„Mein Vater hat ja bei den Olympischen Spielen gegen ihn gespielt. Daher war mir der Name Gretzky natürlich immer schon ein Begriff und ich versuche so oft es geht auf YouTube ein bisschen zu gucken. Es ist ziemlich lustig zu sehen, wie sich das Eishockey seither entwickelt hat, aber er war einfach allen so weit voraus. Das ist schon etwas Besonderes.“
Angesprochen auf die Veränderungen im Spiel seit dieser Zeit, gab sich Draisaitl zögerlich.
„Ich bin die falsche Person, um das zu fragen“, meinte er. „Ich weiß nicht, wie es war, aber ich glaube, als sich die Ausrüstung veränderte, hat sich vielleicht auch die Geschwindigkeit des Spiels erhöht, daher ist es aus meiner Sicht schwer, die beiden Epochen direkt miteinander zu vergleichen. Fast hat man das Gefühl, das sind zwei verschiedene Arten von Eishockey.“
Das sieht auch Filip Forsberg von den Nashville Predators ähnlich. Der Schwede betonte:
„Es ist einfach so anders, aber man kann es nur vergleichen, wenn man sich alle anderen Spieler aus seiner Ära einmal im Vergleich zu ihm ansieht. Er hat so viele Punkte mehr gesammelt als jeder andere, der zur gleichen Zeit gespielt hat. Mario Lemieux ist der einzige, den man wirklich mit Gretzky vergleichen kann, aber er hatte natürlich eine deutlich kürzere Karriere im Vergleich zu Gretzky.“
Der Schweizer Abwehrspezialist J.J. Moser von den Arizona Coyotes gab sich auf Gretzky angesprochen ebenfalls ehrfurchtsvoll:
„Ich frage mich ja immer 'Wie konnte er so viele Tore schießen, wenn er flach auf dem Eis liegt?' Das ist die eine Sache, die mir immer in den Sinn kommt, wenn ich Highlights aus seiner Karriere sehe. Und ich staune auch, dass sie scheinbar die ganze Zeit Slapshots gemacht haben. Das sind die Dinge, die mich aus diese Ära am meisten erstaunen.“
Beim finnischen Abwehrspieler Miro Heiskanen von den Dallas Stars genießt ‚The Great One‘ ebenfalls höchsten Respekt.
„Natürlich waren das damals andere Zeiten, aber er war einfach so viel besser als alle anderen. Es ist beeindruckend zu sehen, dass er einfach im Kreis laufen konnte, um andere herumfuhr und zugleich drei Tore in einem Spiel schießen konnte. Das sah bei ihm immer so einfach aus. Ich denke, Connor McDavid von den Oilers hat in der heutigen Zeit einige gewisse Ähnlichkeiten mit Gretzky. Er ist ein so guter Schlittschuhläufer und kann alles mit dem Puck machen. Trotzdem hat er ganz andere Zahlen vorzuweisen. Daran erkennt man schon, dass es wahrscheinlich nicht einfach war, Gretzky zu verteidigen.“
McDavid sieht aber schon noch einen gehörigen Unterschied zwischen seiner Person und der NHL-Legende.
„Ich glaube, wenn ich ‚Gretz‘ in den Aufzeichnungen seiner Spiele beobachte, dann bewundere ich an ihm vor allem seine Gelassenheit mit dem Puck, seine große Geduld“, betonte er. „Die Spielzüge, die er gemacht hat, sah damals einfach niemand kommen.“