New Jersey Devils v Seattle Kraken

Der Schweizer Akira Schmid entschied am Donnerstag das Torwartduell gegen den Deutschen Philipp Grubauer für sich. Beim 2:1-Auswärtssieg der New Jersey Devils gegen die Seattle Kraken hielt Schmid in der Climate Pledge Arena 37 von 38 Schüssen. Es war das erste Spiel in dieser Saison, in dem die Devils weniger als zwei Tore kassierten.

„Wir haben endlich einen Weg gefunden zu gewinnen“, freute sich Stürmer Ondrej Palat. „Wir müssen uns an diese knappen Spiele gewöhnen. Schmid war überragend. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir müssen solche Spiele gewinnen.“

Hischier und Siegenthaler leiten Tore ein

Nicht nur im Tor, auch in der Offensive waren die Schweizer im Team der Devils entscheidend. In der 18. Minute brachte Kapitän Nico Hischier den Puck ins gegnerische Drittel, spielte einen Querpass auf John Marino und der bediente vor dem Tor Palat, der den Puck unhaltbar abfälschte.

„Das war eine gute Aktion von Nico und Johnny, ein großartiger Pass“, lobte Palat. „Er hat meinen Schlittschuh getroffen und wir hatten das Glück, dass der Puck ins Tor ging.“

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Tye Kartye in der 28. Minute war es erneut ein Schweizer, der die Führung der Devils einleitete. Seattle versuchte den Puck an der Bande entlang aus dem eigenen Drittel zu klären, doch Verteidiger Jonas Siegenthaler hielt die Scheibe an der blauen Linie auf und spielte sie tief zu Jesper Bratt. Der Schwede umkurvte das Tor und legte in den Slot auf Rookie Simon Nemec ab, der Grubauer erneut keine Chance ließ und in seinem dritten NHL-Spiel sein erstes Tor erzielte.

„Das war ein weiteres starkes Spiel von ihm“, kommentierte Trainer Lindy Ruff die Leistung des Rookie-Verteidigers. „Er konnte sich in die Offensive einschalten, hat die freie Bahn gefunden und ist zum Schuss gekommen. Sein Instinkt und seine Fähigkeit den richtigen Zeitpunkt zu wählen sind sehr gut. Das erste Tor ist etwas, an das er sich immer erinnern wird.“

NJD@SEA: Nemec haut die Scheibe rein

Schmid hält Kraken-Ansturm stand

Seattle gab sich jedoch nicht einfach geschlagen und rückte immer wieder Schmid in den Mittelpunkt. Über die ersten beiden Drittel bekamen beide Torhüter Gelegenheit ihr Können unter Beweis zu stellen und man konnte weder Grubauer noch Schmid Vorwürfe machen. Beim einzigen Tor der Kraken ließen die Devils-Verteidiger Kartye im Slot komplett alleine. Er wurde von hinter dem Tor bedient und schloss schnell und präzise ab. Ansonsten fanden die Kraken aber kein Mittel gegen das Schweizer Bollwerk in New Jerseys Tor.

„Er hat uns heute geholfen das Spiel zu gewinnen“, würdigte Ruff Schmids Spiel. „Das war ein starker Auftritt. Sie hatten einige Chancen, die ihnen das Momentum gebracht hätten, aber er hat einfach die wichtigen Saves gemacht.“

Im dritten Drittel warfen die Gastgeber nochmal alles nach vorne. Der 23-jährige Berner stoppte allein im Schlussabschnitt nochmal 16 Versuche der Kraken und sicherte den Sieg der Devils ab. Für die bisher eher mäßige Abwehrabteilung war es das beste Ergebnis der Saison, ansonsten hatten sie immer mindestens zwei Tore zugelassen. Mit 3,67 Gegentoren pro Spiel stellt New Jersey die zweitschlechteste Defensive der NHL, nach 18 Gegentoren in den vier vorherigen Spielen war die Partie in Seattle aber ein Schritt in die richtige Richtung.

„Wir haben einige wichtige Schüsse geblockt“, lobte Schmid seine Verteidiger. „Die meisten Schüsse kamen von außen. Vor dem Tor haben wir gut mit dem Schläger gearbeitet und die Rebounds geklärt.“

Devils auf dem richtigen Weg

New Jersey kommt nach einem enttäuschenden Start in die Saison offenbar immer besser in Form. Noch am 24. November standen die Devils mit 17 Punkten aus 18 Spielen (8-9-1) auf dem vorletzten Platz, nur einen Punkt vor den Columbus Blue Jackets.

In den vergangenen beiden Wochen fuhren sie aber fünf Siege in sechs Spielen ein, lediglich gegen die San Jose Sharks mussten sie eine 3:6-Niederlage einstecken. Vom hohen Niveau der vergangenen Saison, als New Jersey mit 112 Punkten (52-22-8) den zweiten Platz der Division erreichte, ist das Team noch ein Stück entfernt, doch die Tendenz stimmt in letzter Zeit. Vier der fünf jüngsten Siege holten die Devils mit nur einem Tor Unterschied, doch am Ende sprangen immer zwei Punkte heraus.

„Wenn man nur ein Tor vorne liegt, ist das ein unangenehmes Gefühl, aber dann muss man die richtige Spielweise haben“, erklärte Ruff nach dem Erfolg gegen Seattle. „Heute war wieder ein Schritt in die richtige Richtung.“

Dank der Erfolgsserie überholten die Devils in der Tabelle mittlerweile die Pittsburgh Penguins und befinden sich in der engen Metropolitan Division wieder mitten im Geschehen. Die zweitplatzierten Philadelphia Flyers und New Jersey trennen nur drei Punkte. Die Penguins liegen weitere zwei Zähler dahinter.

Schmid empfiehlt sich für weitere Einsätze

Am Aufschwung der Devils ist auch Schmid maßgeblich beteiligt. Er stand zuletzt bei drei Siegen im Tor. Obwohl er auch bei der Niederlage gegen die Sharks das Tor hütete, kassierte er in den vergangenen vier Spielen nur acht Tore und hielt 92,7 Prozent aller Schüsse.

Wie seine Mannschaft, hatte auch der Torhüter keinen idealen Start in die Saison. In seinen ersten sieben Spielen kam er auf eine Bilanz von 1-4-1 bei 89,2 Prozent Fangquote und 3,24 Gegentoren pro Spiel.

Insgesamt hatte Schmid bisher elf Einsätze. Sein Kollege Vitek Vanecek kam 16 Mal zum Zug. Die Statistik spricht für den jungen Schweizer. Er hat mit 90,2 Prozent eine bessere Fangquote als Vanecek (87,7 Prozent) und mit 3,03 den besseren Gegentorschnitt (Vanecek: 3,6). Seine starken Leistungen könnten ihm bald mehr Einsätze verschaffen.

Die Devils haben in den nächsten Tagen zwei weitere Auswärtsspiele vor sich am Samstag (4 p.m. ET; NHL.tv, Mysports Edge, Sky Sport; 22 Uhr MEZ) treten sie bei den Calgary Flames an. Am Sonntag (4 p.m. ET; NHL.tv, Mysports eins/TV24, Sky Sport; 22 Uhr MEZ) folgt das Duell gegen Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers.

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