Nach den positiven Erfahrungen aus der zu Ende gegangenen Runde ist es gut möglich, dass Islanders-Coach Barry Trotz auf das bewährte Rotationsprinzip zurückgreift. Greiss jedenfalls hat bewiesen, dass er mehr ist als ein klassischer Backup. Wenn es darauf ankam, hatten seine Vorstellungen stets Nummer-1-Niveau, wie etwa in der Schlussphase der Hauptrunde, als Lehner mehrere Spiele wegen einer Verletzung ausfiel. In dieser Phase trug der Allgäuer wesentlich dazu bei, dass die Islanders in der umkämpften Metropolitan Division nicht aus den Playoff-Rängen fielen.
Der 31-jährige Varlamov setzte sein Autogramm bei den New Yorkern unter einen Vierjahresvertrag, der ihm nach Angaben des Informationsdienstes CapFriendly insgesamt 20 Millionen US-Dollar einbringt. In Denver hatte er seinen Stammplatz zuletzt an den Rosenheimer Philipp Grubauer verloren. Da er dort außerdem zu den Großverdienern gezählt hatte, entschieden sich die führenden Vertreter der Avalanche gegen einen Anschlussvertrag.
Nach acht Jahren in Colorado stellt sich Varlamov nun einer neuen Herausforderung, die er nach eigenen Worten mit Bedacht gewählt hat. "Ich besaß mehrere Optionen, wollte aber unbedingt zu den Islanders. Sie sind eine hervorragende Organisation mit einem exzellenten Trainerstab. Darüber hinaus dachte ich, dass ich und meine Familie in der Stadt am richtigen Fleck sind", begründete er seinen Entschluss.
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Es hatte sich in der Branche herumgesprochen, dass bei den Islanders mit Torwart-Koordinator Mitch Korn und Torwart-Trainer Piere Greco zwei absolute Fachleute am Werk sind. Sie besaßen großen Anteil daran, dass Lehner und Greiss regelmäßig Spitzenleistungen abriefen. "Jeder Goalie, der in der Vergangenheit mit diesen beiden Leuten zusammengearbeitet hat, berichtete mir nur Gutes. Das war ein weiterer Aspekt, der mir die Entscheidung einfacher gemacht hat", sagte Varlamov.
Auf das Teamwork mit Greiss freut sich der künftige Islanders-Schlussmann ebenfalls. "Er ist ein toller Torhüter, der schon lange in der Liga spielt. Ich bin sicher, dass wir prima miteinander auskommen werden. Wir haben schließlich beide das gleiche Ziel. Wir wollen unserer Mannschaft zu vielen Siegen verhelfen und eines Tages den Stanley Cup gewinnen", meinte Varlamov.
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Greiss, dessen Kontrakt mit den Islanders noch bis Ende 2019/20 läuft, dürfte es genauso gehen. In einem Gespräch mit NHL.com/de vor Beginn der Playoffs hatte er sich wohlwollend über die Rotation im Tor geäußert. "Der Erfolg gibt uns Recht. Deswegen kann ich mich nicht beschweren. An den Rhythmus gewöhnt man sich über das Jahr. Wir haben hervorragende Coaches, die uns im Training scharf halten", sagte er zum Bäumchen-wechsle-dich-Spiel mit Lehner. Jetzt kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Neuauflage mit Varlamov. Wer von den beiden als Nummer 1a und 1b in die nächste Saison startet, entscheidet sich im Trainingscamp und in den Vorbereitungspartien im September.
Gut möglich, dass sich Greiss mit Grubauer bereits über Varlamov ausgetauscht hat oder noch austauschen wird und sich Informationen aus erster Hand besorgt, die ihm helfen könnten.