Edmonton stand sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand, als das erste Drittel vorüber war. Drei Gegentore hatten sie bis dahin kassiert, und zwar durch Gabriel Vilardi, Viktor Arvidsson und Anze Kopitar. Es war das erste Mal in dieser Serie, dass eine Mannschaft mit drei Toren führte. Hätten die Oilers die Partie verloren, wären sie in einer schlechten Ausgangsposition gewesen und hätten nur noch Endspiele vor der Brust gehabt.
Oilers wollten das erste Drittel einfach "hinter sich lassen"
Doch die Gäste ließen sich davon nicht entmutigen. "Wir waren schon einmal in so einer Situation und hatten noch viel Zeit", erklärte Draisaitl. "Man möchte eine solche Phase hinter sich lassen und sich nicht damit aufhalten. Wir kamen stark aus der ersten Pause und haben uns unsere Chance erkämpft."
Auch der Flügelstürmer Evander Kane lobte die Mannschaft dafür, dass sie nach dem ersten Drittel ein völlig anderes Gesicht zeigte: "Wir waren überfordert und langsam. Aber als wir uns entschieden haben, auf unserem Niveau und unserem Tempo zu spielen, hat man im zweiten Durchgang gesehen, was wir erreichen können. Ich fand, dass wir dann einen großartigen Job gemacht haben. Am Ende wurden wir dafür belohnt."
Draisaitl auf den Spuren von Gretzky
Im zweiten Durchgang egalisierten die Oilers den Rückstand. Erst traf Evan Bouchard nach einer Vorarbeit von Connor McDavid und Draisaitl. Dann legte der Kölner mit zwei eigenen Treffern nach und sorgte somit für das 3:3. Bemerkenswert: Es ist das sechste Mal, dass Draisaitl in einem Drittel eines Playoffs-Spiels drei Scorerpunkte verbuchte. Dadurch hat der Kölner mit Paul Coffey sowie Maurice Richard gleichgezogen und belegt in der ewigen NHL-Bestenliste Platz 2. Der einzige Spieler, dem dieses Kunststück noch häufiger gelang, ist Wayne Gretzky (12-mal).