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Seit Gründung der NHL am 26. November 1917 wurde der Stanley Cup 99 Mal verliehen, nur in den Jahren 1919 und 2005, aufgrund einer Grippeepidemie und des NHL-Lockouts, gab es keinen Sieger. Rekordmeister sind die Montreal Canadiens mit 24 Stanley Cup Championships. Sie sind eines der 23 verschiedenen NHL-Teams, von denen heute noch 19 am Spielbetrieb teilnehmen, die am Ende einer anstrengenden Saison und der anschließenden Stanley Cup Playoffs den begehrten Pokal in Empfang nahmen.

Selbstverständlich hätte es jeder Champion verdient gehabt, in der folgenden Liste der Top-10 Stanley Cup Champions erwähnt zu werden. Keiner holte sich den Titel im Vorbeigehen. Bei der folgenden Aufzählung findet sich jeder Klub nur einmal wieder und es wurden auch nur Champions aus der Post-Original-Six-Ära berücksichtigt.
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10. 1993/94 New York Rangers
Am 14. Juni 1994 machten die New York Rangers mit einem 3:2-Heimerfolg in Spiel 7 über die Vancouver Canucks ihren vierten Stanley Cup Triumph perfekt und beendeten das 54-jährige Warten auf einen Titelgewinn. Teamkapitän Mark Messier erzielte in der 34. Spielminute das Siegtor. Mit einer überragenden Bilanz von 52-24-8 und einem neu aufgestellten Franchiserekord von 112 Punkten waren die Rangers als Presidents' Trophy Gewinner in die Stanley Cup Playoffs eingezogen.
Seine Favoritenrolle untermauerte das von Mike Keenan betreute Team mit acht Siegen in den ersten neun Playoff-Partien gegen die New York Islanders (4:0) und Washington Capitals (4:1). Im Eastern Conference Finale bekamen es die Blueshirts mit den New Jersey Devils zu tun und bewiesen in der 7-Spiele-Serie Nervenstärke. In der zweiten Verlängerung der entscheidenden Partie gegen den Lokalrivalen erzielte Stephane Matteau den Game Winner zum 2:1-Endstand.
Conn Smythe Trophy: Verteidiger Brian Leetch (NYR)

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9. 1995/96 Colorado Avalanche
Vor allem viele deutsche Eishockeyfans dürften sich noch an das Team der Colorado Avalanche aus der Saison 1995/96 erinnern. War es doch Uwe Krupp gewesen, der das von Quebec nach Denver umgezogene Franchise in seinem ersten Jahr in der Mile High City zum Titelgewinn schoss. Der deutsche Verteidiger machte mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg in der dritten Overtime des vierten Spiels gegen die Florida Panthers den Sweep im Stanley Cup Finale perfekt.
Die größte Herausforderung in den Playoffs hatte auf die Avalanche im Western Conference Finale gewartet, in dem sie gegen die hochdotierten Detroit Red Wings antreten mussten. Detroit hatte als punktbestes Team mit einem Vorsprung von 27 Zählern auf Colorado die Saison abgeschlossen. Die Avalanche gaben in sechs, zeitweise überhart geführten Spielen dem Favoriten das Nachsehen.
Conn Smythe Trophy: Center Joe Sakic (COL)
8. 2001/02 Detroit Red Wings
In der Spielzeit 2001/02 lieferten die Detroit Red Wings eine imposante Hauptrunde ab. Sie überboten mit 116 Punkten als einzige Mannschaft der Western Conference die 100-Punkte-Marke, stellten mit 251:187 Treffern das beste Torverhältnis in der Liga und gewannen ungefährdet die Presidents' Trophy, obwohl sie von ihren letzten zehn Saisonpartien nur noch eine gewannen (1-3-4-2).
Die Red Wings hatten rechtzeitig in den Schonmodus geschaltet, um dann in den Stanley Cup Playoffs voll aufzudrehen. Die Carolina Hurricanes stellten im Cup-Finale die Schützlinge von Headcoach Scotty Bowman vor keine größeren Probleme. Spiel 5 gewannen die Red Wings in der heimischen Joe Louis Arena mit 3:1 und feierten damit ihre dritte Meisterschaft (1997, 1998, 2002) innerhalb von sechs Jahren. Für Schlussmann Dominik Hasek und Luc Robitaille war es der erste Cup-Gewinn in ihren langjährigen NHL-Karrieren.
Conn Smythe Trophy: Verteidiger Nicklas Lidstrom (DET)
7. 1971/72 Boston Bruins
Zwischen 1969 und 1984 belegten die Boston Bruins neunmal den ersten und sieben Mal den zweiten Platz in ihrer Division (East, Adams). Der Kader, mit dem sie 1971/72 ins Rennen um den Stanley Cup gingen, dürfte ihr stärkster gewesen sein. Mit Gerry Cheevers im Tor, angeführt von Verteidiger Bobby Orr, Center Phil Esposito und den Flügelstürmern Johnny Bucyk, Fred Stanfield und John McKenzie überrollten die Bruins ihre Konkurrenten.
Nicht den Hauch einer Chance ließen sie in den Stanley Cup Playoffs den Toronto Maple Leafs (4:1) sowie den St. Louis Blues (4:0). Im Finale bezwangen sie die Rangers in sechs Spielen. Bostons Playoff-Bilanz von 12:3-Siegen mit einem Torverhältnis von 64:44 spricht eine eindeutige Sprache.
Conn Smythe Trophy: Verteidiger Bobby Orr (BOS)

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6. 1988/89 Calgary Flames
1989 war Jahr eins nach den Olympischen Winterspielen in Calgary, Jahr eins, nachdem Wayne Gretzky die Edmonton Oilers in Richtung Los Angeles verlassen hatte und jene Saison, in der die Calgary Flames ihren bis dato einzigen Stanley Cup Triumph errangen.
Im neuerbauten Olympic Saddledome erspielten sich die Flames in der regulären Saison eine beeindruckende Heimbilanz von 32-4-4 und sie schlossen mit 117 Punkten die Clarence Campbell Conference als Erster ab.
In der ersten Runde der Playoffs kam es zum innerkanadischen Duell mit den Canucks, das die Flames mit 4:3-Siegen für sich entschieden. Im Smythe Division Finale traf Calgary auf das neue Team von Gretzky, die Los Angeles Kings. Mit einem 4:0-Sweep fügten sie den Kaliforniern eine bittere Niederlage zu. Nachdem auch noch die Blackhawks (4:1) klar bezwungen wurden, trafen die Flames als Conference Champion auf Rekordmeister Montreal Canadiens, der seit 1968 neunmal im Finale stand und jeweils den Cup gewinnen konnte. Sie beendeten mit einem 4:2-Sieg im Montreal Forum in Spiel 6 die eindrucksvolle Finalerfolgsserie der Canadiens.
Conn Smythe Trophy: Verteidiger Al MacInnis (CGY)
5. 1974/75 Philadelphia Flyers
1975 verteidigten die Philadelphia Flyers als amtierender Champion ihren Titel. Schon in der regulären Saison konnte den Broadstreet Bullies kein Team der Clarence Campbell Conference das Wasser reichen. Mit einem Vorsprung von 25 Punkten schlossen sie die Conference als Tabellenerster ab. Sie kassierten mit 181 Gegentreffern 40 Tore weniger als die Islanders, das zweitbeste Defensivteam in ihrer Gruppe. Auf die Islanders sollte Philadelphia im Halbfinale treffen. Die Flyers gewannen die ersten drei Auseinandersetzungen. Anschließend mussten sie sich aber dreimal geschlagen geben, so dass eine siebte Partie, die sie mit 4:1 gewannen, über den Finaleinzug entschied. Ihren zweiten und bis dato letzten Stanley Cup Triumph machte das Team von Headcoach Fred Shero in Spiel 6 mit einem 2:0-Shutout gegen die Buffalo Sabres perfekt.
Conn Smythe Trophy: Torwart Bernie Parent (PHI)
4. 2012/13 Chicago Blackhawks
In der auf 48 Partien verkürzten Saison 2012/13 waren die Chicago Blackhawks das Maß aller Dinge. Sie punkteten in 41 von 48 Partien (36-7-5) und blieben erst in ihrem 25. Saisonauftritt ohne Punktgewinn. Sie erzielten die meisten Tore (149) in der Western Conference und kassierten ligaweit die wenigsten (97). Auf dem Weg zum fünften Titelgewinn ihrer Franchisegeschichte eliminierten sie die Minnesota Wild (4:1), die Red Wings (4:3), die Kings (4:1) und schließlich die Bruins (4:2).
Conn Smythe Trophy: Stürmer Patrick Kane (CHI)

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3. 1981/82 New York Islanders
Ihren dritten von vier Titelgewinnen in Folge schnappten sich die New York Islanders mit einem 12:2-Siege-Durchmarsch in den Playoffs im Anschluss der Spielzeit 1981/82. Die Höchststrafe, einen Sweep, fügte die Mannschaft von Al Arbour den Vancouver Canucks im Finale zu. Die Islanders waren bereits dominant in die Hauptrunde gestartet, mussten sich im Monat Oktober nur einmal in der regulären Spielzeit geschlagen geben (8-1-2) und sie gewannen vom 21. Januar bis zum 20. Februar 1982 15 Partien in Folge, wovon sie sieben Auftritte mit sieben oder mehr Toren für sich entschieden. Mit einer Bilanz von 28-3-4 aus ihren letzten 35 Saisonauftritten präsentierten sich die Islanders schon in Topform, bevor die Playoffs starteten.
Conn Smythe Trophy: Stürmer Mike Bossy (CHI)
2. 1983/84 Edmonton Oilers
Die Wachablösung der Islanders kam in Form der Edmonton Oilers, die mit ihrem Offensiveishockey die Massen begeisterten. 464 Tore erzielten die Oilers in jener Saison, in der sie zum ersten Mal den Stanley Cup in Empfang nehmen durften. Wayne Gretzky war mit 87 Toren und 118 Assists an 44,2 Prozent ihrer Treffer beteiligt. Auf dem Weg zu ihrem Titelgewinn wurden die Oilers nur in der zweiten Runde von ihren südlichen Nachbarn aus Alberta, den Flames, richtig gefordert. Erst nach sieben Spielen hatten sie die Battle of Alberta für sich entschieden. Zuvor behielten die Oilers gegen Winnipeg (3:0) ebenso mit einem Sweep die Oberhand, wie anschließend im Conference Finale gegen Minnesota (4:0). Auch die Islanders waren im Finale Edmonton klar unterlegen. Nur Spiel 2 konnte der Seriensieger aus Long Island für sich entscheiden. Ihre vier Siege gegen die Islanders fuhren die Oilers mit einem Torverhältnis von 20:6 ein.
Conn Smythe Trophy: Stürmer Mark Messier (EDM)
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1. 1976/77 Montreal Canadiens
Auch nicht nur annähernd konnte jemand den Montreal Canadiens in jener Saison das Wasser reichen. Sie schlossen die Spielzeit 1976/77 mit 132 Punkten (60-8-12) und einer Tordifferenz von +216 ab. Im Durchschnitt erzielten sie 2,7 Tore mehr pro Spiel als ihre Gegner.
Mit Steve Shutt (60 Treffer) und Guy Lafleur (56) führten am Ende der Hauptrunde zwei Spieler aus Montreal die Torschützenliste der NHL an. Als Norris Division Champion waren die Canadiens bereits für das Viertelfinale qualifiziert, in dem sie mit den Blues (4:0) kurzen Prozess machten. Von den Islanders wurden sie zwar etwas mehr gefordert - die Frankokanadier verloren zwei Partien - doch ihr Einzug ins Stanley Cup Finale, in dem sie auf die Bruins trafen, schien zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet. Die ersten drei Finalpartien gewannen die Canadiens deutlich mit 7:3, 3:0 und 4:2. Im vierten Aufeinandertreffen gegen Boston besorgte Jacques Lemaire in der Overtime das entscheidende Tor zu Montreals 20. Stanley Cup Sieg.
Conn Smythe Trophy: Stürmer Guy Lafleur (MON)