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NHL.com/de hat bei den NHL European und North American Player Media Tours die Meinung von 24 Top-Spielern der Liga zu verschiedenen Themen eingeholt. In dieser Folge geht es darum, gegen welches Team es am schwierigsten ist eine Spielstrategie zu entwickeln.

Jedes Team hat seine eigenen Stärken und Schwächen, selbst im elitären Kreis der NHL. Sich auf diese Stärken vorzubereiten und gegen sie ein Mittel zu finden und die Schwächen zu erkennen und auszunutzen, sind entscheidende Faktoren für Erfolg oder Misserfolg. Die besten Teams zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass es kaum möglich ist, sich auf sie einzustellen.
Die Umfrage unter 24 Spielern führte zu einem eindeutigen und wenig überraschenden Ergebnis. Die Tampa Bay Lightning wurden von elf Spielern zum schwierigsten Gegner gewählt.

"Sie haben einfach so ein großes Arsenal und sind eine dynamische Gruppe", bewunderte Verteidiger Torey Krug die Lightning. Er weiß wovon er spricht: In den Stanley Cup Playoffs 2018 schied er mit den Boston Bruins in der zweiten Runde mit 4:1 gegen die Lightning aus. "Sie haben kaum Schwächen in ihrem Spiel, die man ausnutzen kann und viele Stärken, auf die man sich vorbereiten muss. Sie sind ein wirklich gutes und vielseitiges Team."

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Mit Spitzenstürmern wie Steven Stamkos und Nikita Kucherov, Tiefe im Angriff, Offensivstärke und dennoch disziplinierten Verteidigern wie Viktor Hedman wurden die Lightning zu einem der besten Teams der Liga. Mit ihren vielfältigen Stärken führte Trainer Jon Cooper die Mannschaft vergangene Saison zur Presidents' Trophy und sie wurden in den vergangenen beiden Jahren jeweils Champion der Atlantic Division.
"Sie spielen mit hohem Tempo und viel Kreativität", zollt Jaccob Slavin von den Carolina Hurricanes dem Favoriten aus Florida Respekt. "Die meisten ihrer Spieler sind technisch stark und ihre Verteidiger spielen immer mit. Sie sind kreativ und jeder Spieler arbeitet auf der kompletten Eisfläche mit."
Elf Stimmen für die Lightning bedeuten allerdings auch, dass 13 Stimmen an andere Teams gingen. Die übrigen Stimmen verteilten sich jedoch auf neun Mannschaften. An zweiter Stelle stehen bei den befragten Spielern die Pittsburgh Penguins mit den beiden Superstars Sidney Crosby und Evgeni Malkin.
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"Für mich waren immer Tampa und Pittsburgh am schwierigsten, weil sie so viele kreative Spieler haben", sieht Joakim Nordstrom von den Bruins die beiden Klubs auf einem vergleichbaren Niveau. "Man bereitet sich auf die eine Sache vor und dann ziehen sie ein anderes Ass aus dem Ärmel. Das sind für mich die beiden härtesten Gegner."
Die Penguins nutzten diese Kreativität und Vielseitigkeit, um sich in den vergangenen elf Spielzeiten drei Mal zum Gewinner des Stanley Cups zu krönen. Kein Wunder also, dass sie den Respekt genießen und nicht gerade beliebte Gegner sind.
"Sie spielen einfach so schnell", weiß auch Markus Nutivaara von den Columbus Blue Jackets. "Wenn du ein Verteidiger bist, ist das schwierig, weil sie gute Stürmer haben, die scheinbar ohne feste taktische Vorgaben spielen, das ist schwierig zu lesen."
Nach den Penguins teilten sich in der Umfrage die Meinungen der Spieler. Immerhin zwei Teams bekamen noch zwei Stimmen: die Toronto Maple Leafs und die Washington Capitals, die 2018 den Stanley Cup gewannen.
"Washington ist immer ein harter Gegner", berichtet Leon Draisaitls Teamkollege Ryan Nugent-Hopkins. "Sie haben einfach so viele Waffen. An vorderster Front natürlich Alex Ovechkin, besonders im Powerplay. Viele Teams belagern einfach nur ihn und das öffnet Räume für andere Spieler und sie haben genug talentierte Akteure, die genau das bestrafen. Wenn man ihn aber alleine lässt, dann zündet er den Direktschuss. Es ist schwierig gegen so ein Team zu verteidigen."

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Die Winnipeg Jets, Vegas Golden Knights, St. Louis Blues, Nashville Predators, Minnesota Wild und Carolina Hurricanes wurden immerhin noch einmal genannt. Die Wild sind die größte Überraschung in der Liste, immerhin sind sie das einzige genannte Team, das sich 2018/19 nicht für die Playoffs qualifizierte. Die Predators, Jets und Golden Knights gehörten in den vergangenen Jahren zu den Spitzenteams der Western Conference, die Blues sind als amtierender Meister keine Überraschung und die Hurricanes legten neben den Blues das größte Comeback der abgelaufenen Saison hin.
"Gegen sie tun wir uns irgendwie immer schwer", gab Patric Hornqvist mit Blick auf die Hurricanes zu. "Sie sind schnell und wir kennen eigentlich ihren Plan, aber sie überrumpeln einen einfach. Sie machen nach vorne Druck, da fällt einem der Spielaufbau richtig schwer."
Die Ergebnisse der Umfrage, gegen welches Team eine Spielstrategie am schwierigsten zu planen ist, im Detail:
Tampa Bay Lightning 11 von 24 Stimmen (45,8%), Pittsburgh Penguins 3/24 (12,5%), Toronto Maple Leafs 2/24 (8,3%), Washington Capitals 2/24 (8,3%), Carolina Hurricanes 1/24 (4,2%), Minnesota Wild 1/24 (4,2%), Nashville Predators 1/24 (4,2%), St. Louis Blues 1/24 (4,2%), Vegas Golden Knights 1/24 (4,2%), Winnipeg Jets 1/24 (4,2%)