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Valtteri Filppula ist die neue Hoffnung der Philadelphia Flyers ihre zuletzt häufiger schwächelnde Offensive entscheidend zu beleben. Er war in der Vorwoche groß in den Schlagzeilen der Sportwelt, als er am 1. März 2017 samt einem Viertrunden- und einem erfolgsabhängigen Siebtrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft des Jahres 2017 von den Tampa Bay Lightning an die Flyers aus Philadelphia abgegeben wurde.
Im Gegenzug wechselte übrigens seinerzeit der Schweizer Mark Streit kurzzeitig nach Tampa, bevor er von dort direkt an die Pittsburgh Penguins weiterwanderte, was hierzulande noch für deutlich mehr Aufsehen in den Medien sorgte (wir berichteten mehrfach).

Doch heute wollen wir hier auch einmal die Gelegenheit nutzen uns mit der Personalie Filppula etwas näher zu beschäftigen. Der erfahrene Finne gab sein Debüt für das neue Team bereits am vergangenen Donnerstag im Wells Fargo Center beim 2:1-Heimspielerfolg gegen die Florida Panthers.
Der aktuell 32-Jährige Vollprofi konnte dabei auch direkt einen Treffer beisteuern. In seinen letzten 15 Auftritten im Trikot der Lightning war er noch torlos geblieben, so dass er nach dem ersten Einsatz für die neue Franchise in der besten Eishockeyliga der Welt entsprechend erleichtert gewesen sein dürfte.
Inzwischen sind ein paar weitere Tage seit dem Transfer mehr vergangen, und wir haben mit dem Finnen einmal kurz über seine ersten Eindrücke aus der neuen Umgebung und seinen Erfahrungen rund um den Trade sprechen können.
Filppula begann seine Karriere einstmals übrigens in der U18-Mannschaft von Jokerit Helsinki. Mit seiner Leistung fiel er dort den Scouts der National Hockey League und speziell auch der Detroit Red Wings auf, und er wurde dann auch im Sommer 2002 von Detroit in der damals dritten Runde des NHL Entry Draft im Frühsommer des Jahres 2002 an insgesamt 95. Stelle von der Franchise aus 'Motorcity' ausgewählt.

Im August des Jahres 2005 erhielt Filppula dann seinen ersten Profi-Vertrag bei den Red Wings. Die Saison 2005-06 absolvierte er aber hauptsächlich noch bei den Grand Rapids Griffins, dem Farmteam der 'Wings'.
Ab der NHL-Spielzeit 2006-07 absolvierte Filppula seine Ligaspiele dann aber schon komplett bei den Red Wings in der NHL und etablierte sich dort rasch auf der Position des Centers.
Mit dem Team zog er in den anschließenden Playoffs des Frühjahrs bis ins Finale der Western Conference ein.
In der folgenden Saison setzte er sich auf der Center-Position der zweiten Angriffsreihe der Franchise durch und entwickelte sich mit immerhin dann schon 19 Toren und 17 Assists in Sachen Durchschlagskraft bereits deutlich weiter.
In den Playoffs kam er dann auf insgesamt elf Punkte, wobei er sogar zwei eigene Tore in der Stanley Cup-Finalserie gegen die Pittsburgh Penguins erzielte, als die Red Wings den Stanley Cup letztendlich auch gewannen.
Im Juli des Jahres 2013 unterzeichnete der Stürmer dann einen neuen Fünfjahresvertrag im Gesamtwert von rund 25 Millionen US-Dollar bei den Tampa Bay Lightning in Florida. Nach nun dreieinhalb Jahren gaben ihn die Lightning zur Trade Deadline des Jahres 2017 samt einem Viertrunden- und einem erfolgsabhängigen Siebtrunden-Wahlrecht im anstehenden NHL Entry Draft 2017 an die Philadelphia Flyers ab.

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Er wird also von seinem derzeitigen Kontrakt noch bis zum Ende der nächsten Saison gebunden, kann die kommende Saison ebenfalls mit dem Team aus der Stadt der Brüderlichen Liebe einplanen.
In inzwischen knapp achthundert Ligaspielen für Detroit, Tampa und nun eben auch seit Kurzem für Philadelphia kamen bisher über 150 Tore in der besten Eishockeyliga der Welt zusammen. Dazu auch noch rund 270 Assists, so dass der erfahrene Offensivspieler auch im nun anstehenden Kampf um einen Playoff-Platz für sein neues Team eine wertvolle Hilfe sein kann, auch wenn seine persönlichen Statistiken zuletzt etwas rückläufig waren, seine besten Spielzeiten in Sachen Torproduktion schon ein paar Jahre zurückliegen.
In der Saison 2013-14 erzielte er für die Franchise aus Florida zum Beispiel noch 25 Saison-Tore. Aktuell sind es noch immer keine 10, und nur noch knapp 20 Spiele in der Hauptrunde dieser Spielzeit zu gehen.
Toll, dass Du Dir die Zeit für uns nimmst, Valtteri. Wie hast Du den Trade in der Vorwoche eigentlich erlebt?
"Der eigentliche Trade ging natürlich sehr schnell über die Bühne. Und ich musste dann auch recht kurzfristig nach Philly fliegen. Man hatte mir aber schon im Vorfeld grundsätzlich mitgeteilt, dass so etwas passieren könnte. Daher war ich nicht ganz so überrascht und unvorbereitet. Das war so schon ganz gut. Aber als es dann soweit war, dann ging es doch plötzlich ganz schnell. Der richtige Umzug kommt für mich erst im kommenden Sommer. Ich habe erst einmal nur das Nötigste mitgenommen."
Du bist zu einem Team gekommen, welches um einen Playoff-Platz kämpft. War das wichtig für Dich?
"Dass wie hier um die Playoffs kämpfen, das ist natürlich dabei eine wichtige und grundsätzlich natürlich auch gute Sache. Aber das war ja auch in Tampa gar nicht grundlegend anders zuletzt. Die Situationen der beiden Teams waren also durchaus ähnlich, als ich hier ankam. Ich musste mich da nicht allzu sehr umstellen, was das betrifft."
Wie sind Deine ersten Eindrücke vom Kader der Flyers?
"Wir haben hier eine gute Mannschaft. Aber die Liga ist aktuell ja auch sehr eng. Ich mag unseren Kader, alle sind sehr aufgeschlossen und nett, haben mich mit offenen Armen aufgenommen."

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Hat Dich irgendwer überrascht? Ist jemand vielleicht deutlich netter als Du ihn erwartet hättest, oder etwas Vergleichbares?
"Die Jungs haben mich nicht wirklich überrascht. Es ist einem ja als Spieler in dieser Liga auch schon klar, dass jeder etwas anders ist, wenn man als Gegner miteinander zu tun bekommt, al das der Fall ist, wenn man in einer Mannschaft gemeinsam spielt."
Musstest Du dich sportlich umstellen? Hat sich die Spielweise des Teams für dich verändert?
"Nein, nicht wirklich. Der Spielstil beider Teams ist gar nicht so unterschiedlich. Das sind nur kleine Details, kleine Dinge die anzupassen oder zu verändern sind. Aber großartig hat sich dahingehend eigentlich nichts groß verändert. Die Umstellung war also gar nicht so kompliziert für mich. Ich habe mich hier auch auf Anhieb recht gut und wohl gefühlt auf dem Eis."
Hat sich denn deine aktuelle Rolle im Team durch den Wechsel verändert? Verlangen die Trainer hier etwas anders von Dir als noch zuvor in Tampa?
"Ich spiele immer noch ganz ähnlich wie auch in Tampa. Auch der Trainer erwartet jetzt von mir keine großen Veränderungen. Das macht einem den Einstieg natürlich relativ einfach."
Was siehst Du als große Herausforderung für Euch, wenn ihr es in die KO-Runde schaffen wollt?
"Wenn wir die Playoffs erreichen wollen, dann müssen wir halt immer 100% geben, immer so konzentriert auftreten wie kürzlich beim Spiel in Washington, als wir zwar in der Verlängerung knapp und unglücklich verloren haben, aber wirklich viele gute Ansätze gezeigt haben. Wenn wir das immer so engagiert und leidenschaftlich hinbekommen, dann sollte das mit den Playoffs hoffentlich klappen für die Flyers."
Und wie waren Deine ersten Eindrücke von der Stadt selber? Hast Du Dir schon etwas ansehen können? Was machst Du so in deiner Freizeit?
"Von der Stadt Philadelphia habe ich bisher leider noch gar nicht so viel sehen können. Der Sport steht jetzt erst einmal ganz klar im Fokus. Und wir haben derzeit natürlich einen sehr engen Spielplan. Das ist zu dieser Jahreszeit ebenso. Aber Philadelphia scheint grundsätzlich eine schöne Stadt zu sein. Ich freue mich schon darauf in Kürze dann auch mehr davon sehen zu können, wenn der Terminplan es einmal zulässt. Und auch die Familie kommt dann in Kürze zu mir."