Auf New Jersey wartet viel Arbeit in Prag

Wenn die Generalprobe schiefgeht, so besagt eine Theaterregel, dann gelingt die Premiere umso besser. Genau auf diesen Fall werden die New Jersey Devils hoffen, nachdem sie in ihrem letzten Preseason-Spiel der Vorbereitung auf die Saison 2024/25 eine herbe 1:5-Klatsche gegen die New York Islanders kassierten. In der UBS Arena konnte einzig Timo Meier treffen und so zumindest einen kleinen positiven Funken versprühen.

Ab nach Prag

Mit dem Ende der Vorbereitungsspiele richtet sich der Blick der Devils auf die Dienstreise nach Prag. In der O2 Arena werden sie am kommenden Freitag um 19 Uhr MESZ und Samstag um 16 Uhr MESZ die ersten beiden Hauptrundenspiele gegen die Buffalo Sabres im Rahmen der NHL Global Series 2024 präsentiert von Fastenal bestreiten, während sich die anderen Teams noch in der Vorbereitung befinden.

Das deutliche Ergebnis der Generalprobe könnte die Stimmung auf der Reise nach Europa für die Devils etwas dämpfen. Zwar war die Partie gegen die Islanders im Rückblick deutlich ausgeglichener, als es der Spielbericht vermuten lässt, doch der fade Beigeschmack des unterirdischen Unterzahlspiels und der verschlafenen Anfangsphase bleibt.

In der Partie gegen New York kamen für die Devils die Spieler zum Einsatz, die auch für die beiden Matches der Global Series geplant sind. Nach einigen Wochen mit sehr breitem Kader wird es auf dem Trainingseis der Devils nun ruhiger und der Fokus wird komplett auf dem NHL-Kader liegen.
„Wir werden diese Phase überstehen. Es war sehr hektisch. Wir mussten sehr viel in kurzer Zeit erledigen. Wir freuen uns darauf, uns jetzt auf eine Gruppe konzentrieren zu können“, beschrieb Trainer Sheldon Keefe die Lage in New Jersey.

Nach einem freien Samstag geht es für die Devils am Sonntag nochmal in der Heimat auf die Trainingsfläche, ehe sie den Flug nach Prag antreten, wo sie die finale Vorbereitungsphase einläuten.

Eine weitere Woche Vorbereitung

Jesper Bratt war nach dem Match deutlich in Bezug auf die kommende Woche. „Wir haben in jedem Spiel in Bezug auf unser System einen Fortschritt gesehen, aber wir sind bei den Zweikämpfen noch nicht da, wo wir sein wollen. Das ist etwas, das wir verbessern können. Das wird durch harte Arbeit im Training passieren, wo genau dieses Detail unser Antrieb sein wird. Jeder von uns will in jedem Wechsel gewinnen, egal ob Vorbereitung oder nicht.“

Keefe hatte im ersten Drittel gegen die Islanders, das New Jersey mit 0:3 verlor, auch einige positive Ansätze gesehen. „Mir hat viel aus unserem ersten Abschnitt gefallen“, so der Trainer. „Die Hischier-Reihe hatte einige gute Wechsel. Diese Formation war ein besonders positiver Aspekt des Spiels. Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber das Gefühl ist anders als nach dem anderen Match (3:5-Niederlage gegen Washington).“

In der kommenden Woche werden die Devils in Prag an der finalen Abstimmung für die Hauptrunde feilen und sich gezielt auf die beiden prestigeträchtigen Duelle in Europa vorbereiten. Bratt wird die Spielpraxis der vergangenen Tage zwar vermissen, hofft aber auf konzentrierte Trainingseinheiten. „Wir sind eine engagierte Mannschaft. Wir wissen, zu was wir fähig sind, und wir haben es in der eigenen Hand in den Zweikämpfen besser zu werden.“

Hughes fehlt angeschlagen

Die Devils mussten zum Abschluss der Vorbereitungspartien auf Jack Hughes verzichten. Der Angreifer laborierte an einem Pferdekuss, den er sich im vorherigen Match zugezogen hatte. Die Verletzung scheint jedoch nicht so schwerwiegend zu sein, dass der Einsatz des Top-Stürmers in Prag gefährdet ist. Keefe erwartet seinen Punktesammler gegen Buffalo zurück auf dem Eis und geht davon aus, dass er in Bestform sein wird.

Mit der Rückkehr von Hughes erhalten die Devils eine weitere offensive Waffe, die für den Erfolg in den ersten beiden Partien der Hauptrunde entscheidend sein wird. Curtis Lazar unterstrich zwar, dass man viele herausragende Spieler in den Reihen habe, die aber an sich glauben müssen.

Besonders die Entwicklung in der Vorbereitung und auch nach der schlechten Anfangsphase im Match gegen die Islanders dürfte dieses Selbstvertrauen aber langsam aufbauen.

Fragen stellen für den Erfolg

Mit dem Trip nach Prag stehen die Devils vor einer Woche ohne Spielpraxis. Gerade in der Vorbereitung werden aber die direkten Duelle sehr geschätzt, um die Erfolge aus den Teamsitzungen und Trainingseinheiten direkt auf dem Eis zu sehen. Für New Jersey geht es nun darum, andere Wege zu finden.

„Wir haben viele Videos. Viele gute und viele schlechte. Die Kommunikation mit dem Trainerstab ist hervorragend. Wir müssen Fragen stellen. Als Spieler darf man keine Angst davor haben, Fragen zu stellen, wenn man unsicher ist. Je schneller wir reifen, desto mehr Erfolg werden wir haben. Die Vorbereitung liegt hinter uns. Wir müssen ein neues Kapitel aufschlagen und ernst machen.“