Verteidiger wie der Schweizer Leon Muggli und der Österreicher David Reinbacher verstanden es ebenfalls, die WM zu nutzen, um ihr Niveau zu unterstreichen. Ein guter Abwehrspieler kann bei dem Turnier, bei dem man gegen Teams wie Kanada, die USA und Schweden meist deutlich unterlegen ist, durchaus hervorstechen.
Lewandowski und Händel für Deutschland im Rampenlicht
Die beiden großen Hoffnungsträger im deutschen Kader sind Stürmer David Lewandowski und Verteidiger Carlos Händel. Besonders in Abwesenheit des verletzten Kevin Bicker, einem Leistungsträger in der Offensive, könnte Lewandowski in den Mittelpunkt rücken.
Der Sohn des ehemaligen DEL- und Nationalspielers Eduard Lewandowski begann die Saison bei der Düsseldorfer EG, wechselte aber nach nur sieben Spielen über den Atlantik. Er schloss sich den Saskatoon Blades in der Western Hockey League an und fand dort schnell zu ersten Erfolgen. Im zweiten Spiel lieferte er die erste Vorlage, in der dritten Partie kam das erste Tor dazu. Nach Lewandowskis Verpflichtung lobte Saskatoons General Manager Colin Priestner den Neuzugang in höchsten Tönen. Lewandowski habe die Größe, Technik und Entschlossenheit, um zu einem hohen NHL-Draftpick zu werden.
Lewandowskis Skating wurde mehr als einmal kritisiert, er macht diesen Mangel aber durch gute Übersicht und eine intelligente Spielweise wett. Durch seine 1,87 Meter kann er in der Defensive ein unangenehmer Gegner sein, gleichzeitig findet er im Angriff immer wieder zu Torchancen. Für Saskatoon sammelte er in 20 Spielen bereits 15 Punkte (sieben Tore, acht Assists).
Mindestens genauso sehr im Fokus steht Händel. Nach zwei Jahren in Schweden verschlug es auch den Verteidiger nach Nordamerika. In der Quebec Maritimes Junior Hockey League machte er sich in Diensten der Halifax Mooseheads schnell einen Namen. Mit elf Punkten (zwei Tore, neun Assists) aus 28 Spielen ist er nicht nur der zweitbeste Blueliner seiner Mannschaft, sondern auch der punktbeste Rookie-Verteidiger der Liga.
Als Defensivmann mit der Fähigkeit, den Puck sowohl durch gutes Skating als auch präzise Pässe nach vorne zu bringen, könnte Händel wichtig für die deutsche Mannschaft werden. Er ist mit einem präzisen Schuss ausgestattet, der ihn auch im Powerplay zu einer effektiven Waffe macht. Diese Qualitäten sind immer gefragt, genauso wie Rechtsschützen in der Abwehr, womit Händel bei den Scouts ein weiteres Kästchen abhakt. Ein guter Auftritt in Ottawa könnte ihn im Ranking des Central Scouting Service womöglich von der Note C auf B heben.
Schweizer Trio wittert zweite Chance
Daniil Ustinkov, Robin Antenen und Jan Dorthe waren alle im vergangenen Sommer bereits alt genug für den NHL Draft 2024, wurden aber übergangen. Besonders im Fall von Ustinkov, der vor der Saison noch als das vielleicht größte Schweizer Talent gehandelt worden war, kam das überraschend.