Ein Grund für die durchgängige NHL-Absenz von Bärtschi in der abgelaufenen Spielzeit könnte dessen freiwilliger Verzicht auf die Postseason 2020 gewesen sein. Dafür erntete er nicht nur Verständnis. Manch einer fragte sich, warum der Linksaußen diese Gelegenheit verstreichen ließ, für ein Comeback in der Stammbelegschaft der Canucks zu kämpfen.
Bärtschi nahm zwar noch am Training der Phase 2 teil, entschloss sich danach aber aus familiären Gründen und wegen der vielen Unsicherheiten rund um das Thema Corona gegen ein wochenlanges Leben in der Bubble von Edmonton. Vor allem auch deshalb, weil er keine Einsatzgarantie für die anstehenden Begegnungen der Endrunde gehabt hätte.
Dass die Zeichen in Vancouver nach sechs Spielzeiten auf Abschied stehen, deutete sich bereits im Januar an. Die Canucks setzten Bärtschi kurz vor Saisonbeginn auf die Waiverliste. Seinerzeit griff aber kein anderer NHL-Klub zu. Das größte Hindernis für einen Wechsel war das hohe Gehalt des Flügelstürmers von 3,33 Millionen US-Dollar pro Saison. Den Dreijahresvertrag mit diesem üppigen Salär hatte er im Sommer 2018 bei den Canucks unterzeichnet. Für die Fortsetzung seiner NHL-Laufbahn in Vegas nahm er jetzt erhebliche finanzielle Abstriche in Kauf.
In den vergangenen Jahren hatte Bärtschi eine Menge Verletzungspech, was ihn immer wieder zurückwarf. Wegen einer Gehirnerschütterung verpasste er einen Großteil der Saison 2018/19. Das war für ihn deshalb besonders bitter, weil er danach nicht mehr richtig Fuß fasste in Vancouver.
Seine NHL-Premiere feierte Bärtschi bei den Calgary Flames, die ihn beim NHL Draft 2011 in der ersten Runde an 13. Stelle ausgewählt hatten. In der Saison 2011/12 stand er in fünf Spielen auf dem Eis und erzielte drei Tore. Den Durchbruch in der Liga schaffte er aber erst nach seinem Trade zu den Canucks im März 2015. Insgesamt sind 291 Spiele und 138 Punkte (66 Tore, 72 Assists) in der regulären Saison für den Außenstürmer registriert. In den Stanley Cup Playoffs kamen zwei Einsätze ohne Scorerpunkt hinzu.