Arno Tiefensee

DALLAS - Texas ist für Arno Tiefensee, den Nachwuchstorhüter der Dallas Stars, nicht nur geografisch, sondern auch physisch weit weg von Deutschland.

„Es ist heiß hier draußen, ich bin diese Hitze als Europäer nicht gewöhnt“, sagte der 22-Jährige im letzten Monat während des Nachwuchs-Trainingslagers der Stars. 

Der in der fünften Runde (Nr. 157) des NHL Drafts 2023 von Dallas ausgewählte 1,90 Meter große gebürtige Weißwasseraner hat sich als Nummer 1 im Tor von Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der höchsten Profiliga seines Heimatlandes, etabliert. In der vergangenen Saison erzielte er in 32 Spielen eine Bilanz von 19-13-0 mit einem Gegentorschnitt von 2,43, einer Fangquote von 90,7 Prozent und einem Shutout.

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Als Teil der Stars-Organisation hatte Tiefensee Zugang zu nützlichen Informationen von einem der ehemaligen Top-Torhüter der NHL, Ben Bishop, der nach seinem Rücktritt am Ende der Saison 2022/23 nun als Spielerentwicklungskoordinator für Dallas tätig ist.

„Ich war letztes Jahr in Deutschland und habe ihn spielen sehen“, sagte Bishop über Tiefensee. „Er hatte eine wirklich gute Saison. Er macht jedes Jahr seine Schritte. Seine Größe und die Art und Weise, wie er mit seinem Körper umgeht, er steht sehr direkt zum Schützen und eine Menge Pucks treffen ihn. Das ist eine gute Sache für einen Torwart. Er hat alle Werkzeuge [für den NHL-Erfolg], es geht nur darum, sie zu entwickeln.“

Das ist ein Teil des Nutzens, den Tiefensee aus der Teilnahme am Entwicklungscamp gezogen hat, in dem er viel Zeit mit Bishop und den Torwarttrainern von Dallas verbrachte, um an seinem Spiel zu arbeiten.

„Wir haben über ein paar Dinge gesprochen, wie Puckhandling und wie man besser nach Pucks schaut“, erklärte Tiefensee. „Sie haben mir ein paar gute Tipps gegeben. Auch Bishop, der schon seit vielen Jahren dabei ist, hat mir ebenfalls wertvolle Ratschläge gegeben.“

Da Jake Oettinger auf absehbare Zeit der Top-Goalie der Stars sein wird, hat Dallas den Vorteil, dass Tiefensee sich in Deutschland entwickeln kann, bevor man darüber nachdenkt, ihn nach Nordamerika zu holen, um ihn an die kleineren Eisflächen zu gewöhnen.

„Normalerweise brauchen Torhüter ein bisschen länger, bis sie sich an die NHL gewöhnen“, meinte Bishop. „Er ist im Moment auf einem guten Weg. Man darf aber nicht vergessen, dass all die Spieler im Nachwuchscamp noch sehr jung sind. Man denkt über sie: 'Oh, sie sind schon ein paar Jahre hier', aber sie sind noch jung. Sie haben noch einen langen Weg vor sich. Man muss geduldig mit ihnen sein, vor allem mit den Torhütern. Es dauert eine Weile, bis man das Spiel gelernt hat, bis man weiß, wie es funktioniert, und bis man alle Tricks kennt.“

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