Winnipeg Jets v St Louis Blues

David Aebischer war ein Pionier für das Schweizer Eishockey. Er war der Erste seines Landes, der sich in der NHL durchsetzen und im Jahr 2001 mit der Colorado Avalanche als Backup-Torhüter von Patrick Roy den Stanley Cup gewinnen konnte. Der heutige Torhüter-Trainer beim HC Fribourg-Gottéron wird in einer regelmäßigen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die erste Ausgabe 2024/25:

Am Dienstag stand ein Spieltag mit allen 32 Teams in der NHL an. Der heutige Mittwoch erfordert daher von den Fans viel, wenn man alle Highlights von den 16 Spielen anschauen will, um auf dem Laufenden zu bleiben. Da braucht man viel Zeit. Von daher bin ich eher ein Fan von kleineren übersichtlichen Spieltagen, auch wenn so ein NHL Frozen Frenzy-Spieltag seine Reize hat.

Es ist noch früh in der Saison, aber die glatten sechs Siege von den Winnipeg Jets mit Nino Niederreiter sind schon eine Ansage. Sie haben ihren Stempel schon mal aufgesetzt und spielen sehr gutes Hockey, finden den Weg zum Tor und haben mit Torhüter Connor Hellebuyck einen starken Rückhalt. Daher sind sie, wo sie sind.

WPG@STL: Niederreiter gleicht Spiel in Überzahl mit Abfälschung aus

Konträr läuft es bei den Nashville Predators, die groß eingekauft haben und dadurch ein Anwärter auf den Titel sind. Sie sind mit fünf Niederlagen gestartet, darunter vier zu Hause. Das ist doppelt bitter, denn besonders sie sollten vor den eigenen meist leidenschaftlichen Fans besser spielen. Es ist ein rabenschwarzer Start für sie, und sie sind in einem Loch, wo sie den Weg herausfinden müssen. Ich hoffe sehr, dass das Team um Roman Josi und Trainer Andrew Brunette schnell einen Weg aus dieser Krise findet. Einen Anfang haben sie am Dienstag mit dem Sieg gegen die Boston Bruins gemacht.

Die New Jersey Devils können hingegen von einem guten Saisonstart sprechen. Elf Punkte aus neun Spielen ist respektabel und über dem Schnitt, was mit zwei Siegen bei der NHL Global Series in Prag begann. Sie haben den Übergang zurück nach Nordamerika gut bewältigt. Nico Hischier spielt gleich auf einem Top-Niveau und ich hoffe, das kann er halten, nachdem er zuletzt meist etwas Mühe am Saisonbeginn hatte. Timo Meier findet nach seinen Verletzungen im letzten Jahr langsam zu seiner Form und kommt auf Touren. Jonas Siegenthaler ist ein sehr bissiger Verteidiger, gegen den man nicht gerne spielt. Dieses Schweizer Trio macht einfach Spaß.

Torhüter Akira Schmid wurde von den Devils zu den Vegas Golden Knights getradet. Ich glaube, dieser Wechsel war nicht schlecht für ihn, auch wenn er dort mit Adin Hill und Ilya Samsonov zwei Kaliber vor sich hat und momentan im Farmteam spielt. Nach einigen Jahren in New Jersey, wo er auch schon in den Stanley Cup Playoffs im Einsatz war und starke Leistungen zeigte, aber es trotzdem nicht dauerhaft nach oben geschafft hat, tut ihm ein Tapetenwechsel in eine neue Organisation sicher gut. Es ist eine Motivationsspritze für ihn mit frischer Luft, die ihm mental zugutekommen sollte, obwohl es natürlich ein Neuanfang für ihn ist. Aber einen Vertrag über zwei Jahre zu bekommen, ist nicht das schlechteste Zeichen.

Der Wechsel von JJ Moser vom neuen Utah Hockey Club zu den Tampa Bay Lightning war – Stand heute – ein guter für ihn. Er bekommt das Vertrauen bei einem Team, das nach wie vor zum erweiterten Kreis der Favoriten zählt und zumindest im Kampf um die Playoffs konkurrenzfähig ist. Er zahlt es mit guten Leistungen zurück. Das kann seiner weiteren Entwicklung, sein Potenzial noch weiter auszuschöpfen, nur guttun. Mit Victor Hedman und Ryan McDonagh hat er außerdem in der Verteidigung zwei erfahrene Schwergewichte neben sich, von denen er noch viel lernen kann.

TBL@NJD: Janis Moser fügt nach zwei Assists ein Tor mit glücklichem Schuss hinzu

Bei den Chicago Blackhawks musste Philipp Kurashev in der vergangenen Nacht erstmalig wieder zuschauen, nachdem der Trainer Luke Richardson ihm mangelnde Physis und zu wenig Einsatz in den Zweikämpfen um den Puck vorwarf. Am Ende entscheidet der Coach, aber es zeugt nicht gerade von Vertrauen der Organisation in ihre jungen Spieler, wenn sie immer wieder gescratcht werden. Der Deutsche Lukas Reichel musste das auch schon mehrfach erleben. Für Kurashev heißt das aber jetzt, Gas zu geben und diese Mahnung als Ansporn zu nehmen. Dann muss er seine nächste Chance nutzen, wenn er wieder im Lineup ist.

Ich schaue natürlich immer nach den Colorado Avalanche als mein ehemaliges Team. Ich war schon überrascht, dass sie mit vier Niederlagen gestartet sind. Trotz der Ausfälle von Gabriel Landeskog und Valeri Nichuskin sollte das Team stark genug sein, eine Wende zu schaffen und in der Division vorne mitzuspielen. Die Torhüterposition ist wieder ein Manko, aber auch die Vorderleute sind gefragt, nicht so viel zuzulassen und die Torhüter zu unterstützen. Ich weiß, wovon ich rede. Es wird derzeit defensiv nicht die Leistung gezeigt, die man erwarten kann. Aber das Team ist gut genug, sich zu steigern und muss sich daher für die Playoffs qualifizieren. Da gibt es, glaube ich, keine zwei Meinungen. Mit jetzt drei Siegen in Folge scheinen sie zumindest auf einem besseren Weg.

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