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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Edmonton Oilers

Wie verarbeitet Leon Draisaitl den Final-Frust und seine ungeklärte Zukunft?

Der Lebenstraum von Draisaitl war zum Greifen nahe. Nur ein Sieg in Spiel 7 des Stanley Cup Finale gegen die Florida Panthers fehlte, um mit den Edmonton Oilers den Titel zu gewinnen. Demensprechend niedergeschlagen war der Deutsche danach.

„Viel schlechter als jetzt ging es mir noch nie, um ehrlich zu sein“, sagte er direkt nach der Finalniederlage. „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie wir das ganze Jahr über uns zurückgefightet haben. Es tut gerade sehr weh. Es wird noch einige Zeit sehr weh tun.“ Wichtig sei dennoch, „sich auf die nächste Saison zu fokussieren.“

Draisaitl äußert sich gegenüber Sky Sport nach Sp7

Die Frage ist, wie gut dies ihm und den Oilers gelingen wird. Fehlte im Juni lediglich ein Sieg für den Gewinn des Stanley Cups, ist nun eine Saison mit 82 Spielen und eine lange Playoff-Serie zu meistern, ehe man erneut eine solche Gelegenheit bekäme.

Bei Draisaitl kommt erschwerend hinzu, dass seine Zukunft ungeklärt ist. Der 28-Jährige geht in die letzte Saison seines Achtjahresvertrags über 68 Millionen Dollar (durchschnittlicher Jahreswert 8,5 Millionen Dollar), den er am 16. August 2017 unterzeichnet hat.   

„Ich werde mich demnächst mit meinem Agenten zusammensetzen und mit den Oilers sprechen. Wir sehen, was ihr Plan ist und was unser Plan ist. Und darauf bauen wir auf“, sagte Draisaitl Ende Juni. 

Tatsächlich hat ein erstes Gespräch mittlerweile stattgefunden. General Manager Stan Bowman verriet am Montag: „Ich hatte ein gutes Gespräch mit Draisaitls Agent Mike Liut und wir legen jetzt los.“ Er könne zwar keine Prognose dazu abgeben, wie der Zeitplan aussehen würde. „Aber es gibt definitiv nichts Negatives zu berichten.“

Draisaitl rechnet offenbar nicht mit einem schnellen Vertragsabschluss: „Es ist etwas, was etwas Zeit brauchen wird, um herauszufinden, was ich will, was die Oilers wollen und was jeder will. Und darauf bauen wir auf und gehen von dort weiter.“

Wie gut harmoniert Draisaitl mit den Neuzugängen Viktor Arvidsson und Jeff Skinner?

Die Edmonton Oilers haben mit Viktor Arvidsson und Jeff Skinner zwei Neuzugänge, die möglicherweise an der Seite von Draisaitl agieren könnten. Arvidsson würde dann als rechter Flügelstürmer agieren, Skinner als linker Flügelstürmer. 

Jeff Jackson, CEO of Hockey Operations der Oilers, sagte nach den Verpflichtungen: „Wir freuen uns sehr, sowohl Viktor als auch Jeff in unsere Top-Sechs-Gruppe aufzunehmen. Ich denke, sie ergänzen die Jungs, die wir bereits in diesen Rollen haben.“

Er lobte die Qualitäten von Arvidsson, der zuletzt für die Los Angeles Kings spielte: „Viktor hat eine großartige Geschwindigkeit, ist sehr hartnäckig, ein Puck-Battle-Sieger und er kann Tore schießen.“ Zwar müsse der Trainer entscheiden, in welcher Reihe der Neuzugang spielen wird. „Aber wir werden ihn wahrscheinlich auf der rechten Seite mit Leon spielen lassen. Ich denke, das würde gut passen.“

Auch Skinner, der von den Buffalo Sabres kommt, sei laut Jackson eine sinnvolle Verstärkung: „Er hat bereits eine lange Karriere hinter sich, hat sehr viele Tore geschossen und kam kürzlich noch auf 80 Punkte. Er ist ein sehr guter und intelligenter Spieler, der viel Können mitbringt und bereits mit erfahrenen Spielern gespielt hat. Er und Viktor sind gute Fünf-gegen-Fünf-Spieler.“

BUF@SEA: Skinner befeuert Sabres mit siebtem NHL-Hattrick

Welchen Einfluss nimmt Trainer Kris Knoblauch in seiner ersten Saisonvorbereitung als NHL-Trainer?

Kris Knoblauch übernahm die Edmonton Oilers in einer schwierigen Situation. Nach einem Fehlstart wurde er zum Nachfolger von Jay Woodcroft ernannt und vollbrachte die sportliche Wende. Nun hat der 45-Jährige erstmals die Gelegenheit, als Trainer in der NHL eine Saisonvorbereitung zu absolvieren. Seine Erfahrungen aus der vergangenen Saison dürften dabei nützlich sein. 

„Die Widrigkeiten, mit denen wir als Team konfrontiert wurden, haben uns nur stärker gemacht. Das hat die Spieler stärker gemacht und es hat mich stärker gemacht“, sagte der Trainer. „Ich war in der Lage, mich anzupassen und neue Ideen zu bekommen, wie man Systeme kommuniziert und wie wir trainieren. In meiner ersten Saison als Cheftrainer gab es viel für mich zu lernen.“

Während der Saison fehlte oftmals die Zeit, um eine Spielidee im Training weiterzuentwickeln. Dies wird in der Saisonvorbereitung anders sein. Umso spannender zu beobachten, welche Vorstellungen Knoblauch einbringt. Er selber sagt hoffnungsvoll: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die nächste Saison gut verlaufen wird.“

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