Florida Panthers werden in Spiel 6 umstellen

Die Florida Panthers wollen den Job in Spiel 6 des Stanley Cup Finals nun endlich erledigen. Wenn am Freitagabend (8 p.m. EDT; Samstag, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, ProSieben, MySports, NHL.tv) im Rogers Place von Edmonton der Puck aufs Eis fällt, dürfte insbesondere Power Forward Matthew Tkachuk heiß sein und seine Mannschaft mitziehen. Diese könnte ein neues Gesicht bekommen: Nick Cousins wird wohl für Kyle Okposo in die Aufstellung rotieren. Und Evan Rodrigues soll eine neue Aufgabe erhalten.

Cousins stößt zu Stenlund und Lomberg

Schon in Spiel 5 hatte Panthers-Trainer Paul Maurice ein glückliches Händchen bei personellen Entscheidungen bewiesen und Ryan Lomberg zurückgebracht, der sich als Energiebündel einfügte. Für Spiel 6 denkt er erneut über eine neue Personalie nach.

„Es ist nicht leicht, wenn Spieler von außen wieder reinkommen. Nach dieser Zeit kommen sie aber mit noch mehr Energie zurück. Das war bei Ryan auch schon so“, erklärte Maurice, der mit Nick Cousins einen weiteren giftigen und aggressiven Zwei-Wege-Stürmer zurückgreifen kann.

Cousins dürfte den Rechtsaußen in der vierten Reihe neben Center Kevin Stenlund und Linksaußen Lomberg geben.

„Sie sind alle ähnlich, was das Tempo und die Hände angeht. Nick und Ryan haben schon Erfahrung zusammen. Diese Reihe mit Kevin hat schon das ganze Jahr so zusammengespielt. Sie kennen sich“, so Maurice.

EDM@FLA SCF, Sp5: Rodrigues bringt den Puck nach einem Abpraller ins Tor

Rodrigues bekommt neue Reihenkollegen

Floridas Trainer könnte auch seine anderen Reihen neu justieren. So dürfte Evan Rodrigues in die zweite Formation neben Sam Bennett und Matthew Tkachuk verschoben werden. Diesen Schachzug probierte Maurice bereits nach der Hälfte von Spiel 5 aus – das neu zusammengestellte Trio lieferte daraufhin fünf Punkte (2-3-5).

„Es fängt damit an, dass wir die Dinge einfach halten und hart forechecken“, sagte Rodrigues über das Flair in dieser Linie. „Vielleicht will man nach einer 3:0-Führung in der Serie manchmal zu schön spielen. Was uns aber erfolgreich gemacht hat, war, dass wir unser Spiel nie verändert haben. Das war eine wichtige Erkenntnis für uns, dass wir weiterhin unseren gewohnten Stil durchziehen müssen.“

„Diese Reihe hat die meisten Anpassungen gezeigt“, befand auch Maurice. „Sie war defensiv stark, sie kann schnell ins Forechecking gehen, das Spiel auseinanderziehen oder die weiten Wege gehen. Ihre absolute Stärke sind aber diese engen Situationen und Zweikämpfe in den Ecken.“

WSH@FLA: Tkachuk fälscht zum Ausgleich ab

Tkachuk als nicht zu stoppende Wucht

Das gilt vor allem für Tkachuk, der einen bleibenden Eindruck hinterließ. Mit zwei Scorerpunkten (1-1-2) startete er die Panthers-Aufholjagd und gab mit dem Höchstwert von sieben Checks den leidenschaftlichen Vorkämpfer.

„Er ist einer unserer Führungsspieler“, sagt Rodrigues über Tkachuk. „Wenn er vorangeht, folgen ihm alle anderen. Das Tor war wichtig für ihn. Es war vielleicht sein bestes Spiel der gesamten Serie. Wenn er zu seinem besten Spiel findet, ist er eine Wucht, er ist nicht zu stoppen, er ist groß, er will den Puck, er will Gegner-Kontakt spüren. So wie er in die dreckigen Bereiche vordringt, ist er einer der besten Spieler der Liga. Das ist seine größte Stärke und macht ihn zu einem Spieler, der für die Playoffs gebaut ist.“

Im Gedächtnis geblieben ist auch Tkachuks Rettungsaktion in der letzten Minute, als er beim Stand von 3:4 ein sicher geglaubtes Empty-Net-Tor der Oilers mit einer spektakulären Rettungsaktion verhinderte, um kurz darauf selbst ins Netz zu krachen.

„Das war überragend“, staunte Maurice nicht schlecht und zeigte sich begeistert: „Ich habe mir diese Szene vielleicht 100-mal angeschaut. Das war richtig stark.“

„Er hat alles gegeben, was er hatte. Diese Rettungstat war überragend“, sagte auch Kapitän Aleksander Barkov. „Er gibt alles, was er hat“, stimmte Center Anton Lundell mit ein. Und Lomberg lobte: „Er ist einer der besten Spieler der Welt und einer unserer wichtigsten Anführer. Wenn solche Spieler so vorangehen, nehmen sich alle anderen ein Beispiel.“

Keine Furcht vor Edmontons Fans

Damit es mit dem letzten benötigen Sieg klappt, der zum Gewinn des Stanley Cup fehlt, will sich Florida vom frenetischen Publikum in Edmonton nicht beeindrucken lassen und sein Spiel durchdrücken.

„Wir wollen das annehmen und diese volle, laute Halle als Motivation ansehen“, blickt Rodrigues voller Vorfreude auf Spiel 6 voraus: „Wir hatten das schon in Boston, New York und Tampa geschafft. Du musst das genießen, selbst die Rufe gegen dich. Natürlich ist es zu Hause leichter, weil sie dich anfeuern. Gleichzeitig kannst du aber auch aus den gegnerischen Fans Energie ziehen, Spaß haben und es als Benzin für deinen Antrieb nehmen. Das wird für uns der Schlüssel sein.“

Maurice sieht überhaupt keine Anzeichen dafür, dass sich seine Mannschaft von den gegnerischen Fans verunsichern lassen könnte: „Die Zuschauer werden durchdrehen. In allen Spielen waren die Fans heiß. Man lässt es aber immer weniger an sich heran. Wir werden also nicht mehr überwältigt sein.“

Vielmehr wollen sich die Panthers nur mit sich selbst beschäftigen: „Wir werfen immer alles rein und wollen morgen wieder alles auf dem Eis lassen“, verspricht Lundell.

Verwandte Inhalte