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Drei Powerplaytore im dritten Drittel brachten den St. Louis Blues den zweiten Heimsieg innerhalb von zwei Tagen ein. Im Enterprise Center schlugen sie die Anaheim Ducks mit 4:2. Mit ihrem vierten Sieg in Folge fuhren sie wichtige Punkte im Kampf um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs in der Western Conference ein.

„Manchmal ist man etwas eingerostet“, gab Doppeltorschütze Robert Thomas mit Blick auf das zuvor wechselhafte Powerplay der Blues zu. „In letzter Zeit waren wir nicht überragend. Es war schön, belohnt zu werden. Jake Neighbours hat vor dem Tor hervorragende Arbeit geleistet und das war bei allen drei Toren ein großer Faktor.“

Ducks nutzen Erschöpfung im ersten Drittel

Erst 24 Stunden zuvor hatten die Blues ein extrem wichtiges Spiel gegen die Minnesota Wild, ihrem direkten Konkurrenten im Kampf um die Wildcard, mit 3:2 nach Penaltyschießen gewonnen. Den kräftezehrenden Effekt dieses Spiels wussten die Ducks zunächst für sich zu nutzen.

„Ich finde, dass wir gut gespielt haben“, lobte Ducks-Trainer Greg Cronin. „Es war ihr zweites Spiel in zwei Tagen. Wir hatten Energie und Schwung. Allerdings gewinnst du kein Spiel, wenn du drei Powerplaytore zulässt.“

Anaheim profitierte im ersten Spielabschnitt von den schweren Beinen der Blues. Troy Terry war in der 13. Minute einfach schneller als die Konkurrenz, als er direkt vor dem Tor nach einem Schuss von Pavel Mintyukov an den Rebound kam und das 1:0 erzielte. Erschöpfte Kraftreserven könnten auch ein Faktor im Powerplay der Blues gewesen sein. Im ersten Drittel waren sie drei Mal in Überzahl, erzielten jedoch kein Tor.

„Nach der kurzen Erholungsphase haben wir das Spiel gegen einen frischeren Gegner zu sehr verlangsamt, das war nicht nötig“, bemängelte Trainer Drew Bannister. „Da hätten wir mit mehr Tempo spielen können. Wenn man sich das Spiel gegen Minnesota anschaut, sieht man, dass wir das da in den ersten 40 Minuten gemacht haben, da waren wir schnell. Wir waren direkt. Wir sahen wie ein wirklich schnelles Team aus. Heute waren wir ein langsames Team.“

ANA@STL: Thomas schießt sein zweites PPG des Spiels

Powerplay bringt Blues spät auf Kurs

Im zweiten Spielabschnitt gelang den Blues der Ausgleich durch Kevin Hayes, der hinter Torwart Lukas Dostal einen Rebound abstaubte (35.). Zwei Strafen machten es St. Louis aber schwer, einen Rhythmus zu finden und wirklich die Kontrolle im Spiel zu übernehmen.

Die entscheidende Phase kam dann im Schlussdrittel, als die Blues ein perfektes Powerplay aufs Eis brachten und innerhalb von 7:40 Minuten drei Mal in Überzahl trafen. Das Tor zur 2:1-Führung gelang Thomas weniger als zwei Minuten nach der zweiten Drittelpause mit einem Handgelenkschuss, während Neighbours Dostal die Sicht nahm.

Wenig später tat Neighbours noch mehr, als dem Torhüter die Sicht zu nehmen. Im nächsten Powerplay fälschte er direkt vor Dostal einen Schuss von Brayden Schenn aus dem linken Bullykreis zum 3:1 ab (47.).

„Das ist einfach effektiv“, erklärte Neighbours. Es ist schwierig für einen Torwart zu reagieren, wenn der Puck direkt vor ihm die Richtung ändert. Ich versuche darin besser zu werden und arbeite daran. Ich hatte Glück. Ich wollte den Puck nach unten drücken und er ist hoch gegangen. Das nehme ich gerne mit. Da war Schenner einfach ein kluger Schütze. Er sieht, dass der Torwart keine Sicht hat und feuert den Puck in eine gefährliche Zone. Ich hatte nur Glück.“

Thomas setzte in der dritten Überzahl in Folge mit einem Handgelenkschuss vom rechten Bullykreis noch sein zweites Powerplaytor und damit das 4:1 drauf. Troy Terry gelang zwar acht Sekunden vor der Schlusssirene noch ein Treffer für die Ducks, doch da war es bereits zu spät.

„Wir waren einfach direkter“, beschrieb Thomas den Grund für das erfolgreiche Powerplay im dritten Drittel nach drei ungenutzten Chancen im ersten Spielabschnitt. „Wir haben den Puck im ersten Drittel gut laufen lassen, haben aber den Abschluss nicht gefunden. Im dritten Drittel ist uns das gelungen.“

Vierter Sieg in Folge in engem Wildcard-Rennen

St. Louis fuhr gegen Anaheim bereits den vierten Sieg in Folge ein. Die Siegesserie könnte für die Blues kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen, denn das enge Rennen um die Playoff-Plätze in der Western Conference befindet sich in der heißen Phase. Gut 15 Spiele vor Ende der regulären Saison trennen sie nur noch vier Punkte von den Vegas Golden Knights und der zweiten Wildcard.

In den letzten Tagen verbesserten die Blues ihre Situation deutlich. Nach einem Sieg gegen die Boston Bruins schlugen sie die Los Angeles Kings, die punktgleich mit den Golden Knights auf dem dritten Platz der Pacific Division stehen, mit 3:1. Minnesota lag vor dem direkten Duell am Samstag zwei Punkte vor St. Louis. Der 3:2-Sieg im Shootout ließ die Blues mit einem Spiel weniger bis auf einen Punkt herankommen. Durch den Erfolg gegen die Ducks überholten sie die Wild und sind nun direkt den Golden Knights auf den Fersen. Vegas steht nach 67 Spielen bei 79 Punkten (36-24-7). Die Blues kommen auf 75 Punkte aus 68 Spielen (36-29-3).

St. Louis wird nur einen Tag Pause haben, dann ist am Dienstag mit den Colorado Avalanche ein harter Gegner zu Gast (8 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 1 Uhr MEZ).

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