Vladar aus.
 
„Zu dem Zeitpunkt stand es 4:0, das lag nicht an Jacob“, nahm Flames-Trainer Ryan Huska seinen Torwart in Schutz. „Darüber dürfte man sich denke ich einig sein. Ich habe einfach nur versucht, den Spielverlauf in andere Bahnen zu lenken.“
 
Vladar hielt für den Rest des Spiels acht Schüsse, doch auch er musste noch einmal hinter sich greifen. Wenige Minuten vor Ende des Spiels setzte sich Raymond mit einer starken Aktion im Drittel der Flames durch und sorgte für den Endstand (56.). Am Ende lautete das Torschussverhältnis 38:21 für die Flames, doch die Chancenverwertung war klar auf Seiten der Red Wings.

Reimer bringt Flames zur Verzweiflung

Warf man vor der Partie einen Blick auf die Statistiken der Torhüter, schienen die Flames klar im Vorteil. Detroits James Reimer kam in 14 Spielen auf eine Bilanz von 4-6-2 bei 89,4 Prozent Fangquote, 3,22 Gegentoren pro Spiel und einem Shutout. Markstrom hatte mit einer Ausbeute von 17-14-2 in 33 Spielen, 91,6 Prozent Fangquote, 2,5 Gegentoren pro Spiel und zwei Shutouts deutlich die Nase vorn. Am Samstag präsentierte sich Reimer aber von seiner besten Seite.

„Alles geht mit dem Torwart los und er war heute überragend“, schwärmte Larkin. „Wir hatten nicht den besten Start und waren ein bisschen platt, aber unser Powerplay hat uns ins Spiel gebracht. Die Special Teams, unser Torwart und eine recht gute Defensive waren die Gründe dafür, dass wir heute erfolgreich waren.“

Reimer stand die gesamte Partie über unter Druck, ließ sich davon aber kaum etwas anmerken. Er kassierte in jedem Drittel mindestens zehn Torschüsse und frustrierte die Flames besonders im zweiten Spielabschnitt, als er alle 16 ihrer Versuche stoppte und in den fünf Powerplays der Gastgeber.

„Es ist immer schön, wenn man seinen Beitrag für das Team leisten kann“, freute sich der Torhüter. „Das ist alles, was ich will. Man will Teil des Teams sein und der Mannschaft zum Ziel verhelfen. Du versuchst einfach immer bereit zu sein, wenn du gebraucht wirst. Heute lief alles gut und ich hatte auch ein bisschen Glück.“

Seider punktet weiter

Kane und Reimer sind nicht die einzigen Red Wings in Topform. Seider baute ebenfalls auf eine starke Phase in den vergangenen Wochen auf. Neben der Vorlage zu Kanes 1:0 bereitete der ehemalige Verteidiger der Adler Mannheim auch das 5:0 von Raymond vor. Es war sein achtes Spiel der Saison mit zwei Punkten.

Vom 11. bis 23. Januar erlebte Seider eine Durststrecke von sieben punktlosen Spielen. Seitdem ist er aber kaum aufzuhalten. In den vergangenen sieben Partien gelangen ihm sechs Punkte (1 Tor, 5 Assists). Insgesamt bringt er es diese Saison auf 29 Punkte (6 Tore, 23 Assists) in 54 Spielen.

Gegen die Flames glänzte Seider aber nicht nur mit seinen Beiträgen zur Offensive. Er führte die Red Wings mit drei Checks und fünf geblockten Schüssen an. Das ist allerdings kaum eine Überraschung, denn es bestätigt nur seine Leistungen in den vorherigen 53 Begegnungen. Seider hat die meisten Checks (123) und geblockten Schüsse (128) der Red Wings und belegt den zweiten Platz hinter Larkin mit 24 Puckeroberungen.

Detroit schließt am Montag eine Auswärtsserie von vier Spielen bei den Seattle Kraken ab (3:30 p.m. ET; NHL.tv; 21:30 Uhr MEZ).

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