"Als Athlet musst du immer an dich glauben", antwortete Stützle auf die Frage, ob er so einen Einschlag selbst erwartet hatte. "Ich glaube auch, dass ich in dieser Liga ein guter Spieler bin. Ich habe im Sommer hart dafür gearbeitet und werde das auch weiterhin tun."
Doch Stützle glänzte nicht nur mit seiner Offensivpower, sondern steigerte sich besonders beim Defensivspiel, arbeitete emsig nach hinten mit und wurde im Vergleich zum Vorjahr deutlich robuster. Kein Wunder - immerhin spielt er als Top-Center in jedem Spiel gegen die Top-Spieler der Gegner.
"Das hat mich besser gemacht", betont Stützle. "Als junger Spieler denkst du immer, dass du offensiv spielen musst. Für mich war es wichtig, schnell zu lernen, dass es nicht nur darum geht, Punkte zu erzielen. Gegen die gegnerischen Top-Reihen zu spielen hat mich gelehrt, besser defensiv zu spielen. In unserer gesamten Mannschaft ging es nie darum, wer mehr Tore oder mehr Punkte hat, es ging uns ums gewinnen."
Viel Vertrauen vom Trainertream
So erhielt der 1,84 Meter große Linksschütze immer mehr Vertrauen, spulte unter allen Senators-Stürmern die meiste Eiszeit ab (im Schnitt 21:16 Minuten pro Spiel) und wurde im Powerplay und im Penalty Killing aufs Eis geschickt.
"Das bedeutet mir viel. Ich glaube, ich habe mir das Vertrauen des Trainerteams in dieser Saison erarbeitet und habe viel Eiszeit bekommen", sagt Stützle. "Ich liebe das Unterzahlspiel und versuche immer, den Puck so lange wie möglich zu halten und ihn nicht sofort wieder herzugeben und vielleicht selbst noch eine Chance zu kreieren. Ich glaube, dass uns das geholfen hat."
Eine außergewöhnliche Chemie: Bromance mit G und Chucky
Bei Gleichzahl spielte Stützle über weite Strecken der Saison in der ersten Reihe mit Power Forward Brady Tkachuk (23) und Spielmacher Claude Giroux (35). Zu beiden Linemates hat Stützle eine ganz besondere Beziehung.
Da wäre etwa die Bromance mit seinem ehemaligen Mitbewohner Tkachuk. "Er ist ein großartiger Typ. Seitdem ich hierhergekommen bin, hat er sich um mich gekümmert. Ihn um mich zu haben, hat mir viel bedeutet. Nicht nur als Spieler, sondern auch als Freund. So viel Spaß hatte ich in meiner Karriere noch nie. Wir haben so viel Spaß zusammen, egal ob auf Roadtrips oder zu Hause", erzählt Stützle und grinst: "Er ist echt lustig geworden. Das war er früher nie. Ich glaube, dass er noch lustiger aus dem Sommer zurückkehren wird."