Im besonderen Interesse standen natürlich Aussagen von Draisaitl zu seinem am Ende der kommenden Saison auslaufenden Vertrages. Damit wären er und die Oilers nach den Bestimmungen des Tarifvertrages berechtigt, ab Montag kommender Woche, dem 1. Juli, eine Vertragsverlängerung zu unterzeichnen.
„Ich kann Ihnen nur die langweiligste Antwort geben, die es gibt“, sagte Draisaitl in dem Termin auf die Frage nach seiner Vertragssituation. „Ich werde mich demnächst mit meinem Agenten zusammensetzen und mit den Oilers sprechen. Wir sehen, was ihr Plan ist und was unser Plan ist. Und darauf bauen wir auf.“
Auf die Nachfrage, ob er einen Zeitplan diesbezüglich hätte und vielleicht schon diesen Sommer verhandeln wolle, betonte er, dass er darauf keine Antwort hätte. „Ich hatte bisher noch keine Zeit, darüber nachzudenken. Es war zuletzt nicht sehr viel in meinem Kopf. Es ist etwas, was etwas Zeit brauchen wird, um herauszufinden, was ich will, was die Oilers wollen und was jeder will. Und darauf bauen wir auf und gehen von dort weiter.“
Doch ist Edmonton zuerst in seinen Gedanken? „Edmonton hat derzeit die einzige Möglichkeit, mich unter Vertrag zu nehmen“, verdeutlichte Draisaitl lächelnd. „Von daher liegen sie natürlich an erster Stelle. Wir werden sehen. Natürlich liebe ich es ein Oiler zu sein, mehr als alles andere. Dabei will es aber belassen.“
Teamkollege Connor McDavid ist daran interessiert, dass Draisaitl in Edmonton bleibt, wenngleich er ein Jahr später selbst zur Vertragsverlängerung ansteht. „Ultimativ liegt es an ihm und seinem Team um ihm herum“, sagte der Kapitän. „Ich liebe es mit ihm zu spielen und ihn um mich herum zu haben.“
Doch die Pressevertreter ließen nicht locker und hakten weiter bei Draisaitl nach. Er wolle doch gewinnen und wäre jetzt nahe dran gewesen. Es gäbe kein Team, das näher in dieser Saison dran gewesen wäre, den Cup zu gewinnen als dieses. Und es gäbe nur ein Team, das seinen besten Freund beinhalten würde. Das Team hätte auch genug Geld, um ihm das zu bezahlen, was ihm aufgrund seiner Leistung zustehen würde. Sie sähen also keinen anderen Grund, warum er nicht dort unterschreiben sollte. Und er?
„Wenn Sie das so sagen, dann eigentlich nicht, so wie sie es ausdrücken“, erwiderte Draisaitl lächelnd. „Noch einmal. Es wird etwas Zeit für mich benötigen, um eine Antwort herauszufinden, was wir tun wollen. Mir ist schon bewusst, was vorgeht. Aber ich habe nicht viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, was die Fakten sind und was ich machen will. Dabei will ich es belassen und wir werden es herausfinden, wenn wir so weit sind.“
Draisaitl blickte außerdem noch einmal zurück. „Wir haben natürlich dieses Jahr viel erreicht“, analysierte der Kölner. „Ich bin wirklich sehr stolz darauf, weil wir von einigen Leuten schon immer wieder abgeschrieben wurden. Aber wir haben stets einen Weg gefunden, zurückzuschlagen. Wir haben tolle Momente für uns geschaffen. Aber wir spielen natürlich, um zu gewinnen und es gibt nur ein Team, das derzeit glücklich ist.“
Trotzdem will Draisaitl den Weg, den sie zurückgelegt haben, nicht missen. „Es war natürlich ein besonderer Run“, konstatierte er. „Immer dann, wenn man fast ein komplettes Land hinter sich bringen kann, dann ist es besonders. Es hat natürlich Spaß gemacht, in diesen Spielen zu sein. Die Herausforderung könnte nicht größer sein, als die die wir erlebt haben. Es ist enttäuschend und frustrierend, aber leider kann nur ein Team gewinnen, aber wir sind, noch einmal gesagt, sehr stolz darauf, was wir erreicht haben und wie ein komplettes Land uns angefeuert hat.“