NYR Panarin 11/18

Erstmals seit dem 2. Mai 2023 standen sich am Samstag in der NHL die New Jersey Devils und die New York Rangers wieder gegenüber. Damals schlugen die Devils die Rangers mit 4:0 und konnten sich in Spiel 7 der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs durchsetzen. Die herausragend in die Saison gestarteten Rangers dürften mit dem 5:3-Revanche-Erfolg im Prudential Center von Newark durchaus zufrieden sein. Matchwinner für die New Yorker war einmal mehr Stürmer Artemi Panarin.

NYR@NJD: Vesey mit der Führung im dritten Drittel

Ungedraftet und doch herausragend 

Die Geschichte von Panarin ist eine, die in der NHL nicht häufig erzählt werden kann. Der russische Angreifer wurde nie in einem NHL Draft ausgewählt und fand seinen Weg nach Nordamerika erst im Alter von 23 Jahren. Zuvor war Panarin in der KHL unterwegs und wurde binnen zwei Jahren einer der besten Punktesammler der Liga. 

Nach seinem Wechsel in die NHL konnte er für die Chicago Blackhawks 2015/16 in seinem ersten Jahr direkt brillieren. In 80 Matches sammelte er 30 Tore und 47 Vorlagen. Er wurde mit der Calder Trophy zum besten Rookie der Saison ausgezeichnet und führte die Statistiken der Liganeulinge bei Toren und Vorlagen an. 

Seit seiner ersten NHL-Saison konnte sich Panarin immer als offensivstarker Stürmer beweisen und sammelte ab seinem Wechsel zu den Columbus Blue Jackets (2017/18) in jeder Saison im Durchschnitt mehr als einen Punkt pro Spiel. 

Bei den Rangers, für die er seit 2019 aufläuft, entwickelte sich Panarin zu einem der bedeutendsten Akteure in der Offensive und trägt als Assistenz-Kapitän, seit der Saison 2020/21 das ‚A‘ auf der Brust. In der laufenden Spielzeit konnte Panarin sich noch weiter steigern und ist der dominante Angreifer seines Teams in den ersten 15 Spielen. Er konnte bereits 26 Punkte sammeln (10 Tore, 16 Vorlagen). 

Ein Saisonstart für die Geschichtsbücher 

Seit Saisonbeginn gab es keine Rangers-Partie in der Panarin sich nicht in den Spielberichtsbogen als Torschütze oder Vorlagengeber eintragen konnte. Er ist der erste Spieler für die Rangers, der eine solche Serie zum Saisonstart hinlegen konnte und überholte damit Rob Gilbert, der 1972/73 in 14 aufeinanderfolgenden Matches einer neuen Spielzeit punktete.

NYR@NJD: Panarin in Überzahl

„Es ist ziemlich verrückt“, schwärmt Vesey von Panarin. „Ich war letztes Jahr beeindruckt von ihm, als ich zum ersten Mal mit ihm gespielt habe. Aber in diesem Jahr hat er irgendwie einen neuen Gang gefunden, und für das Franchise ist es etwas Besonderes, dass er so lange dabei ist und einen solchen Rekord aufstellt. Er ist einfach ein besonderer Spieler für uns, der den Unterschied ausmacht.“ 

Den Rekord sackte Panarin bereits mit dem 1:0 gegen die Devils ein, das er nach 8:37 gespielten Minuten selbst erzielte. Damit wurde er auch zu einem von nur drei ungedrafteten Akteuren, die in den vergangenen 30 Jahren eine solche Serie verbuchen konnten. Die anderen waren Adam Oates (20 Spiele, 1996/97), Pascal Dupuis (17, 2011/12) und Wayne Gretzky (15, 1996/997). 

Auch die Initialzündung im dritten Drittel kam von Panarin. Er stellte auf 3:3 und sorgte so mit dafür, dass die Rangers sich einen weiteren Comeback-Erfolg sichern konnten. „Ich sehe einfach den Puck und stehe seit vermutlich 26 Jahren auf dem Eis, also weiß ich beim Schuss genau, wo das Tor steht“, ließ Panarin seinen zweiten Treffer Revue passieren. „Ich habe einfach den Schuss genommen. Vincent Trocheck hat unglaublich hart für mich gearbeitet und ich habe die Scheibe einfach ins Netz geschossen.

NYR@NJD: Panarin gelingt sein zehnter Saisontreffer

Ein weiteres Rangers-Comeback 

Der Start in die Saison war für die Rangers so stark wie erhofft. Nach 15 Spielen stehen sie mit einer 12-2-1-Bilanz ligaweit auf dem dritten Rang und haben dabei weniger Spiele absolviert als die Boston Bruins (16) und die Vegas Golden Knights (18) vor ihnen. Dafür verantwortlich ist auch die Fähigkeit der Rangers sich nach Rückständen in die Partie zurückzukämpfen. 

Nachdem Jack Hughes, Ondrej Palat und Erik Haula für die Devils getroffen hatten, stand es kurz nach Beginn des Schlussabschnitts 3:2 für die Gastgeber. Hughes, der von einer Verletzung zurückgekehrt war, befand, dass gute Mannschaften eine solche Partie gewinnen würden. „Das ist etwas, was wir wieder tun müssen. Wir haben das schon einmal gemacht. Wir müssen uns einfach steigern, unsere Spitzenleute bis hin zu den Spielern der hinteren Reihen müssen sich verbessern.“ 

Die Rangers auf der anderen Seite wissen um ihre Qualitäten. „Ich denke, wir haben eine solide Mannschaft und glauben an uns", betonte Vesey. „Wir sind in jedem Spiel dabei, egal was passiert, und im dritten Drittel scheinen wir einfach mehr Saft zu haben als die andere Mannschaft". 

Der vollere Akku im Schlussdrittel zeigte sich bereits zum vierten Mal in der laufenden Spielzeit. Lediglich die Anaheim Ducks (6) und die Toronto Maple Leafs (4) konnten mindestens so oft in den finalen 20 Minuten eine Partie drehen. Bei den Dallas Stars am Montag werden die Rangers sicher alles für einen Sieg ohne Comeback tun, doch für den Ernstfall wären sie sicher erneut gewappnet und die Gastgeber gewarnt.

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