Stanley Cup Champion Florida Panthers ist emotional in die neue Saison 2024/25 gestartet: Am Dienstagabend in der Amerant Bank Arena zogen die Panthers erst das Championship-Banner unters Hallendach, danach legten sie gegen die Boston Bruins los wie die Feuerwehr, schossen vier Tore alleine im ersten Drittel und feierten am Ende einen 6:4-Heimsieg zum Auftakt.

„Das war ein emotionaler Start in die Saison“, sagte Floridas Mittelstürmer Sam Bennett, der zum Doppelpacker avancierte (2-0-2). „Zu sehen, wie das Banner hochgezogen wird, während du Schulter an Schulter neben den Jungs stehst, ist etwas Besonderes. Das hat uns definitiv ein wenig Schwung für den Saisonstart gegeben. Wir haben direkt wieder zu unserem Stil gefunden. Es war ein großartiger Start.“

Panthers profitieren vom Banner und den Fans

Für diesen sorgte Bennett selbst: Der Center erzielte nach 6:27 Minuten das erste Panthers-Tor der neuen Saison (7.). Nur 64 Sekunden später riss Eetu Luostarinen das Publikum mit dem 2:0 mit (8).

„Ich wünschte, ich hätte zuvor gewusst, wie meine Mannschaft im ersten Spiel aussehen würde, aber das kannst du nicht“, sagte Floridas Meister-Trainer Paul Maurice. „Diese Gedanken halten dich in der Nacht vor dem Auftakt wach. Wir haben aber gut und schnell ausgesehen und sind gut geskatet. Das hatte mit Sicherheit auch etwas mit dem Banner, aber auch mit den Fans zu tun. Sie waren elektrisch, und es war eine großartige Stimmung in der Arena. Diese Energie konnten wir für uns nutzen.“

BOS@FLA: Bennett staubt erfolgreich zum 1:0 ab und sorgt für das erste Panthers-Tor in 2024/25

Auch vom Anschlusstreffer von Bruins-Stürmer Pavel Zacha in Unterzahl (16.) zeigten sich die Panthers unbeeindruckt: Sam Reinhart antwortete selbst mit einem Shorthander (19.), 26 Sekunden vor der ersten Pause besorgte Bennett das 4:1 (20.). Floridas erlebte also nicht weniger als einen Traumstart in die neue Spielzeit.

Bruins zu langsam

„Nach dem ersten Drittel stand es schon 1:4, also war ich nicht allzu glücklich“, sagte Bostons Torwart Joonas Korpisalo (29 Saves, 82,9 Prozent Fangquote), der den Vorzug vor Jeremy Swayman erhalten hatte. Swayman war bis zur Vertragsunterschrift am Sonntag (acht Jahre, 66 Millionen US-Dollar) Restricted Free Agent und hatte damit das komplette Training Camp verpasst. Korpisalo aber konnte den euphorisierten Titelverteidiger nicht stoppen. „Es gab ein paar verrückte Abpraller“, so der Finne. „Zurückzukommen ist uns schwergefallen. Ich muss einfach besser sein. Mit einem 4:6 bin ich nicht glücklich.“

Ähnliches: Swayman erhält 8-Jahres-Vertrag bei den Bruins

Floridas Jonah Gadjovic erhöhte nach Wiederbeginn auf 5:1 (30.), Bostons Verteidiger Charlie McAvoy verkürzte auf 2:5 (33.). Weil die Panthers auch im Schlussdrittel als erstes trafen (Evan Rodrigues, 47.), war der Rückstand aus Sicht der Bruins nicht mehr aufzuholen. Trent Frederic (57.) und David Pastrnak (59.) betrieben kurz vor dem Ende immerhin noch ein wenig Ergebniskosmetik.

„Wir waren heute in vielen Bereichen nicht gut genug, sie aber schon“, haderte Bostons Trainer Jim Montgomery. „Sie haben geliefert, wir nicht. Ich kann auch nicht genau sagen, warum wir so schlecht ausgesehen haben, aber wir waren das gesamte Spiel zu langsam, nicht nur in den ersten zehn Minuten.“

BOS@FLA: Sam Reinhart trifft mit einem fulminanten Shorthander zum 3:1

Die Jagd geht weiter

Die Panthers starteten dagegen voll durch und gehen die Mission Titelverteidigung mit einem starken ersten Auftritt an. In der Vorsaison lautete Floridas Motto „Time to Hunt“, also „Zeit zum Jagen“. Nun lässt sich sagen: Die Jagd geht weiter.“

Sechs Tore im Eröffnungsspiel eines amtierenden Stanley Cup Champions gab es in den letzten elf Jahren nur dreimal. Auch die Washington Capitals (sieben Tore in 2018/19) und die Chicago Blackhawks (sechs Tore in 2013/14) waren damals fulminant gestartet. In diesem Zusammenhang auch gleich vier Treffer im ersten Drittel zu erzielen, war seit den Montreal Canadiens in der Spielzeit 1976/77 keinem Meister mehr gelungen.

„Wir müssen es schaffen, über die vollen 60 Minuten zu spielen, auch gegen ein gutes Team, das hart spielt. Aber wenn wir uns auf unser Spiel konzentrieren, wir uns um uns kümmern, dann werden wir ein paar Siege einfahren“, ist Gadjovich überzeugt.

Neuer Vertrag für Verhaeghe

Der 6:4-Sieg zum Auftakt aber war nicht die einige gute Nachricht aus Sunrise an diesem Abend, denn Carter Verhaeghe setzte seine Unterschrift unter einen neuen Achtjahresvertrag.

„Als Kind versucht man einfach, in die NHL zu kommen und dort einen Platz zu finden. Für mich ist es eine große Ehre, schon so lange ein Florida Panther zu sein. Es noch länger bleiben zu dürfen sogar noch mehr“, erklärte der Stürmer. „Ich bin so stolz, ein Panther auf Lebenszeit zu sein.“

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