Goaltender Connor Hellebuyck #37 of the Winnipeg Jets celebrates on the ice following a 1-0 shutout victory over the Colorado Avalanche at the Canada Life Centre on November 7, 2024 in Winnipeg, Manitoba, Canada. This shutout marks the 40th in Hellebuyck's career. (Photo by Jonathan Kozub/NHLI via Getty Images)

Dass erfolgreiches Eishockey nicht unbedingt von großem Offensivspektakel geprägt sein muss, beweisen in diesen Tagen die Winnipeg Jets. Zwei Tage nach dem 3:0-Heimerfolg gegen den Utah Hockey Club ließ das Team des Schweizers Nino Niederreiter (18:45 Minuten Eiszeit) am Donnerstag im Canada Life Centre ein 1:0 gegen die Colorado Avalanche folgen.

Jets genießen weiterhin Höhenluft

Mit diesem Sieg ist Winnipeg das zweite Team in der Geschichte der NHL, das in den ersten 14 Spielen einer Saison 13 Siege errungen hat, nach den Senators 2007/08 (13-1-0, 26 Punkte). Die jüngsten beiden Erfolge hatte das Team zu großen Teilen seinem Torhüter Connor Hellebuyck zu verdanken.

Durch seine beiden gegentorlosen Auftritte ermöglichte er nicht nur die Erfolge seiner Mannschaft, sondern hievte, durch seinen insgesamt 40. NHL-Shutout der Karriere, auch seine persönlichen Statistiken auf eine geschichtsträchtige Ebene. Vor seinen zwei Shutouts in Folge hatte Hellebuyck in drei Spielen elf Gegentore kassiert. Doch mit Siegen gegen Utah und Colorado ist er wieder in Form gekommen.

COL@WPG: Hellebuyck mit 35 Saves zum 40. Shutout

Hellebuyck dringt in elitären Kreis vor

Auch seine persönlichen Statistiken haben inzwischen Höhen erreicht, wie sie nur ganz wenige Goalies außer ihm vorweisen können. Er der vierte aktive Torhüter, der in den ersten elf Spielen einer Saison zehn Siege verbuchen konnte, neben Jack Campbell in der Saison 2020/21 (10 GP mit Toronto), Andre Vasilevskiy in der Saison 2017/18 (11 GP mit Tampa Bay) und Jonathan Quick in der Saison 2010/11 (11 GP mit Los Angeles).

Zugleich wurde Hellebuyck zum sechsten in den USA geborenen Torwart in der Geschichte der Liga, der in seiner Karriere mindestens 40 Shutouts verbuchen konnte. Die Anderen sind Jonathan Quick (60), Ryan Miller (44), Craig Anderson (43), Frank Brimsek (40) und John Vanbiesbrouck (40).

Lob von allen Seiten

Kein Wunder also, dass er nach dem knappsten aller möglichen Siege von seinen Teamkollegen und dem Coach entsprechend gelobt wurde. „Dass er heute auf das Eis kam und so spielte, wie er spielte, und den Gegner dadurch wirklich frustrierte, war beeindruckend. Er zeigte einige starke Paraden und lieferte etliche fantastische Reaktionen“, gab sich Winnipegs Trainer Scott Arniel von seinem Torhüter begeistert. „Ich mochte unseren Start ins Spiel wirklich, aber es war eines dieser Spiele, in denen wir es einfach haben laufen lassen. Unser Torhüter hat uns die notwendige Sicherheit gegeben“, so der Coach.

„Wir haben nie nachgelassen. Wir haben bis zum Schluss gekämpft“, freute sich auch Hellebuyck selber über den Auftritt gegen die Avalanche. „Wir hatten die perfekte Einstellung für ein Spiel wie dieses“, befand er.

Vilardi setzt seine Serie fort

Gabriel Vilardi erzielte das Tor des Tages für die Jets schon nach 66 Sekunden. Danach verteidigte Winnipeg mit Glück und Geschick den Vorsprung, ließ aber selber auch noch einige Gelegenheiten aus, die Führung auszubauen. Die einzige Niederlage der Saison 2024/25 datiert damit weiterhin vom 28. Oktober, als Winnipeg gegen die Toronto Maple Leafs das Eis als Verlierer verlassen musste (4:6). Vilardi hat in einer Folge von sechs Spielen inzwischen acht Punkte (fünf Tore, drei Vorlagen) erzielt, was die längste Serie seiner NHL-Karriere ist.

„Es war nicht eines unser besten Spiele“, fand Vilardi nach der Schlusssirene dennoch Grund zur Kritik. „Ich meine, Hellebuyck hat das Spiel heute für uns gewonnen. So einfach ist das. Wir hatten ein gutes erstes Drittel, und dann haben wir den Faden irgendwie in der Mitte des zweiten Drittels verloren. Es ist einfach so, dass wir den besten Torwart der Welt haben. Aber wir können nicht so spielen und erwarten, dass wir dann sehr viele Spiele gewinnen.“

Die Jets dominierten nach den ersten 40 Minuten beim Torschussverhältnis noch mit 24:19. Danach setzte der Schlussspurt der Avalanche ein, die in den finalen 20 Minuten in Sachen Torschussverhältnis mit 17:4 klar die Oberhand hatten. Doch ein Treffer gelang ihnen dabei nicht. Hellebuyck hielt seinen Kasten auch an diesem Abend sauber.

COL@WPG: Vilardi schießt bei 2-gegen-1 das erste Tor im Spiel

MacKinnon und Makar erstmals wieder gestoppt

Am Ende reichte die starke Defensiv-Leistung der Jets um die persönlichen Punkteserien von Nathan MacKinnon und Cale Makar auf Seiten der Avalanche zu beenden. Beide blieben nach 13 Begegnungen zum Saisonstart, in denen sie stets auf dem Scoresheet auftauchten, in Winnipeg erstmals wieder ohne einen Punkt.

„Wir hatten die Chance zu gewinnen“, befand Colorados Torhüter Alexandar Georgiev, der seinerseits ebenfalls eine starke Vorstellung ablieferte und 27 Saves für die Avalanche zeigen konnte. „Der andere Torwart hat großartig gespielt. Das passiert manchmal. Ich denke, wenn wir so weiterspielen, werden wir viele gute Ergebnisse erzielen“, lautete trotz aller Enttäuschung über den Spielausgang sein Fazit der Begegnung.

Gäste-Coach Bednar sieht zwei starke Mannschaften

Hellebuyck, der in dieser Saison mit drei Shutouts die NHL anführt, sammelte am Dienstag beim 3:0 gegen Utah 21 Paraden, war auch dort schon nicht zu bezwingen. „Beide Torhüter haben großartig gespielt, das haben sie wirklich“, kommentierte dann auch Jared Bednar, der Trainer von Colorado das Gesehene. „Aber ich denke, auch beide Mannschaften haben tolle Leistungen abgeliefert. Sie haben hart gespielt, beide Teams. Es ist also eine Frage von dem einen oder anderen Fehler, der uns heute Abend das Spiel gekostet hat. Sie haben sich den Sieg verdient, aber es war ein diszipliniertes Eishockeyspiel. Es gab nicht viele Powerplays oder Penaltykills. Es wurde Fünf-Gegen-Fünf gespielt, und man konnte sehen, wie hart beide Teams gearbeitet haben. Es ist zu einfach zu sagen, dass es am Torwart lag, denn sie sind nur einer von 20, die sich heute Abend den Hintern aufgerissen haben“, lenkte der Gästecoach den Blick lieber auf die positiven Ansätze aus Sicht seiner Schützlinge.

Verwandte Inhalte