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Die NHL Global Series Challenge 2024 in München bot Hockey Is Diversity die Chance für ein Treffen mit Jordan Greenway von den Buffalo Sabres. Am Ende gab es viel Applaus, große Augen und neue Hoffnung.

Applaus und leuchtende Augen

Als Greenway den Raum betritt, brandet Applaus auf. Die Augen einer Gruppe von Hockey-Jungs werden groß. „Wie geht es euch? Konntet ihr das Training sehen?“, fragt Buffalos Power Forward in eine bunt-gemischte Runde mit leuchtenden Augen.

„Sie waren natürlich sehr aufgeregt. Das passiert nicht alle Tage. Auch nach dem Treffen waren sie ein wenig sprachlos“, erklärte Martin Hyun von Hockey Is Diversity. „Das waren junge Spieler mit Migrationsbiografien. Einige von ihnen haben leider Rassismus erfahren. Wir unterstützen sie auf ihrem Weg, damit umzugehen. Das Treffen mit Jordan Greenway, der ja selbst ein schwarzer Spieler ist, war sehr wichtig, damit sie sehen, dass sie einen Platz haben in diesem Sport. Sie sollen sehen, dass sie dazugehören.“

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Fragerunde mit Greenway

Dieses Gefühl vermittelte der NHL-Profi den Jungs von Anfang an und beantwortete die Fragen von Felix, Simon, Yussuf, Lenny und David mit viel Geduld und Akribie.

„Was ist dein Tipp, um es in die NHL zu schaffen?“, will einer von ihnen wissen. Greenway muss lachen: „Du willst das Geheimrezept wissen?“, stellt der 27-jährige US-Amerikaner eine rhetorische Frage und führt dann weiter aus: „Wichtig sind Wiederholungen: Egal, ob beim Schießen, Skaten, Stick-Handling oder Sprints - du musst diese Dinge immer wieder wiederholen. Ich verspreche euch, dass das zum Erfolg führen wird.“

Ein anderer möchte wissen, welche drei Schlüssel zum Erfolg Greenway nennen könne. „Das wurde ich ja noch nie gefragt“, grinst der 401-fache NHL-Stürmer und sorgt damit für viele Lacher im Raum. „Der erste und wichtigste Punkt ist harte Arbeit. Du musst immer härter arbeiten als jeder andere. Wer am meisten trainiert, wird Erfolg haben, egal ob beim Hockey, einem anderen Sport oder überhaupt im Leben. Nummer zwei: Du musst aus deiner Komfortzone herauskommen. Ich bin damals von New York nach Minnesota umgezogen, was eine Herausforderung war. Der dritte Schlüssel ist Disziplin. Es gibt auf dem Weg zum Profi viele Ablenkungen. Ich hätte selbst viele andere Dinge tun können, habe mich stattdessen aber voll auf Hockey konzentriert und alles andere ausgeblendet.“

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Ein wertvoller Tipp

Wie seine Fragensteller hat auch Greenway in seinem Leben und auch im Sport Rassismus erfahren. „Es sind Kommentare auf dem Eis. Ich bin in einer großen weißen Gemeinde aufgewachsen, mein Bruder und ich waren die einzigen beiden Schwarzen dort. Unsere Mutter hat uns schon früh gesagt, was alles passieren kann. Sie wollte, dass wir das verstehen und Wege finden, damit umzugehen, damit es uns nicht runterzieht. Hockey hat mir dabei geholfen, fokussiert zu sein, um es aufs höchste Level zu schaffen.“

In diesem Atemzug gab der 1,97 Meter große Linksschütze noch einen wichtigen Tipp für seine Zuhörer mit auf den Weg: „Wenn du jede Geste oder jeden Kommentar an dich heranlässt, dann kann dich das auffressen. Du wirst nie kontrollieren können, was andere zu dir sagen. Mich hat das angetrieben, einfach besser zu sein als die Leute, die so etwas zu mir sagen. Ich wollte auf dem Eis der bessere Spieler sein.“

Eine Aussage, die auch Hyun als sehr inspirierend empfand: „If you can see it, you can be it“ - dieser Spruch stimmt: Wenn du sehen kannst, dass jemand wie er als Spieler in der NHL enden kann, dann ist das enorm wichtig. Diese Jungs schauen natürlich, ob es in der NHL auch Spieler gibt, die so aussehen wie sie. Auch für mich damals als Korea-stämmiger Junge war es wichtig, einen Spieler wie Jim Paek zu sehen, der der erste Koreaner in der NHL war. Ich hatte das Glück, ihn 2018 persönlich kennenzulernen und mich mit ihn anzufreunden. Ihm persönlich zu sagen, was er mir bedeutet, war ein besonderes Erlebnis für mich. Das hat auch ihn sehr bewegt.“

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Eine Erfahrung fürs Leben

Umso wichtiger ist es für Hockey Is Diversity und junge Hockey-Spieler mit Migrationshintergrund, dass solche Treffen stattfinden können.

„Wir sind der NHL und den Buffalo Sabres sehr dankbar, dass sie uns das ermöglicht haben. Allen in diesem Raum hat dieser Moment viel bedeutet. Das war eine Erfahrung fürs Leben. Solche Begegnungen sind extrem wichtig, dass die Jungs verstehen, dass sich das weiterkämpfen auf ihrem Eishockey-Weg lohnt.“

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