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Mit Hochspannung wird erwartet, wie sich Ausnahme-Talent Connor Bedard in seiner ersten NHL-Saison schlagen wird. Der First-Overall-Pick beim NHL Draft 2023 hat mit den Chicago Blackhawks viel vor und spricht in höchsten Tönen von seinem deutschen Mitspieler Lukas Reichel.

Viel Lob für Reichel

Am Donnerstagabend war es soweit: Bedard lief erstmals überhaupt in einem NHL-Preseason-Game für die Blackhawks auf (2:1 n.V. gegen die St. Louis Blues). Der 18-jährige Kanadier betrat direkt hinter Reichel das Eis und sorgte allein damit für Begeisterung im United Center. Später wurde der Stürmer bei jedem Puckkontakt und natürlich bei seinen zwei Torvorlagen gefeiert.

Bedard lief in einer Reihe mit Taylor Hall und Ryan Donato auf. Nicht ausgeschlossen ist, dass er zum Saisonauftakt auch Reichel als Nebenmann haben könnte. Vom Nürnberger jedenfalls schwärmte Bedard in höchsten Tönen: „Er ist ein wirklich guter Spieler. Das sieht man schon im Training, aber auch in den Highlight-Filmchen. Er hat so viel Talent, ist clever und hat im Saisonendspurt gezeigt, was er kann. Ich glaube, dass er ein großartiger Spieler werden wird und freue mich darauf, ihm dabei zusehen zu können. Es wäre toll, mit jemanden wie ihm zusammenspielen zu dürfen. Er würde es da draußen viel einfacher für mich machen.“

CGY@CHI: Reichel erzielt ein Tor und zwei Assists

Highlight zum Auftakt: Bully gegen Crosby

Die Vorfreude auf den Saisonstart am 10. Oktober bei den Pittsburgh Penguins ist riesig. „Ich freue mich darauf, dass es endlich losgeht“, sagt Bedard. „Mit Sicherheit werde ich vor meinem ersten Spiel ein bisschen nervös sein. Es ist aber schwer, im Vorfeld einzuschätzen wie es sein wird. Du musst das einfach selbst erleben und abwarten, was dann passiert.”

Für Bedard wird der Auftakt direkt ein Höhepunkt der ganzen Saison sein, immerhin geht es schon im allerersten NHL-Spiel gegen sein großes Idol Sidney Crosby. Beide Nummer-1-Center dürften sich beim ersten Bully der neuen Spielzeit direkt gegenüberstehen. „Mein Lieblingsspieler und Vorbild war immer Crosby“, betont Bedard. „Das wird etwas ganz Besonderes.“ 

Offene Arme in Chicago

Der 1,78 Meter große Rechtsschütze wurde in North Vancouver geboren. Sein erstes NHL-Spiel als Zuschauer erlebte Bedard bei den Vancouver Canucks. „Ich glaube, meine Eltern haben mich damals, als ich noch ein Baby war, mit zu einem Spiel der Canucks genommen. Mein erstes Spiel, an das ich mich erinnern kann, war ebenfalls bei den Canucks, als ich vielleicht fünf Jahre alt war. Es hat Spaß gemacht, den Sedins (Henrik Sedin und Daniel Sedin) zuzuschauen.“

Seitdem arbeitete das Jahrhundert-Talent selbst an einer großen Hockey-Karriere. In den letzten drei Jahren lief er für die Regina Pats in der kanadischen Juniorenliga WHL auf und schraubte seine Scoring-Zahlen in schwindelerregende Höhen. In der Draft-Saison 2022/23 ragte Bedard mit 143 Scorerpunkten (71 Tore, 72 Assists) in 57 Spielen heraus. Auch bei der U20-WM war der Kanadier nicht zu bremsen (sieben Spiele, 9-14-23). Die Blackhawks mussten also nicht zweimal überlegen, wen sie beim Draft 2023 an allererster Stelle auswählten.

Keine Angst vor dem „Rookie Dinner“

In Chicago hat sich Bedard mittlerweile voll eingelebt. „Es ist toll, hier in Chicago zu sein. Die Stadt und der Klub haben so viel Geschichte. Ich könnte nirgendwo glücklicher sein als hier“, sagt der Center, der von den Fans mit offenen Armen empfangen wurde. „Das war klasse. Es gab so viel Unterstützung. Oliver Moore und ich hatten einen tollen Moment: Es war eine Art ‚Watch Party‘ mit 500, 600 Fans. Das hat gezeigt, wie viel Leidenschaft sie für die Blackhawks haben.“

Im Kreise der Mannschaft ist Bedard ebenso gut aufgenommen worden: „Jeder war überragend. Nick Foligno zum Beispiel. Er hat mir schon den ganzen Sommer über Nachrichten geschrieben und mich angerufen. Ich wurde bei ihm Zuhause zum Abendessen eingeladen. Er hat dafür gesorgt, dass ich mich rundum wohl fühle.“

Meistern muss der Teenager aber noch das sogenannte „Rookie Dinner“, ein Abendessen zum Einstand, dem Bedard ohne Angst entgegensieht. „Ich habe noch nicht viele Geschichten darüber gehört. Wahrscheinlich wird es teuer, aber es wird sicherlich ein guter Abend werden.“

Top-Favorit auf die Calder Trophy

Spätestens seit dem Draft sind alle Augen auf Bedard gerichtet. Bei den Prognosen, wer die Calder Trophy für den besten Rookie des Jahres gewinnen wird, steht Bedard ganz oben. 

„Das kann ich nicht beantworten“, wiegelt der ruhige und bescheidene Angreifer ab. „Ich möchte einfach rausgehen und Hockey spielen. Es liegt nicht an mir, darüber zu diskutieren. Es kommen viele gute Spieler in die Liga. Ich werde sehen, was passiert.“

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