Sehr begehrt waren bei den General Managern selbstverständlich auch erfahrene Stürmer, die in verschiedenen Belangen helfen sollen. Zum Beispiel bei den Chicago Blackhawks. Die sind gerade mitten in der Phase, in der sie ein neues, erfolgreiches Team aufbauen wollen und müssen. Zentrales Element dabei ist Stürmer Connor Bedard. Doch nur jugendlicher Sturm und Drang wird – wie immer – nicht reichen, um die Mannschaft wieder nach oben zuführen. Deshalb haben die Blackhawks am ersten Tag der Free Agency den Fokus darauf gelegt, erfahrene Spieler für den Angriff zu verpflichten. Die Jungen sollen von dieser Erfahrung profitieren und lernen. Ein Rückkehrer in die Windy City ist Teuvo Teravainen. Der Finne hatte seine NHL-Karriere vor elf Jahren in Chicago begonnen, war dann aber zu den Carolina Hurricanes getradet worden. Er kommt als Stanley Cup Sieger (2015) zurück und ist pro Saison für 20 Tore gut. Nach Stationen in Detroit, Boston und Toronto hat Tyler Bertuzzi nun beim nächsten Original Six Team angeheuert. Wenn er fit ist, kann er mindestens 20 Treffer pro Spielzeit beisteuern. Viel mitnehmen können wird Bedard von Pat Maroon. Dieser brachte immerhin das Kunststück fertig, von 2019 bis 2021 den Stanley Cup dreimal hintereinander zu gewinnen, und das immer mit einem anders zusammengesetzten Team. An ihm können sich die Jungen orientieren. Und: Der schwächste Sturm der abgelaufenen Saison (178 Tore) kann jede Unterstützung von erfahrenen Scorern brauchen.
Wenn man darüber diskutiert, wer in der kommenden NHL-Saison sehr viel Druck haben wird, landet man zwangsläufig bei Sean Monahan. Der Center hat bei den Columbus Blue Jackets einen Kontrakt über fünf Jahre unterzeichnet, bekommt pro Jahr im Schnitt 5,5 Millionen US-Dollar. So weit, so unspektakulär für einen Stürmer seiner Klasse. Doch in Ohio hofft man, dass Monahan der Anführer einer Sturmformation wird, die in der vergangenen Saison nur 234-mal das gegnerische Tor traf. In Columbus erwartet man nun, dass Monahan eine Saison durchspielen kann. Denn das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall. Zum anderen käme es den Blue Jackets gelegen, wenn er an die Scoringleistungen seiner Zeit bei den Calgary Flames anknüpfen würde. 30 Tore und 80 Scorerpunkte, ja, damit wäre den Blue Jackets sehr geholfen. Funktionieren kann das, weil Monahan in Columbus auf Johnny Gaudreau trifft, mit dem er schon in Calgary zusammengespielt hat.
Für das größte Aufsehen haben am 1. Juli die Nashville Predators gesorgt. Sie legten sowohl in der Abwehr als auch im Angriff nach. In der Verteidigung holten sie mit Brady Skjei einen erfahrenen Spieler und gaben ihm gleich einen Vertrag über sieben Jahre, in denen er mit jeweils sieben Millionen US-Dollar den Salary Cap belastet. Dazu kamen noch die Angreifer Jonathan Marchessault (fünf Jahre/5,5 Millionen US-Dollar pro Jahr) und Steven Stamkos (4/8). Letzterer hat in der vergangenen Saison mit 40 Toren und 41 Vorlagen bewiesen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Er bringt zudem die Erfahrung von zwei Stanley Cup Siegen mit den Tampa Bay Lightning mit nach Nashville. Marchessault hat in der vergangenen Spielzeit im Trikot der Vegas Golden Knights mit 42 Toren eine Karrierebestleistung aufgestellt. Skjei gibt dem Trainerteam pro Abend im Schnitt über 20 sehr solide Minuten in der Abwehr. Berücksichtigt man, dass die Predators mit Juuse Saros einen der besten Keeper der Liga in ihren Reihen haben, mit dem Schweizer Roman Josi einen der besten Verteidiger und mit Filip Forsberg sowie Ryan O’Reilly schon Topstürmer in ihren Reihen haben, dann machen sie die Neuverpflichtungen auf dem Papier zu einem ernsthaften Titelkandidaten in der Saison 2024/25.