Akira Schmid

Eine erfolgreiche Saison liegt hinter Akira Schmid. Der Schweizer etablierte sich nicht nur als Torwart der New Jersey Devils, er wurde auch noch zum Helden der Playoffs. Schmid ist erst der fünfte Rookie-Torwart in der NHL-Geschichte, dem in einem entscheidenden Spiel 7 ein Shutout gelang. Mit dem 4:0-Triumph verhalf er den Devils erstmals seit dem Jahre 2012 wieder zu einer erfolgreichen Playoff-Runde.

Damit nicht genug: Auch in Spiel 5, welches die Devils ebenfalls mit 4:0 gegen die Rangers gewannen, gelang ihm ein Shutout. Schmid wurde damit zum erst zehnten Rookie-Torwart der NHL-Geschichte, dem in einer Playoff-Serie mehrere Shutouts gelangen. Der letzte Rookie, der dieses Kunststück vollbrachte, war Matt Murray (damals Pittsburgh Penguins, heute Toronto Maple Leafs) im Stanley Cup Finale 2017. Der einzige Rookie, dem noch mehr Shutouts in einer Serie gelangen, war Frank McCool bei den Maple Leafs – und zwar im Jahre 1945.

NJD@NYR Sp3: Starker Schmid gewinnt Playoff-Debüt

Schmid überzeugte in den Playoffs und der regulären Saison

Dass die Devils in der 2. Runde der Stanley Cup Playoffs mit 1:4 an den Carolina Hurricanes scheiterten, konnte den positiven Gesamteindruck nicht schmälern. Der 23-Jährige hat in den Playoffs mit einer Save-Quote von 92,1 Prozent voll überzeugt. In der regulären Saison, in der er 18 Spiele absolvierte, kam er sogar auf eine Save-Quote von 92,2 Prozent und blieb in einem Spiel ohne Gegentor.

Schmid hatte im Sommer die Gelegenheit, die erlebnisreiche wie auch erfolgreiche Saison zu reflektieren – und zwar ganz in Ruhe. Allzu viel Trouble erlebte er bei seiner Rückkehr in die Schweiz nicht. Ob er dort als Held empfangen wurde? „So würde ich das nicht bezeichnen“, antwortete Schmid bei einer Medienrunde in dieser Woche lachend. „Es ist ganz lustig, weil in der Schweiz oder speziell in einer kleinen Stadt, wo ich herkomme, kümmern sich die Leute nicht wirklich darum, was du geleistet hast. Aber es ist schön. Du kommst nach Hause und kannst machen, was du möchtest, ohne ständig über Eishockey zu sprechen.“

Akira Schmid über Shutout und zweite Runde

Vorbereitung im Gym auf die neue Saison

Schmid dürfte die Auszeit genossen haben. Dennoch hat er den Sommer genutzt, um bestmöglich in Form zu kommen. Einen Teil der Sommervorbereitung absolvierte er auf Long Island. Schmid verbrachte diese Zeit nicht auf dem Eis, sondern vor allem an den Kraftgeräten. „Meine Freundin kennt jemanden, der ein eigenes Gym hat. Also bin ich dort hingegangen und habe ein individuelles Training absolviert“, erzählte er.

Der Goalie wusste, dass er sich auf eine hohe Belastung vorbereiten muss. „Es ging darum, stärker zu werden, um eine komplette Saison spielen zu können. Dadurch nimmt man natürlich auch ein bisschen an Masse zu“, erzählte Schmid. Sportlich dürfte er aus seinen Erlebnissen der vergangenen Saison profitieren: „Es geht um die ganze Erfahrung, die man gesammelt hat - einfach zu spüren, was es bedeutet, in den Playoffs zu spielen. Auch die Spiele in der regulären Saison helfen mir, weil ich nun weiß, was mich erwartet. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Weg weiterzugehen.“

Schmid hat sich innerhalb der Mannschaft „mehr geöffnet“

Schmid dürfte wieder gemeinsam mit Vitek Vanecek das Goalie-Duo bilden, die sich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich gut ergänzen. Während Schmid eher als ein leiser Vertreter gilt, scheint auf den 27-jährigen Vanecek das Gegenteil zuzutreffen. „Er ist morgens immer der erste Kerl, der mit mir spricht und dann nicht mehr aufhört zu reden“, verriet Schmid lachend. „Er ist großartig, er ist ein lustiger Kerl. Ich habe mich in diesem Jahr auch ein bisschen mehr geöffnet. Weißt du, ich fühle mich unter den Jungs jetzt einfach auch noch wohler. Ich versuche, offener zu sein. Und er (Vanecek) war das ganze letzte Jahr bereits großartig.“

Einerseits versteht sich Schmid mit seinem Torwart-Kollegen gut, andererseits erwartet er auch einen harten Konkurrenzkampf. „Damit rechne ich, ja“, sagte Schmid, der darin allerdings kein Problem sieht: „Am Ende des Tages sind wir immer noch Teamkollegen und müssen das so angehen. Wir drängen uns auf. Ich denke, man kann das als einen freundschaftlichen Konkurrenzkampf bezeichnen. Natürlich wollen wir beide spielen. Aber je mehr wir uns im Training und in den Spielen pushen, desto besser ist es für uns beide.“

Schmid unterstreicht den Wert von „zwei zuverlässigen Torhütern“

Schlussendlich sei es für die Mannschaft und auch für die beiden Goalies selbst wichtig, auf dieser Position doppelt gut besetzt zu sein. „Im heutigen Eishockey spielt kein Goalie mehr 70 Spiele. Du brauchst zwei zuverlässige Torhüter, von denen du weißt, dass sie ihre Arbeit erledigen.“

Schmid erwartet von sich selber, in seiner Entwicklung voranzukommen. „Es geht um Konstanz“, sagte er. „Ich will auf einem konstant hohen Niveau spielen. Das wäre für mich der nächste Schritt, um ein guter Torwart zu sein.“

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