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Tore sind das Salz in der Suppe eines jeden NHL-Spiels. Häufig wird nach Partien über die spektakulären Treffer gesprochen und die Highlight-Reels zeigen starke Aktionen in Endlosschleife. Die durch ein Tor entstehenden Emotionen entladen sich meist schlagartig, sobald die Scheibe die Linie überquert hat. Im Angesicht dieser explodierenden Gefühle entstehen beeindruckende Momente. NHL.com/de erinnert an die fünf schönsten Torjubel der Saison 2022/23 und hat dabei einen Torhüter, Alex Ovechkin, Lukas Reichel und Küsschen für gegnerische Fans im Blick.

1. Linus Ullmark - Torhüter-Tor eine spektakuläre Rarität

"Es war einer dieser Träume, die ich immer hatte. Ich wollte ein Tor schießen", sagte Linus Ullmark von den Boston Bruins, nachdem ihm dieser scheinbar unerreichbare Traum erfüllt wurde. Am 25. Februar 2023 versenkte er beim Gastspiel bei den Vancouver Canucks die Scheibe im verwaisten Tor des Gegners. Bereits als der von Ullmark abgefeuerte Puck auf dem Eis landete wusste der Schlussmann, was passieren würde. Er riss die Arme in die Luft und wartete auf das, was kommen sollte.

BOS@VAN: Ullmark trifft im dritten Drittel

Auf der Bank bildeten sich eine größere und eine kleinere jubelnde und lachende Menge, selbst die Trainer konnten sich die freudigen, aber ungläubigen Blicke nicht verkneifen. Nach der obligatorischen, wenn auch in diesem Fall deutlich emotionaleren, Jubeltraube mit den Reihenkollegen ging es für Ullmark in Richtung eigener Bank. Einige Schulterklopfer und Fistbumps später drehte Ullmark, mit einem hinter der Maske versteckten, breiten Grinsen wieder ab in Richtung eigenes Tor.

2. Alex Ovechkin - Zwei geschichtsträchtige Tore

Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machte sich Alex Ovechkin am 23. Dezember. Der Superstar der Washington Capitals konnte gegen die Winnipeg Jets seine Treffer 801 und 802 feiern. Während er beim 801. Tor die 1:0-Führung erzielte, wollten seine Teamkollegen ihm den historischen Erfolg ins Empty Net um jeden Preis ermöglichen.

Innerhalb eines Spiels konnte Ovechkin so mit Gordie Howe in Bezug auf die erzielten NHL-Tore erst gleichziehen und später überholen. Entsprechend groß war der Jubel auf der Bank und in der Arena. Ovechkin selbst zeigte sich erfreut, vermied aber einen übermäßigen Gefühlsausbruch. Der Stolz kam dann in der Kabine, als seine Söhne Ilya und Sergei mit den beiden Tor-Pucks in der Hand auf den Knien ihres Vaters saßen.

Mittlerweile liegt Ovechkin bei 822 Treffern und benötigt noch 72 Tore, um Wayne Gretzky einzuholen. Der Jubel, sollte er diese Marke knacken, dürfte um einiges größer ausfallen.

3. Mark Stone - Ein Hattrick im entscheidenden Spiel

Bei Jubelszenen stets eine gute Wahl ist das letzte Spiel einer Saison. Am Ende reißt eine Mannschaft die Hände in die Luft und feiert den Titelgewinn. Einen klaren und entscheidenden Moment lieferte der 9:3-Erfolg der Vegas Golden Knights im entscheidenden Spiel 5 der Finalserie nicht, doch der dritte Treffer von Mark Stone sorgte für die Gewissheit des Erfolgs seiner Mannschaft.

Stone netzte zum Stand von 8:3 ins leere Tor der Florida Panthers ein und vollendete so seinen Hattrick. Das Lächeln, nachdem die Scheibe über der Linie war, zeigte eine Sicherheit, die sich auch auf den Rest der Mannschaft übertrug. Alle Golden Knights grinsten und feierten innerlich schon den Titelgewinn. Kurz vor Ende der Partie brachen schließlich die Emotionen heraus und die Spieler stürmten gemeinsam das Eis.

4. Lukas Reichel - Ein einmalig emotionales Erlebnis

In seiner zweiten Spielzeit mit NHL-Einsätzen konnte Lukas Reichel erstmals selbst einnetzen. Der Angreifer der Chicago Blackhawks traf in seinem 14. Auftritt zur 1:0-Führung und stocherte dafür einen Rebound, mit dem Schläger zwischen seinen eigenen Beinen, über die Linie.

CGY@CHI: Reichel erzielt ein Tor und zwei Assists

Es folgte was folgen musste: Der in Nürnberg geborene Stürmer ballte die Faust und zeigte sich begeistert über das erstmalige Gefühl über einen NHL-Treffer. Schnell waren seine Reihenkollegen zur Stelle und tätschelten ihm mehr oder weniger liebevoll den Helm. Die von einem Mitspieler gesicherte Scheibe hat als Erinnerungsstück nun einen Ehrenplatz im Hause Reichel.

5. Brandon Tanev - Küsschen für die gegnerischen Fans

Keine Liebesbekundung war die Geste, mit der Brandon Tanev von den Seattle Kraken in Spiel 2 der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs aufwartete. Nach einem Unterzahl-Treffer fuhr der Angreifer in Richtung der Heimfans der Colorado Avalanche, die direkt am Glas saßen und verteilte fliegende Küsschen. Die Avalanche-Anhänger nahmen die Aktion von Tanev mit Humor und antwortenden ihrerseits ebenfalls mit Küsschen. Am Ende der Serie dürfte Tanev noch mehr Knutscher verteilt haben, denn die Kraken setzten sich nach sieben Partien gegen den zu dieser Zeit amtierenden Champion durch und gewannen erstmals in der Franchise-Geschichte eine Playoffrunde.

Toews und die Avalanche bezwingen die Kraken