EDM draisaitl and mcdavid

Am Samstag (8 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport, MySports; So. 2 Uhr MESZ) wird es ernst, wenn in der Amerant Arena in Florida Spiel 1 des Stanley Cup Finales 2024 stattfindet. Die Florida Panthers verdienten sich dank einer starken Defensive die Teilnahme am Duell um den Cup, sind sich trotz ihrer beeindruckenden Leistungen aber bewusst, dass sie gegen die Edmonton Oilers vor einer letzten großen Herausforderung stehen.

„Wir wollen natürlich gut verteidigen und wir wissen, dass wir aus dieser stabilen Verteidigung heraus auch Chancen kreieren“, gab Floridas Abwehrveteran Oliver Ekman-Larsson beim Media Day am Freitag die Marschrichtung vor. „Das haben wir das ganze Jahr über gut gemacht und das wollen wir beibehalten. Allerdings stehen wir einem starken Team gegenüber, das auch hart gearbeitet hat, um an diesen Punkt zu kommen.“

In Edmonton sind alle Augen auf Kapitän Connor McDavid gerichtet. Der wohl beste Stürmer der Welt ist kaum zu stoppen und wächst in den Stanley Cup Playoffs über sein ohnehin grandioses Niveau hinaus. Er führt die Scorerliste der Playoffs mit 31 Punkten (5 Tore, 26 Assists) in 18 Spielen an. Im Western Conference Finale war er gegen die Dallas Stars an zehn der 17 Treffer der Oilers beteiligt, beim 2:1-Sieg im entscheidenden Spiel 6 erzielte er das 1:0 und bereitete das zweite Tor vor. McDavid davon abzuhalten zu punkten, wird eine wichtige Aufgabe für die abwehrstarken Panthers sein und sicherlich ihre besten Defensivspieler binden.

DAL@EDM WCF, Sp6: McDavid trifft zuerst

„Wir müssen auf jeden Fall versuchen, ihm früh das Tempo zu nehmen“, mahnte Verteidiger Gustav Forsling an. „Insgesamt müssen wir uns aber an unser Spiel halten, das hat uns bis jetzt Erfolg gebracht. Wir stehen eng und müssen auf unser Spiel vertrauen. Jetzt sollte man nicht mehr zu viel ändern... Jedes Team in den Playoffs hat seine Stars, aber McDavid ist natürlich ein besonderer Spieler, das wird Spaß machen.“

Das Problem ist jedoch, dass Edmonton noch einen zweiten Elitestürmer hat, der so nah an McDavids Niveau ist, wie kaum ein anderer Spieler. Durch die Aufmerksamkeit, die McDavid auf sich zieht, wird die Sache für Leon Draisaitl unter Umständen etwas einfacher. Der Kölner liegt mit 28 Punkten (10 Tore, 18 Assists) nur knapp hinter McDavid und ist hinter Teamkollege Zach Hyman auch der zweitbeste Torschütze der Playoffs. Wenn Draisaitl und McDavid zusammen auf dem Eis stehen, sind sie kaum aufzuhalten. Noch gefährlicher wird es aber, wenn sie getrennt voneinander auflaufen und den Oilers damit gleich zwei extrem effektive Reihen liefern.

„Ich glaube nicht, dass man sie mit anderen Spielern vergleichen kann“, erklärte Panthers-Stürmer Sam Reinhart. „Wir spielen gegen die Edmonton Oilers und diese beiden Spieler sind zwei gewaltige Faktoren in dieser Mannschaft. Wenn man ihnen Platz gibt, dann werden sie ihn nutzen. Wir müssen uns auf unser Team konzentrieren und ihnen den Raum und die Zeit nehmen, das hat uns ins Finale gebracht, daran müssen wir uns weiter halten.“

Draisaitl fiel in der Scorerliste erst im Conference Finale hinter McDavid zurück. Er hatte für seine Verhältnisse eine relativ schwache Serie. Schwach bedeutet auf Draisaitls Niveau, dass er mit vier Punkten in sechs Spielen nur auf Platz elf der 83 in den beiden Conference Finales eingesetzten Spieler lag.

Vor der Serie gegen Dallas stand Draisaitl mit 24 Punkten (8 Tore, 16 Assists) noch vor McDavid an der Spitze der Scorerliste. Das zeigt die besondere Herausforderung für die Panthers, denn es genügt nicht, einen der beiden Superstars zu neutralisieren. Schafft Florida es, McDavid in Schach zu halten, stehen die Chancen gut, dass Draisaitl für die nötigen Tore sorgt. Kommt Draisaitl mit seiner Reihe nicht zum Zug, steht McDavids Reihe bereit, um für Wirbel zu sorgen, während Floridas beste Verteidiger sich von ihrem Wechsel erholen. Den Schaden einzugrenzen, den diese Doppelspitze anrichten kann, wird für Florida von entscheidender Bedeutung sein.

EDM@DAL WCF, Sp1: Draisaitl schnappt sich die Scheibe untd trifft

„Sie sind zwei der besten Spieler der Welt, wenn nicht sogar die besten“, zollte Forsling den beiden Gegnern Respekt. „Sie haben unterschiedliche Fähigkeiten. McDavid hat seine Schnelligkeit, Draisaitl ist ein unglaublicher Passspieler, ob mit der Vor- oder Rückhand und ist schwer vom Puck zu trennen. Das wird eine ordentliche Herausforderung.“

Forsling wird bei dem Vorhaben, McDavid und Draisaitl zu stoppen, eine der wichtigsten Figuren für Trainer Paul Maurice sein. Er bildet zusammen mit Aaron Ekblad das erste Abwehrpaar der Panthers. In Kombination mit der ersten Reihe in der Offensive kriegen es die beiden meist mit den gefährlichsten Angreifern des gegnerischen Teams zu tun. In der ersten Reihe steht zusätzlich zu den beiden Verteidigern noch Aleksander Barkov im Zentrum. Er ist einer der besten Zwei-Wege-Stürmer der NHL und gewann diese Saison genau wie 2021 die Selke Trophy für den defensivstärksten Angreifer.

Vermutlich werden Forsling und Barkov auf McDavid angesetzt werden, womit die zweite Reihe mit Sam Bennett, Matthew Tkachuk und Evan Rodrigues in der Offensive und Niko Mikkola und Brandon Montour in der Abwehr gegen die Draisaitl-Reihe antreten dürfte. Angesichts des bisherigen Erfolgs seiner Mannschaft ist es aber nachvollziehbar, dass sich Maurice nicht die größten Sorgen darüber macht, ob Bennett und seine Kollegen der Aufgabe gewachsen sind.

„Ich weiß gar nicht, wie oft wir diese Saison vor allem auswärts einem scheinbar übermächtigen Matchup gegenüber gestanden sind und ich mir gedacht habe, dass ich zum Beispiel gegen Tampa Barkov gegen Point bringen muss, ihn aber gleichzeitig gerne gegen Cirelli einsetzen würde, weil wir sonst ein Problem haben“, kommentierte Maurice die Herausforderung gegen zwei so offensivstarke Reihen zu spielen. „Aber Bennetts Reihe war phänomenal und ich habe glücklicherweise nicht zu schnell etwas geändert.“

Maurice und seine Mannschaft vertrauen auf ihr erwiesenes Erfolgsrezept in der Abwehr, während die Oilers auf die Überlegenheit ihres Spitzenduos bauen. Zwei sehr unterschiedliche Herangehensweisen, die zum gleichen Ziel führen sollen. Am Ende kann nur einer der beiden Wege zum Sieg führen. Reicht die Durchschlagskraft der Oilers, wird McDavid am Ende endlich den Stanley Cup in die Höhe stemmen. Hält das Bollwerk der Panthers, können sie die Niederlage aus dem Finale im letzten Jahr gegen die Vegas Golden Knights (1:4) vergessen und den Moment bejubeln, in dem Barkov die Arme mit dem Pokal in den Händen hebt.

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