Boston Bruins v Nashville Predators

Etwas war faul im Staate Tennessee. Die Nashville Predators waren bis Dienstag das letzte Team der NHL, das in dieser Saison noch ohne Punkt dastand. Das Warten auf die Erlösung hatte im Heimspiel gegen die Boston Bruins aber ein Ende. In der sechsten Partie der Saison holten die Predators in der Bridgestone Arena mit einem 4:0 ihren ersten Sieg. Ihr Schweizer Kapitän Roman Josi war mit zwei Assists maßgeblich am Erfolg beteiligt.

„Ich habe unseren Kampfgeist geliebt, unsere Arbeitshaltung und die Einstellung, dass jeder Puck wichtig ist“, lobte Trainer Andrew Brunette nach der Begegnung. „Alle 20 Spieler haben an einem Strang gezogen. Das war schön zu sehen. Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, dass man sich mit so einer Leistung gut fühlen kann, egal wie das Ergebnis aussieht. Wir haben wieder wie wir selbst ausgehen. Das war in den letzten fünf Spielen nicht oft der Fall.“

BOS@NSH: O'Reilly fälscht Josis Schuss in Überzahl perfekt ab

Stets bemüht, nie belohnt

Ein Fehlstart in die Saison kann viele Gründe haben. Was man den Predators aber nicht vorwerfen kann, war ein Mangel an Mühe oder ein grundsätzlich schlechtes Spiel. Die meisten Statistiken sagen, Nashville hätte mehr Tore schießen und weniger kassieren müssen.

„Man konnte fühlen, wie verkrampft wir alle waren“, ließ Stürmer Ryan O'Reilly nach dem erlösenden Sieg wissen. „Auf mich trifft das auf jeden Fall zu... Es wird immer schwieriger und der Griff um den Schläger wird von Spiel zu Spiel starrer. Den ersten Sieg zu kriegen, war jetzt gut und hoffentlich gibt uns das einen Schub in die richtige Richtung.“

Die Predators verbrachten selbst vor dem Sieg mehr Zeit im Angriff als beinahe jede andere Mannschaft. Kein Team konnte ihre 35,4 Torschüsse pro Spiel überbieten. 27,4 zugelassene Schüsse aufs eigene Tor pro Spiel bedeuteten ligaweit Platz sechs. Der Puck wollte aber einfach nicht ins gegnerische Tor und landete immer wieder im eigenen Kasten, obwohl Nashville einen ansonsten äußerst zuverlässigen Torhüter hat. Vor dem Spiel gegen Boston hatten die Predators mit zwei Toren pro Spiel die schlechteste Offensive und mit 4,6 Gegentoren die zweitschlechteste Defensive der NHL.

Saros läuft zu gewohnter Form auf

Torhüter Juuse Saros gehört eigentlich zur Elite der Liga. Über seine gesamte Karriere hielt er 91,7 Prozent aller Schüsse - ein Wert, den nur vier aktive Torhüter überbieten können (mindestens 100 Spiele). In seinen ersten vier Partien der laufenden Saison lautete seine Fangquote aber 87,5 Prozent.

Am Dienstag zeigte er gegen die Bruins, was in ihm steckt. Er hielt 33 Schüsse und verdiente sich seinen ersten Shutout der Saison und den 24. seiner Karriere. Damit ermöglichte er seiner Mannschaft den Sieg.

„Wir haben als Team einfach besser gespielt, wir haben mehr gekämpft“, erklärte O'Reilly. „Es war kein perfektes Spiel. Wir haben Fehler gemacht, aber wir haben weiter gekämpft, haben nicht aufgegeben und besser kommuniziert. So haben wir einen Weg zum Sieg gefunden. Das ist eine gute Lektion für uns, dieses Gefühl müssen wir halten und dieses Niveau müssen wir weiterhin bringen. So kommen wir aus dem Loch, das wir uns geschaufelt haben.“

Josi führt sein Team aus der Krise

Die Partie am Dienstag war die mit Abstand beste der Predators in dieser Saison. Es war das erste Mal, dass sie weniger als drei Tore kassierten und das erste Mal, dass sie mehr als drei schossen.

Eingeleitet wurde der Erfolg von Josi. In der 18. Minute fälschte O'Reilly Josis Schuss im Powerplay zum 1:0 ab. Tommy Novak legte in der 37. Minute das 2:0 nach. Er ist mit drei Treffern der beste Torschütze der Predators. Im Schlussabschnitt erkämpften Josi und O'Reilly hinter dem eigenen Tor den Puck und bekamen jeweils einen Assist gutgeschrieben, da Gustav Nyquist den resultierenden Konter verwertete (53.). Luke Evangelista setzte mit einem Empty-Netter in der 54. Minute den Schlusspunkt.

Mit seinen zwei Assists erhöhte Josi sein Konto auf fünf Vorlagen und ist damit der beste Vorbereiter des Teams. Nur O'Reilly und Filip Forsberg haben einen Punkt mehr. Eine gewohnte Rolle für den Berner, denn obwohl Josi ein Verteidiger ist, hat er die meisten Punkte (686) und Assists (505) der Franchise-Geschichte. Nach Toren (181) liegt er auf Platz drei hinter Forsberg (287) und David Legwand (210). Sollten die Predators durch den Sieg das Ruder herumreißen können, wird Josi dabei eine Schlüsselrolle spielen.

„Das sah heute besser aus“, bestätigte Nyquist, mahnte aber davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „Wir können natürlich besser sein, aber das war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Darauf müssen wir weiter aufbauen. Es war nur ein Spiel. Wir haben uns zum Start ein Loch gegraben, deshalb müssen wir am Freitag wieder anpacken.“

Die nächste Chance auf Punkte wartet nach zwei spielfreien Tagen auf Josi und die Predators. Am Freitag treten sie auswärts bei den Chicago Blackhawks an (8:30 p.m. ET; NHL.tv; Sa. 2:30 Uhr MEZ). Bereits am Samstag folgt das nächste Heimspiel gegen die Columbus Blue Jackets (8 a.m. ET; NHL.tv; So. 2 Uhr MEZ).

Verwandte Inhalte