Seiders schönste Tore der Saison 2023/24

In einer Serie blickt NHL.com/de auf die Saison 2023/24 der Spieler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie weiterer Stars der Liga zurück.

In dieser Ausgabe: Moritz Seider (Detroit Red Wings)

Bis zuletzt hatten Moritz Seider und die Detroit Red Wings die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs vor Augen. Sie lieferten sich mit den Washington Capitals ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Rennen um die zweite Wildcard in der Eastern Conference. Mit drei Siegen aus den letzten drei Partien erledigten die Red Wings ihre Hausaufgaben. Doch weil sich auch die Capitals keine Blöße gaben, hatten sie am Ende die Nase knapp vorne. Beide Teams brachten es auf 91 Punkte. Den Ausschlag zugunsten der US-Hauptstädter gaben die Erfolge nach regulärer Spielzeit. Washington hatte diesbezüglich 32 Siege vorzuweisen, Detroit dagegen nur 27.

CBJ@DET: Seider ist bei einem Schuss von der blauen Linie im Glück

Damit verpasste Seider auch in seinem dritten NHL-Jahr die Postseason. Bei den Red Wings hält die Durststrecke mittlerweile seit acht Saisons an. Sie standen zuletzt 2016 in den Playoffs.

Vor Saisonbeginn hatte Detroits Trainer Derek Lalonde dem deutschen Blueliner einen klaren Auftrag mit auf den Weg gegeben. Er solle sich vornehmlich um die Absicherung nach hinten kümmern. Die Tore könnten andere schießen. An diese Abmachung hielt sich Seider. Doch trotz seiner über weite Strecken der Hauptrunde herausragenden Leistungen konnte er nicht verhindern, dass die Red Wings in Sachen Gegentore aus dem Spielgeschehen heraus (273) nur den 24. Platz im NHL-Gesamtklassement belegten. Das war ein Grund, warum es letztlich nicht für die Playoffs reichte.

Persönliche Bilanz stimmt

Die persönlichen Statistiken von Seider in der zurückliegenden Spielzeit können sich dagegen sehen lassen. Zum dritten Mal in Folge absolvierte er alle 82 Begegnungen und kam dabei auf eine durchschnittliche Eiszeit von 22:22 Minuten. Damit war er der meistbeschäftigte Skater seiner Mannschaft.

Mit 42 Scorerpunkten (neun Tore, 33 Assists) schaffte er den gleichen Wert wie im Vorjahr. Mit dieser Ausbeute belegte der in Zell an der Mosel geborene Verteidiger den zweiten Platz unter den Defensivspielern der Red Wings hinter Shayne Gostisbehere (56 Zähler). Achtmal sammelte Seider zwei Punkte in einem Match.

Seine neun Treffer bedeuteten eine persönliche NHL-Bestleistung. Gleiches galt für Seiders Plus-Minus-Bilanz von -7. Drei seiner Tore gelangen ihm im Powerplay. In dieser Kategorie landete er bei den Red-Wings-Verteidigern vor Gostisbehere (2) auf dem ersten Platz.

DET@MTL: Seider wird zentral an der blauen Linie angespielt und gleicht per wuchtigem Schlagschuss aus

Bei der Pressekonferenz zum Saisonabschluss zeigte sich Seider mit seinen Darbietungen im Großen und Ganzen zufrieden. „Ich denke, es hat gepasst. Ich habe wieder alle 82 Spiele mitgemacht und bin von Verletzungen verschont geblieben. Das sehe ich als großen Pluspunkt“, sagte er. Trotz allem gebe es Steigerungsmöglichkeiten. „Ich habe mein Potenzial noch nicht ausgeschöpft und werde alles daransetzen, um in den nächsten Jahren weiter zu wachsen“, betonte er.

Der verpassten Chance, den Playoff-Bann zu durchbrechen, trauerte Seider nach. „Das stinkt mir gewaltig. Wir haben in den letzten drei Spielen alles getan, was wir tun konnten. Von daher tut es weh, dass wir es nicht geschafft haben. Doch wir können viel lernen aus dieser Situation“, erklärte er.

Schmerzhafte Niederlage bei der Global Series

Aufgrund der engen Tabellenkonstellation am Saisonende bekommt eine Niederlage der Red Wings im Nachhinein besondere Bedeutung. Bei der NHL Global Series 2023 im November in Stockholm hatten sie im Duell mit den Ottawa Senators einen zwischenzeitlichen 0:4-Rückstand egalisiert. Doch es gelang ihnen nicht, das Momentum zu nutzen und den entscheidenden Punch zu setzen.

Das rächte sich in der Verlängerung. Wenige Sekunden vor Ablauf der Uhr markierte Tim Stützle mit einem sehenswerten Volleyschuss den 5:4-Siegtreffer für die Senators. Hätte sich Detroit seinerzeit den zweiten Punkt gesichert, wären womöglich sie anstelle der Capitals in die Playoffs eingezogen. Aber natürlich sind nachträgliche Rechenspiele dieser Art bei 82 Spielen müßig.

Im Anschluss verloren die Red Wings auch ihr zweites Spiel bei der Global Series gegen die Toronto Maple Leafs (2:3). Seider blieb in beiden Begegnungen ohne Scorerpunkt.

Seider über Selbstbewusstsein, Freundschaft mit Stützle

Zukunft liegt in Detroit

Für die neue Saison besitzt der Verteidiger noch keine Arbeitspapiere. Sein dreijähriger Entry-Level-Vertrag endete zum 1. Juli. Als Restricted Free Agent steht er derzeit in Verhandlungen mit den Red Wings. Knapp zwei Wochen nach Beginn der Free Agency haben beide Seiten noch keine Einigung vermeldet. Es wird jedoch erwartet, dass Seider einen langfristigen und finanziell lukrativen Kontrakt angeboten bekommt.

Seider machte deutlich, dass er seine Zukunft in Detroit sieht. Zugleich ließ er durchblicken, dass er für seine Unterschrift ein angemessenes Angebot erwartet. „Ich bin selbstbewusst genug zu sagen, dass ich eine Bereicherung für die Organisation darstelle. Das ist mir wichtig. Was die Ausgestaltung des Vertrages betrifft, bin ich zuversichtlich, dass wir eine passende Lösung finden werden.“

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