Moritz Seider

Die Detroit Red Wings von Moritz Seider stehen vor einer herausfordernden Saison 2023/24. Mit einer Bilanz von 35-37-10 und den daraus resultierenden 80 Punkten konnte das Team 2022/23 in der Atlantic Division lediglich die Montreal Canadiens (68 Punkte) hinter sich lassen und landete auf Rang sieben.

Obwohl die Leistungen vielfach bereits deutlich besser waren als noch in der Saison davor, reichte es in der Endabrechnung erneut nicht für eine Teilnahme an den herbeigesehnten Stanley Cup Playoffs. Für Seider selber lief es dabei auch nicht wie gewünscht. Nach seiner herausragenden Rookie-Saison, in der er in 82 Einsätzen 50 Punkte verbuchen konnte und mit der Calder Trophy geehrt wurde, langte es in seiner zweiten Spielzeit für den Deutschen lediglich zu 42 Zählern in der Hauptrunde. Kritiker sahen bei ihm einen sichtbaren Rückschritt, kritisierten immer wieder seine zunehmenden Leistungsschwankungen.

Mit dem Start ins Trainigscamp in Traverse City begann sowohl für das Team aus Detroit als auch für den jungen Verteidiger die intensive Vorbereitung auf die im Oktober beginnende neue Spielzeit, in der der sportliche Erfolg zu den Red Wings zurückkehren soll. Ein anspruchsvolles Vorhaben, werden doch auch die Buffalo Sabres und Ottawa Senators, die im Vorjahr ebenfalls die K.o.-Runde verpassten, alles daran setzen, den Sprung in die Playoffs diesmal zu schaffen.

Sowohl Seider als auch sein Trainer Derek Lalonde zeigten sich nach dem Auftakt des Trainingskamps aber optimistisch, dass es diesmal klappen sollte, mit einer Qualifikation der Red Wings für die entscheidende Phase beim Kampf um den Stanley Cup.

M Seider

Seider gab sich im Pressegespräch am Donnerstag sogar ausgesprochen zuversichtlich und voller Vorfreude. „Ich freue mich sehr wieder hier beim Team zu sein“, ließ er wissen. „Wir alle hier wollen erfolgreich auf die vergangene Saison aufbauen und uns steigern. Deshalb sind wir hier“, gab Seider die Richtung vor.

Gründe für seinen Optimismus vor seiner dritten NHL-Saison hatte Seider auch: „Wir haben diesmal eine deutlich verstärkte Mannschaft, denke ich. Jetzt liegt es an uns Spielern unsere Fähigkeiten bestmöglich abzurufen. Und vor meiner dritten Spielzeit in der Liga habe ich aktuell auch schon deutlich mehr Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten als früher. Die Erfahrungen aus den vergangenen zwei Spielzeiten sollten mir helfen, mich noch stärker einzubringen.“

In Bezug auf die zukünftige Saisonbilanz zeigte sich der junge Verteidiger optimistisch, diesmal eine positive Ausbeute einfahren zu können. „Wir haben uns ja schon in der Vergangenheit gesteigert. Daran gilt es jetzt natürlich anzuknüpfen. Wir wollen am Ende auf jeden Fall mehr Siege als Niederlagen einfahren. So selbstbewusst sind wir inzwischen. Sowohl in Überzahl- als auch in Unterzahlsituationen können wir uns auch noch steigern. Wenn uns das gelingt, haben wir gute Chancen, denke ich.“

Mehrere Beobachte attestierten dem Deutschen am Donnerstag einen auffällig körperlichen Einstieg ins diesjährige Trainingscamp. Darauf angesprochen erklärte er sein Vorhaben im Pressegespräch. „Ich wollte halt direkt einen guten Eindruck machen und mit gutem Beispiel vorangehen. Aber die Jungs waren alle gut drauf und haben sich voll reingehängt. Es war ein sehr intensiver Auftakt von allen“, versuchte Seider den Fokus von sich abzulenken.

In Bezug auf seine besondere Beziehung zu seinem Teamkameraden Jake Walman bestätigte Seider: „Wir verstehen uns einfach gut. Ich weiß auf dem Eis immer schon, was er vorhat. Das hat schon in der Vorsaison häufig gut geklappt. Ich hoffe, wir können daran in dieser Saison anknüpfen.“

Mit Shayne Gostisbehere und Jeff Petry haben die Red Wings über den Sommer zwei erfahrene Spieler für die Defensive hinzugewinnen können. Von ihren Erfahrungen will Seider bestmöglich profitieren, wie er nach dem Trainingsauftakt in Traverse City bestätigte.
„Diese sehr erfahrenen Spieler im Abwehrbereich werden uns natürlich helfen. Sie geben uns eine größere Chance die Spiele zu gewinnen. Ich freue mich darauf noch viel von ihnen lernen zu können.“

In der neuen Formation im Abwehrbereich sollen auch noch mehr offensive Akzente gesetzt werden. „Wir wollen insgesamt noch offensiver werden“, bestätigte Seider. „Das fängt natürlich schon bei uns in der Abwehr an. Ich sehe insgesamt viel Potenzial in unserem Kader.“

Ähnlich positiv gestimmt wie Seider gab sich auch Trainer Lalonde nach dem ersten Training mit dem gesamten Kader nach der Sommerpause. „Wir haben deutlich mehr Tiefe im Roster diesmal“, freute sich der Coach. „Alle Jungs haben sich über den Sommer fit gehalten und sind jetzt schon gut in Form. Jetzt wollen wir als Team schnellstmöglich zusammenwachsen und vom ersten Tag an kräftig Gas geben. Das ist aber ein Prozess. Wir brauchen dafür ein paar Tage. Aber der Anfang ist gemacht. Ich bin sehr optimistisch und zufrieden mit dem Auftakt. Wir brauchen mehr Tore in dieser Saison. Das war zuletzt einer unserer Schwachpunkte. Daran gilt es in erster Linie zu arbeiten in den kommenden Tagen.“

Dazu beitragen die Offensivausbeute zu steigern, soll auch Alex DeBrincat, der den Weg aus Ottawa nach Detroit fand und auf dessen Auftritte sich Lalonde nach eigener Aussage besonders freut. „Er soll natürlich maßgeblich dabei mitwirken, dass wir in Zukunft häufiger ins Tor treffen. Aber er ist grundsätzlich ein toller Spielmacher und kann sehr gut mit der Scheibe umgehen. Das zu erleben, darauf freue ich mich bei ihm auch besonders.“

Mit dem ersten Auftritt von Seider konnte der Trainer nach eigenem Bekunden ebenfalls sehr gut leben: „Moritz hat sich heute zum Auftakt im Training sehr körperbetont und engagiert gegeben und sich voll reingehängt. Er hat die Latte dadurch hochgelegt, was seinen Einsatz betrifft. Dieser Auftakt hat mich beeindruckt. Jetzt gilt es für ihn an der Konstanz zu arbeiten.“

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