New York Rangers v Florida Panthers - Game Six

Wayne Gretzky verlor 1983 das Stanley Cup Finale mit den Edmonton Oilers gegen die New York Islanders glatt in vier Spielen, wohl eines der bittersten Momente seiner grandiosen Karriere. Doch er machte gleichzeitig eine Erfahrung, die sein Spiel und das seiner Teamkameraden noch einmal auf ein anderes Niveau hob.

„Wir lernten sofort, dass man sein Spiel auf eine andere Ebene bringen muss, um den Stanley Cup zu gewinnen", erläuterte ‚The Great One‘ später einmal. „Und genau das haben wir getan. Wir haben daraus gelernt und haben den Spielern der Islanders und den Teams der Islanders oft Anerkennung gezollt, weil sie uns genau gezeigt haben, worum es geht und wie man gewinnt." In den folgenden sieben Jahren gewannen die Oilers fünf Stanley Cups und erlebten damit die bemerkenswerteste Serie, die kanadische NHL-Teams seit der Erweiterung 1968 hatten. 

Natürlich fraglich, ob es in der NHL der heutigen Zeit noch einmal so eine Dominanz geben wird, doch die simple Erkenntnis daraus, mit der die Florida Panthers in das diesjährige Stanley Cup Finale 2024 gegen die Edmonton Oilers gehen können, ist klar. Nach der Niederlage im Cup-Finale 2023 gegen die Vegas Golden Knights (1:4), wirkten die Panthers schon seit dem Beginn der regulären Saison und erst recht der Stanley Cup Playoffs im April noch entschlossener und konzentrierter, so dass sie der Konkurrenz das Fürchten lehrten und jetzt erneut nur vier Siege vor dem ersten Stanley Cup ihrer Franchise-Geschichte stehen.

NYR@FLA, ECF Sp6: Panthers schlagen Rangers im Eastern Conference Finale

Und die Szenerie fühlt sich ganz anders an als vor zwölf Monaten. Damals waren die Panthers eine Cinderella-Geschichte als Achter der Eastern Conference in die Playoffs gestartet, jetzt beginnen sie als Gewinner der Atlantic Division das Finale noch selbstbewusster zu Hause mit Spiel 1 am Samstag (8 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport, MYSports; So. 2 Uhr MESZ). Im Vorjahr mussten sie auswärts in Las Vegas starten und verloren die ersten beiden Partien, was sich als eine zu hohe Bürde erwies.

„Das letzte Jahr war eine großartige Erfahrung, die uns sehr viel hilft“, betont Panthers-Kapitän Aleksander Barkov beim Media Day am Freitag. „Wir waren so nahe dran und haben es bis in das Finale geschafft und erstmals erlebt, welche harte Arbeit dafür nötig ist. Das hat uns bereit gemacht, im Sommer und die gesamte Saison noch härter zu arbeiten, um wieder an diesen Punkt zu kommen. Jetzt sind wir wieder da und haben eine weitere Möglichkeit vor uns, uns zu belohnen.“

Aber nicht nur der mentale Aspekt spielt eine Rolle, sondern auch die physische Seite, die den Panthers im Vorjahr einige Lektionen lehrte, als wichtige Spieler wie Stürmer Matthew Tkachuk sich in der Serie verletzten und nicht mehr ihre volle Leistung bringen konnten.

„Es bedeutet eine Menge gesund in eine Serie zu gehen und gesund zu bleiben“, verdeutlicht Tkachuk. „Es fühlt sich gerade großartig an und diesbezüglich war das letzte Jahr eine wichtige Erfahrung, die wir gemacht haben. Das soll keine Entschuldigung sein, dass wir verloren haben, aber dieses Jahr fühlen wir uns viel frischer und ausgeruhter, so dass wir noch mehr einbringen können.“

Auch Nick Cousins hebt die Bedeutung hervor, gesund in eine Serie zu gehen. „Ich kann das nur unterstreichen“, merkt er an. „Es war, glaube ich, in Spiel 3 vergangenes Jahr, als sich Chucky verletzte und da hat uns schon sehr gehemmt. Er hat dann verletzt gespielt und ein paar andere Jungs waren auch betroffen. Insgesamt haben wir sehr viel gelernt und wissen, was wir dieses Jahr besser machen müssen. Aber insgesamt sind wir in einer viel besseren Ausgangslage mit dem Heimvorteil und das wollen wir zu unseren Gunsten nutzen. Ich glaube, das ist ein großer Vorteil für uns.“

Auf der anderen Seite haben die Panthers bei den Golden Knights gesehen, was diese weggesteckt haben und ihr Motto ausgaben „Siegen tut weh“, nachdem Stürmer Jack Eichel einen harten Check in die Bande gegen sich wegsteckte und trotzdem performte.

Und so warten alle sehnsüchtig darauf, dass das Stanley Cup Finale 2024 wieder seine eigenen Geschichten schreibt. Erfahrungen können helfen, aber wenn der Puck fällt, geht alles von Neuem los.

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