McPhee_happy

General Manager George McPhee von den Vegas Golden Knights ist derzeit zweifelsohne ein sehr vielbeschäftigter Mann. Hektik will der Hauptverantwortliche für das Schicksal der neuen, der 31. NHL-Franchise, welche ab dem kommenden Herbst am Spielbetrieb in der besten Eishockeyliga der Welt teilnehmen wird, dabei aber angeblich gar nicht erst aufkommen lassen.

Der naturgemäß vielgeforderte GM betonte zuletzt gleich mehrfach, dass er das Schicksal der Franchise mit der notwendigen Ruhe und Gelassenheit, aber auch mit viel Sorgfalt planen will.
Schon am Montag wollte er intern die meisten Diskussionen und Überlegungen bezüglich zukünftiger Trades und Draft-Entscheidungen dieser Woche soweit bestmöglich abgeschlossen haben. Zumindest in der gegenüber den diversen Medienvertretern zuletzt geäußerten Theorie.
"Mitternacht Eastern Standard Zeitzone wäre sicherlich ideal. Aber wir werden sehen ob das wirklich klappt" sagte er zum Beispiel kürzlich gegenüber unseren Kollegen von NHL.com vor Ort.
"Am Dienstag wählen wir dann intern das Team soweit schon einmal aus. Die Diskussionen mit den anderen Franchises sollten daher bis Montag abgeschlossen sein" so McPhee. "Am Dienstag sprechen wir dann auch noch einmal mit der Liga darüber. Wir wollen da ganz auf Nummer Sicher gehen und daher klären wir das intern noch einmal mit der NHL. Dann überschlafe ich das Alles noch einmal ganz in Ruhe und wir finalisieren das dann am Mittwoch endgültig soweit."
Tatsächlich wirkt McPhee aktuell doch recht häufig noch so, als habe er die sprichwörtliche Ruhe dabei weg. Seine jahrelange Erfahrung in der Branche scheint ihm dabei tatsächlich sehr zugute zu kommen. So schnell kann den ehemaligen GM der Washington Capitals offenbar nichts aus der Ruhe bringen, wie es scheint.
"Wenn alles so läuft wie ich mir das denke, dann haben wir das bis Mittwochmorgen alles soweit klar."
Dabei versucht der Funktionär den größtmöglichen Vorteil für die neue NHL-Organisation aus Las Vegas herauszuschlagen.
Eine selten komplexe Aufgabe, die da derzeit auf ihn wartet. Alleine ein Blick auf die Listen der ungeschützten Spieler der anderen Teams zeigt einem ja, wie vielfältig die Möglichkeiten da sind, wie unterschiedlich möglicherweise zusammengestellte Eishockeymannschaften daraus aussehen könnten.
Das Ganze ist, so steht zu vermuten, dabei natürlich längst nicht so simpel, wie McPhee es derzeit nach außen gerne darzustellen versucht.
Das endgültige Ergebnis seiner Überlegungen werden wir alle dann aber auch schon am Mittwochabend in der T-Mobile Arena in Las Vegas präsentiert bekommen.

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Bis dahin geht gegen den Willen von Vegas nichts in der NHL. Alle Teams unterliegen seit dem Wochenende einem Stopp aller Wechselaktivitäten ohne Beteiligung der 31. Franchise.
Und diese 72 Stunden der vordergründigen Stille sind eben hinter den Kulissen schnell aufgebraucht, wenn man in der Haut von McPhee steckt. Auch in diesen drei Tagen hat der Tag eben nur die üblichen 24 Stunden.
McPhee lächelt die Hektik aktuell vielfach schlich weg, beteuerte, dass sogar die veröffentlichten Schutzlisten weitestgehend dem entsprochen hätten, was er zuvor von diesen erwartet hätte. Wie groß der Druck auf ihn dabei tatsächlich ist, das kann man derzeit nur erahnen.
"Ich fühle mich ehrlich gesagt sogar deutlich entspannter als ich zuvor erwartet hätte" so PcPhee gegenüber NHL.com.
Die konkreten Entscheidungen des GMs werden jedoch in der Praxis womöglich einen großen Unterschied ausmachen, was die Wertschöpfung der neuen NHL-Franchise betrifft.
Schon in der anstehenden Spielzeit 2017-18 müssen die Golden Knights im Wettbewerb bestehen können, doch der Schwerpunkt wird naturgemäß darauf liegen, dass man ein entwicklungsfähiges Team mit Zukunft zusammenstellt.
Die neue Marke und das Team müssen erst noch entsprechend fest in Liga und Region etabliert werden, sich eigenes Ansehen und eine eigene Fan-Basis erspielen. Das mag in Vegas zudem etwas anders von statten gehen als in vielen anderen NHL-Städten und Standorten. Erfahrungswerte im Spielerparadies gibt es noch keine Nennenswerten. Vieles wird erst noch erprobt werden müssen.
"Man muss die richtige Balance finden" bestätigte auch McPhee kürzlich noch.
Gefragt danach, welche Spielertypen er bei der ersten Auswahl des Teamkaders bevorzugen würde gab sich der General Manager verschlossen: "Ich weiß es nicht. Die Teams haben unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse. So generell kann man das nicht sagen. Das hängt ja auch davon ab was man uns anbietet."
Im Laufe der letzten Tage und Wochen dürfte er, auch wenn er da noch nicht öffentlich wirklich viel preisgeben mochte, wohl schon einen recht guten Überblick über den Markt bekommen haben.
Bis zum heutigen Dienstag wird man sich bei McPhee und seinem Team entsprechend den eigenen Planungen einen guten Überblick über die Möglichkeiten verschafft haben. Dann sollen die endgültigen Entscheidungen in diesen Stunden also getroffen werden. In möglichst großer Ruhe und mit Bedacht, wie er immer wieder betonte.
Wie ruhig das dann wirklich von statten ging, das werden wir in der Öffentlichkeit dann vielleicht in einiger Zeit mit entsprechendem Abstand und im Rückblick erfahren. Ob er wirklich schlafen konnte wie ein Baby, so wie er voraussagte? Leichte Zweifel sind zumindest angebracht, wie es scheint.