New York Rangers v Florida Panthers - Game Six

Damit hätten vor Saisonbeginn 2023/24 wohl nur wenige gerechnet. Aber es ist wahr! Die Florida Panthers stehen, ein Jahr nach ihrer bitteren 1:4-Niederlage gegen die Vegas Golden Knights im Juni 2023, auch in diesem Frühsommer im Stanley Cup Finale. Dort treffen sie ab Samstag (8:00 p.m. EDT; So. 2:00 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, MySports, NHL.tv) auf Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers. 

Nachdem Florida die New York Rangers im Eastern Conference Finale mit 4:2-Siegen ausgeschaltet hatte, ist die Hoffnung auf die erste Meisterschaft in diesen Tagen groß. Die Panthers sind das dritte Team, nach den Pittsburgh Penguins im Jahre 2009 und den Oilers in 1984, die im Folgejahr einer Finalniederlage erneut ins Stanley Cup Finale einzog. Beide Mannschaften, denen dieser Kraftakt zuletzt gelang, gewannen im zweiten Anlauf den Stanley Cup.

Ein Finalerfolg der Panthers wäre im Gegensatz zur Vorsaison keine große Überraschung mehr. Hierfür zeigte sich die Mannschaft von Trainer Paul Maurice im Laufe der vergangenen Monate zu signifikant verbessert. Die Panthers zu unterschätzen, wäre der größte Fehler, den Edmonton begehen könnte.

Paul Maurice

Im Vorjahr erreichte Florida erst auf den letzten Drücker die K.o.-Phase, konnte sich mit einer Bilanz von 42-32-8 erst als 16. und letztes Team für die Postseason qualifizieren, bevor der überraschende Lauf in Richtung Finale begann. 

Diesmal stellt sich schon die Ausgangslage der Panthers anders dar, nachdem sie sich mit einer Ausbeute von 52-24-6 als Tabellenerster der Atlantic Division souverän für die Playoffs qualifizierten. Von einem Final-Hangover, wie befürchtet wurde, war in Sunrise nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil! Der Kader präsentierte sich von Anfang an griffig, motiviert und entschlossen es diesmal (noch) besser zu machen.

Die Erfolge gegen die Tampa Bay Lightning und Boston Bruins in den ersten beiden Runden der Playoffs kamen daher alles andere als überraschend, galt Florida doch auf dem Papier diesmal als Favorit. Auch der Sieg gegen die Rangers, ihres Zeichens immerhin der Gewinner der Presidents‘ Trophy, kam nicht gänzlich unerwartet. Das für ein großes Finale so wichtige Selbstvertrauen, es dürfte beim abermaligen Eastern Conference Champion also definitiv vorhanden sein. 

Hier einige Highlights aus dem bisherigen Saisonverlauf der Panthers:

BESTER MOMENT: Vladimir Tarasenko tat sich mit dem erzielen von Toren in dieser Postseason lange schwer (3 Tore, 3 Assists in 17 Einsätzen). Doch im entscheidenden Moment war der Stürmer für sein Team zur Stelle. In Spiel 6 des Eastern Conference Finales gegen die Rangers markierte er rund zehn Minute vor Spielende das wichtige, da vorentscheidende 2:0 gegen New Yorks Torhüter Igor Shesterkin, der ihm zuvor ein paar Mal erfolgreich gestoppt hatte. Es war sein erster Scorerpunkt in der Serie. Am Ende war es zudem der siegbringende Treffer, nachdem kurz darauf New Yorks Artemi Panarin nur noch der Anschluss gelang. Zugleich war es der zweite spielentscheidende Treffer für Tarasenko auf dem Weg in ein Stanley Cup Finale, nachdem er bereits den St. Louis Blues im Jahre 2019 gegen die San Jose Sharks zum Sieg im Western Conference Finale verholfen hatte. Passender kann man nicht treffen!

NYR@FLA ECF, Sp6: Tarasenko trifft gegen Shesterkin

WENDEPUNKT: Nachdem sich die Panthers gegen die Rangers zwischenzeitlich mit einem 1:2-Serienrückstand konfrontiert sahen, wurde die Verlängerung von Spiel 4 zum entscheidenden Knackpunkt. Statt mit einem möglichen 1:3-Rückstand belastet in das nächste Duell gehen zu müssen, siegten die Panthers durch einen Treffer von Sam Reinhart in der Extraschicht mit 3:2 und konnten die Serie zum 2:2 ausgleichen. Das war die Wende in dieser Serie. Es folgten zwei weitere Siege und dadurch der Einzug ins Finale. 

BESTE ENTSCHEIDUNGEN: Nachdem die Panthers im Vorjahr in den Playoffs etliche Verletzte zu beklagen hatten, und insbesondere im Stanley Cup Finale personell arg gebeutelt anzutreten hatten, zog General Manager Bill Zito in der Offseason die richtigen Konsequenzen. Er vergrößerte die Tiefe im Kader. 

Nachdem klar war, dass Aaron Ekblad und Brandon Montour nach ihren Schulterverletzungen den Start der neuen Saison verpassen würden, und Radko Gudas das Team in Richtung Anaheim Ducks verlassen hatte, sorgte der GM mit Niko Mikkola, Oliver Ekman-Larsson und Dmitry Kulikov für entsprechenden Ersatz, der sich perfekt in den vorhandenen Kader einfügte. 

Mit der Verpflichtung von Evan Rodrigues fand Zito im Sturm eine Alternative, die sich bei der längerfristigen Verletzung von Sam Bennett im Nachhinein ebenfalls als wertvolle Verstärkung herausstellen sollte. Auch dank ihrer Hilfe überstanden die Panthers die Phase ohne Eklblad und Montour im Herbst mit einer Bilanz von 10-5-1 und waren personell sogar noch stärker aufgestellt, als der Kader wieder seine volle Breite zurückerlangt hatte.

MVP: Bei einer Mannschaft, die in erster Linie über die Teamleistung kommt, ist es immer schwer einen Top-Star zu benennen. Matthew Tkachuk führt die Panthers mit 19 Punkten in den Playoffs an, Carter Verhaege kommt auf neun Tore und dann gibt es da ja auch noch Aleksander Barkov. Mit seinen 17 Zählern (sechs Treffer, elf Assists) hat er sich als der wohl vielseitigste und damit vielleicht auch wertvollster Akteur aus Florida präsentiert. Seine Defensivleistung überzeugte zudem vollauf. Auch Torhüter Sergei Bobrovsky glänzte häufig. Sich hier auf einen MVP festzulegen, erscheint ein Stück weit willkürlich. Und genau das macht die Panthers in diesem Jahr so gefährlich.

FLA@NYR ECF, Sp1: Tkachuk erzielt das Eröffnungstor

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