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Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Detroit Red Wings

In den 90er Jahren starteten die Detroit Red Wings eine goldene Ära: Von 1990 bis 2016 waren sie ein Dauergast in den Stanley Cup Playoffs und qualifizierten sich 25-mal in Folge für die Postseason. Zwischen 1995 und 2009 gelangen in 14 Jahren sechs Teilnahmen am Stanley Cup Finale sowie vier Stanley Cup Siege (1997, 1998, 2002, 2008).

Zuletzt aber ist es um den Traditionsklub ruhig geworden: Seit der Saison 2016/17 gelang nicht ein einziges Mal der Sprung in die Playoffs. In acht Anläufen war jeweils nach der regulären Saison Schluss.

So knapp wie in der Vorsaison war es aber noch nie. Mit einer Ausbeute von 41-32-9 und 91 Punkten verbauten ihnen die punktgleichen Washington Capitals den Sprung auf die zweite Wildcard lediglich durch die höhere Anzahl an regulären Siegen (32-27).

Mit viel Geduld trieben die Red Wings ihren Umbruch voran. Dieser soll nun abgeschlossen sein. Immerhin tummeln sich elf (!) Erstrunden-Picks im aktuellen Kader, darunter acht Stürmer. Detroit plant für 2024/25 nicht weniger als die Rückkehr in die Endrunde.

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„Es gibt definitiv eine gewisse Erwartungshaltung, was immer eine gute Sache ist“, sagt Kult-Stürmer Patrick Kane. „Man will solche Erwartungen erfüllen. Man will, egal ob als Fan, Journalist oder Spieler, dass die Mannschaft und der Klub den nächsten Schritt geht.“

Dass Detroit aktuell die längste Playoff-Durststrecke seiner 98-jährigen Geschichte durchmacht, sorgt für zusätzlichen Druck.

„Ja, den spüren wir ehrlich gesagt schon ein wenig“, räumt General Manager Steve Yzerman ein. „Unsere Fans wollen, dass wir gewinnen. Letzte Saison haben wir die Playoffs nach einem spannenden und dramatischen Schlussspurt knapp verpasst. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns in vielen Bereichen noch verbessern müssen.“

Dies betrifft insbesondere die Defensive: Mit Shayne Gostisbehere (Carolina Hurricanes) und Jake Walman (San Jose Sharks) gingen zwei etablierte Verteidiger. Erik Gustafsson (New York Rangers) und William Lagesson (Anaheim Ducks) kamen neu hinzu. Ob das allerdings ausreicht, um die neuntschlechteste Abwehr der Vorsaison (3,33 Gegentore/Spiel) zu stabilisieren, bleibt abzuwarten.

GM Yzerman fügte dem Kader über den Sommer mehr Erfahrung hinzu und holte etwa die Torhüter Cam Talbot (37, Los Angeles Kings) und Jack Campbell (32, Edmonton Oilers) sowie die Stürmer Vladimir Tarasenko (32, Florida Panthers) und Tyler Motte (29, Tampa Bay Lightning) nach „Motor City“.

„Ich denke nicht, dass es sich anders anfühlt als letztes Jahr: Wir befinden uns in einer Gruppe an Teams, die um den Playoff-Einzug kämpft, wenn wir gesund bleiben, wenn unser Goaltending gut ist und wir vielleicht ein paar unerwartete Leistungssteigerungen bekommen“, blickt Yzerman voraus.

Spannend bleibt, wann und zu welchen Bezügen Detroits General Manager die Verträge seiner prominenten Restricted Free Agents verlängert bekommt. Dazu zählen Abwehrchef Moritz Seider sowie die beiden Flügelstürmer Lucas Raymond und Jonathan Berggren. Solange diese keinen neuen Kontrakt unterschrieben haben, werden diese nicht am Training Camp teilnehmen. Berichten nach könnte eine Vertragsunterschrift von Seider demnächst erfolgen, während die Vorstellungen bei Raymond noch weit auseinander zu liegen scheinen.

Seiders schönste Tore der Saison 2023/24

Voraussichtliche Aufstellung

Alex DeBrincat - Dylan Larkin - Lucas Raymond*
Vladimir Tarasenko - J.T. Compher - Patrick Kane
Michael Rasmussen - Andrew Copp - Christian Fischer
Tyler Motte - Joe Veleno - Jonatan Berggren

Ben Chiarot - Moritz Seider*
Simon Edvinsson - Jeff Petry
Olli Maatta - Erik Gustafsson

Cam Talbot
Alex Lyon

*bei Redaktionsschluss noch Restricted Free Agent

NYI@DET: Kane baut die Führung auf 5:1 aus

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Simon Edvinsson (D) – Nach dem Deutschen Moritz Seider (23) wissen die Red Wings ein weiteres Top-Talent in der Verteidigung in ihren Reihen. Zwischen beiden gibt es viele Parallelen: Edvinsson wurde 2021 in der 1. Runde an 6. Stelle gedraftet (Seider: 6. Stelle 2019) und spielte daraufhin ein weiteres Jahr für den Frölunda HC in der SHL (Seider: 2020/21 für Rögle BK, SHL). Danach wurde der 21-jährige Schwede zwei Jahre in Detroits Talentschmiede Grand Rapids Griffins in der AHL ausgebildet (Seider: 2019/20) und ist nun bereit für einen dauerhaften Platz in der NHL. Bislang stehen 25 NHL- (3-1-4) und 106 AHL-Spiele (13-44-57) in der Vita des in Onsala geborenen Linksschützen. Wie Seider ist auch Edvinsson großgewachsen (1,99 Meter, 98 Kilogramm), verfügt über eine Menge Physis, Reichweite, Checking-Power und einen harten Schuss. Trotz dieser Maße ist er ein exzellenter und mobiler Schlittschuhläufer, der es versteht, die Lücke zum Gegenspieler eng zu halten. Mit seinem Hockey-IQ und seinem Pass ist er zudem ein starker Aufbau-Spieler.

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Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Ganz klar die Rückkehr in die Stanley Cup Playoffs. Der Hunger auf die Postseason ist riesig, gleichzeitig fühlt sich Detroit bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Viel wird davon abhängen, wie schnell sich im Training Camp die Verteidigung findet und Stabilität und Chemie aufbauen kann. Genauso wichtig ist der Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten, denn Ville Husso (29), Alex Lyon (31), Talbot und Campbell sollen sich in einem Vierkampf zu Höchstleistungen antreiben. Doch auch im Sturm muss ein Umdenken stattfinden. Einige Angreifer stehen für Scoring, vernachlässigen dabei aber die Defensivarbeit. Das Hauptaugenmerk wird im Training Camp also auf der Rückwärtsbewegung liegen.

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