Patrick Roy NYI

David Aebischer war ein Pionier für das Schweizer Eishockey. Er war der Erste seines Landes, der sich in der NHL durchsetzen und im Jahr 2001 mit der Colorado Avalanche als Backup-Torhüter von Patrick Roy den Stanley Cup gewinnen konnte. Der heutige Torhüter-Trainer beim HC Fribourg-Gottéron wird in einer regelmäßigen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die fünfte Ausgabe 2023/24:

In der NHL gab es in den letzten Wochen zwei weitere Trainerwechsel, die doch etwas überraschend kamen. Für Patrick Roy bin ich froh, dass er bei den New York Islanders einen neuen Job in der NHL gefunden hat, nachdem er einige Jahre im Junioren-Hockey gewirkt hat. Es war für ihn sicher nicht der Start, den er sich gewünscht hat, aber ich hoffe für ihn, dass er diese Mannschaft wieder auf Vordermann bringen kann.

Patrick hat sich sicher als Trainer gegenüber seinem ersten Engagement bei den Colorado Avalanche, wo er sogar als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, weiterentwickelt. Er ist eine Person, die wirklich den Erfolg sucht und hart dafür arbeitet, und deswegen glaube ich, dass er ein gutes Vorbild sein wird für seinen Coaching Staff und seine Spieler.

Patrick Roy COL

Er ist eine starke Persönlichkeit. Wenn er im Raum ist, dann spürt man seine Anwesenheit. Aber wenn es nachher zu groß wird, dann ist er eher etwas zurückhaltend. Sehen konnte man das, als er bei der Rückkehr nach Montreal gefeiert wurde und er fast etwas schüchtern wirkte und danach sagte, dass es ihm etwas unangenehm war, weil er nicht im Mittelpunkt stehen sollte, sondern das Team. In den Jahren, die ich mit ihm verbracht habe, habe ich ihn als netten und hilfreichen Mannschaftskollegen kennengelernt.

Überraschend für mich war, dass die Los Angeles Kings sich von Trainer Todd McLellan getrennt haben, weil er sicher gute Arbeit geleistet und diese Mannschaft nach dem Rebuild wieder relativ schnell wettbewerbsfähig gemacht hat. General Manager Rob Blake, den ich auch aus der gemeinsamen Zeit in Colorado kenne, ist ein sehr gradliniger und sympathischer Mensch und die Entscheidung ist ihm daher sicher nicht leichtgefallen. Für Kevin Fiala hoffe ich, dass er unter dem neuen Trainer einen Schub bekommt.

Die Avalanche sind nach dem All-Star Break etwas ins Loch gefallen und haben vier Spiele in Folge verloren. Solche Phasen macht jede Mannschaft während einer regulären Saison durch, aber es gilt sie eben so kurz wie möglich zu halten. Das muss jetzt der Fokus sein, aber dieses Team ist routiniert und gut genug, dass es einen Weg herausfinden wird.

Man könnte die Negativserie jetzt auf die Pause schieben, aber ich bin der Meinung, dass diese Pause, die irgendwann nach meiner Karriere verbindlich eingeführt wurde, durchaus Sinn macht und bei den Spielern willkommen ist. Es kann ein Team, das einen guten Lauf hat hindern, was auch die Edmonton Oilers feststellen mussten, doch langfristig gesehen, steht die wichtige Erholung und das Auskurieren von kleinen Blessuren im Vordergrund.

Eine Krise in der Offensive erlebten auch die Winnipeg Jets und Nino Niederreiter, der zwischenzeitlich 15 Spiele nicht getroffen hatte. Nino wirkte in den Interviews sehr ruhig und meinte, man dürfe sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter an seinen Torchancen arbeiten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, denn es zehrt schon an einem Torjäger wie ihn, wenn er so lange leer ausgeht. Mental ist es schwierig. Aber das Schöne ist, dass, wenn der Knoten einmal platzt, wie in seinem letzten Spiel, es auch häufig wieder besser läuft und das hoffe ich sehr für Nino.

PIT@WPG: Niederreiter stochert die Scheibe beim Rebound rein

Die New Jersey Devils sind in den letzten beiden Spielen durch starke Defensivleistungen aufgefallen und haben nur zwei Tore zugelassen. Beim 3:1-Sieg gegen die Seattle Kraken hatte Torhüter Nico Daws sicher großen Anteil daran, der den erkrankten Vitek Vanecek vertrat und ein gutes Spiel gezeigt hat. Als Backup fungierte Akira Schmid, der wieder aus dem Farmteam zurückgeholt wurde. Für die Devils wird jetzt jeder geholte Punkt wichtig sein, um den Rückstand auf die Wildcards aufzuholen.

Das gilt dann auch für das kommende Wochenende, wo mit der Stadium Series im Met Life Stadium in New Jersey mit zwei Outdoor-Spielen ein Mega-Event ansteht. Ich würde mich freuen, wenn Akira da noch dabei sein könnte, weil es für die Spieler und Trainer etwas Besonderes ist. Es muss ein tolles Erlebnis sein, vor so einer Kulisse zu spielen.

Dass die Devils am Samstag gegen die Philadelphia Flyers spielen und damit gegen einen direkten Konkurrenten aus der eigenen Division um die Playoff-Plätze, verstärkt das Gefühl noch einmal. Jeder gewonnene oder nicht gewonnene Punkt könnte am Ende entscheidend sein, und das macht es noch spezieller. Und das New Yorker Derby am Sonntag mit Roy hinter der Bande hat natürlich sowieso seinen besonderen Reiz, auf das sich alle Fans, auch in Europa zu einer guten Sendezeit (Sonntag um 21 Uhr, live auf ProSieben MAXX, Sky und ran.de) freuen können.

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