PHI@PIT: Crosby schießt sein Tor Nr. 500

Nur 17 Spielern war es in der 104-jährigen Geschichte der NHL vergönnt gewesen, in der stärksten Eishockeyliga der Welt die ersten 500 Tore für ein und dieselbe Organisation zu erzielen. Beim 5:4-Overtimesieg der Pittsburgh Penguins gegen die Philadelphia Flyers am Dienstag gesellte sich Sidney Crosby als 18. zu dem illustren Kreis der besten Torjäger aller Zeiten.

Es lief die 17. Minute in der PPG Paints Arena von Pittsburgh als der Kapitän der Penguins bei Überzahl am rechten Bullypunkt von Evgeni Malkin die Scheibe serviert bekam und sich nicht zweimal bitten ließ. Per Direktabnahme schoss er das Spielgerät ins kurze Eck zum 2:1-Zwischenstand. Keinen seiner Mitspieler hielt es auf der Bank, sie alle wollten ihn zu seinem Meilenstein-Treffer gratulieren und so bildete sich auf dem Eis eine riesige Spielertraube um den 34-jährigen Ausnahmeathleten.
"Ich habe mich einfach so für Sid gefreut. Es ist ein Zeichen dafür, was seine Mannschaftskameraden für ihn empfinden und was er für diese Organisation und für dieses Team bedeutet. Er gehört zur Elite der Spieler, die 500 Tore erzielt haben. Ich weiß, dass das gut dokumentiert ist. Ich glaube, er ist der 46. Spieler in der Geschichte des Spiels, dem das gelungen ist. Im Moment ist er der zweite aktive Spieler, der das geschafft hat. Er ist in einer sehr elitären Gesellschaft", verriet Mike Sullivan, der seit Dezember 2015 das Traineramt bei den Penguins innehat.

PIT 5, PHI 4 -- F/OT

"Es war eine unglaubliche Reise für mich, Coach der Penguins zu sein und vor allem Sid zu trainieren. In erster Linie ist er einfach ein großartiger Mensch. Es macht mir sehr viel Spaß, mit ihm zu arbeiten und eine Partnerschaft mit ihm und unserer Gruppe an Führungsspielern aufzubauen. In der Zeit, in der ich hier bin, hatte ich das Privileg, eine ganze Reihe von Sids Meilensteinen mitzuerleben. Für mich war es eine unglaubliche Ehre, in den letzten sieben Jahren sein Trainer zu sein, mit ihm einige Stanley Cups zu gewinnen und einige seiner persönlichen Meilensteine miterleben zu dürfen. Ich fand es so cool, die Reaktion der Spieler und der Fans zu sehen. Er hat es einfach so sehr verdient. So sehe ich das auch. Ich denke, Sid verkörpert alles, was an unserem Sport richtig ist. Seine Bescheidenheit, sein Auftreten, seine Arbeitsmoral, seine teamorientierte Einstellung und Herangehensweise. Er geht mit gutem Beispiel voran", ergänzte Sullivan voller Begeisterung.
Standing Ovations von den vollbesetzten Rängen waren Crosby für sein 500. ebenfalls vergönnt gewesen.
Überglücklich äußerte er sich zu diesem Moment: "Das war aufregend. Ich bin schon seit ein paar Spielen in der Schwebe [zum 500. Tor], deshalb hat es mir sehr viel Spaß bereitet, dass es mir zu Hause gelungen ist und mit all den Jungs, die aufs Eis gelaufen waren. Das ist etwas, an das ich mich definitiv immer erinnern werde. Das war es, was mir durch den Kopf ging, einfach eine Menge Freude."
In den beiden Partien zuvor war Crosby kein Treffer gelungen, doch zusätzlichen Druck wollte er sich deswegen nicht machen. "Ich versuchte, nicht darüber nachzudenken. In solchen Situationen sollte man es einfach als eine Chance sehen. Ich denke, ich setze mich jeden Abend genug unter Druck. Es war schon etwas Besonderes, an einem Abend wie diesen. Meine Familie war bereits in den letzten Spielen anwesend gewesen und ich wollte, dass es mir gelingt. Bei einem Spiel wie diesem, sollte man sich einfach auf das Spielen konzentrieren und auf nichts weiteres", erklärte er.
Crosby startete in der Saison 2005/06 seine außergewöhnliche Profikarriere bei den Penguins und wurde zum neuen Gesicht der Franchise und zum Nachfolger eines Mario Lemieux, der von 1984/85 bis 2005/06 für den Klub aktiv gewesen war, 690 Tore in 915 Partien erzielte und als Erster und bis dato einzige Spieler der Penguins die 500-Tore-Marke knacken konnte.
150 seiner 500 Tore erzielte Crosby aus einem Powerplay heraus, deren 346 bei nummerischem Gleichgewicht auf dem Eis, 229 Treffer gelangen ihm auswärts, 271 vor heimischer Kulisse und wenn er in einer Partie getroffen hatte, gewannen die Penguins in 72,25 Prozent der Fälle (289-74-37). Sagenhaft!

PHI@PIT: Letang versenkt einen Handgelenkschuss

Verteidiger Kris Letang, der seit 2006/07 an vielen dieser Partien mitgewirkt hatte, in denen Crosby traf, freute sich als sein langjähriger Begleiter über dessen Meilenstein.
"Jeder wollte ihm dabei helfen. Gebt ihm den Puck. Helft ihm zu seinem 500. Punkt. Es ist so ein besonderer Moment in einer Karriere wie der seinen. Alle waren so glücklich, so aufgeregt für ihn. Ich glaube, es war perfekt. Ich glaube, es war so, wie er es sich gewünscht hat, alle waren mit ihm auf dem Eis. Er ist so ein Spieler und Typ. Es war einfach großartig", so Letang voller Überschwang.