Einstimmig war der Lobgesang auf Bedard aber nicht ganz. Tim Stützle gehört zum Beispiel zu den Zweiflern, die eine Überraschung für möglich halten. „Wahrscheinlich tippt jeder auf Bedard, deshalb nehme ich Fantilli.“
Es wird sicherlich einige weitere talentierte Rookies geben, die alles geben werden, um Bedard Konkurrenz zu machen. Adam Fantilli, der dritte Pick 2023, wird bei den Columbus Blue Jackets eine Chance kriegen, sich ins Rampenlicht zu spielen. Leo Carlsson wurde zwischen Bedard und Fantilli mit dem zweiten Pick von den Anaheim Ducks gedraftet und hat gute Aussichten auf Eiszeit. Hinzu kommen die von Forsberg angesprochenen älteren Spieler, die mehr Zeit hatten sich zu entwickeln. Dazu gehören der deutsche Lukas Reichel, die Österreicher Marco Kasper und Marco Rossi sowie die Top-Talente aus dem Draft 2022, Juraj Slafkovsky und Shane Wright.
Tage Thompson von den Buffalo Sabres warf auch noch den Namen eines Teamkollegen in die Runde: „Ich glaube, dass Devon Levi gute Chancen hat. Er war Ende letzter Saison kurz im Team, da haben wir ihn in ein paar Spielen und im Training im Tor gesehen. Sein Einsatzwillen ist überragend. Er ist ein Kämpfer und ein Arbeiter, deshalb sehe ich Chancen für ihn.“
Trotz aller Konkurrenz sind die Erwartungen an Bedard unglaublich hoch, was die Sache für ihn sicherlich nicht einfacher macht. Der Druck auf ihn wird hoch sein, denn alles außer einer absolut überragenden Rookie-Saison wird ihm als Schwäche und Enttäuschung ausgelegt werden. Schließlich wurde Bedard bereits vor dem Draft mit etablierten Superstars wie Sidney Crosby und Connor McDavid verglichen.
„Er steht unter viel Druck“, erklärte Stützle. „Ich habe es schon einmal gesagt: Er kann nicht alle Erwartungen erfüllen. Wahrscheinlich gibt es Leute, die sagen, dass er 140 Punkte machen wird und wie McDavid sein wird. Aber es ist schwierig, wie McDavid zu sein. Das ist wirklich hart und es ist keine einfache Liga.“
Moser betonte ebenfalls den unglaublichen Druck auf Bedard: „Die Erwartungen sind riesig. Es ist fast schon unfair. Wie soll man diese Erwartungen erfüllen? Er könnte wie McDavid und Matthews sein, die von Anfang an Superstars waren, aber er könnte auch ein Jahr brauchen, um sich an alles zu gewöhnen.“
Bedard machte bei der Frage nach der Calder Trophy allerdings einen ruhigen und entspannten Eindruck. „Darauf muss ich nicht antworten“, gab sich der Favorit bescheiden. „Ich werde einfach Eishockey spielen. Ich sollte das nicht beantworten oder diskutieren. Es kommen viele gute Spieler in die Liga und wir werden sehen, wie sich alles entwickelt.