NYR Kaapa Kakko goal

Peter Laviolette war mit dem Auftritt seiner Mannschaft rundum zufrieden. „Das war gut. Die Balance war gut, das Scoring war gut“, sagte der Trainer der New York Rangers nach dem 5:2-Sieg am Dienstag gegen die Seattle Kraken. „Das war genau das, was uns in den letzten Spielen gefehlt hat, als wir auch viel Druck ausgeübt haben, es jedoch einfach nicht hinbekamen. Es war gut, ein paar Tore zu erzielen.“

Kalenderjahr 2024 verlief für Rangers durchwachsen 

Er ist das erste Mal im Kalenderjahr 2024, dass die Rangers in einem Spiel fünffach trafen. Zudem hat die Mannschaft nun erstmals im Januar zwei Spiele hintereinander gewonnen. Zuvor ereigneten sich vier Niederlagen in Serie, in denen sie lediglich einen Punkt mitnahmen. Mit einer Bilanz von 28-13-2 und 58 Punkten stehen sie weiterhin auf dem 1. Platz der Metropolitan Division. Doch eines wurde zuletzt deutlich: Die Rangers müssten ihre Torgefährlichkeit auf mehrere Schultern verteilen, um wirklich erfolgreich zu sein.

Im bisherigen Saisonverlauf war die Abhängigkeit von Spielern wie Artemi Panarin (27 Tore, 33 Assists), Vincent Trocheck (14 Tore, 29 Assists) Mika Zibanejad (14 Tore, 27 Assists), Chris Kreider (20 Tore, 18 Assists) oder auch Alexis Lafrenière (11 Tore, 15 Assists) sehr groß. Dies machte die Mannschaft ausrechenbar. Beim Heimsieg gegen Seattle hingegen zeigte sich, dass auch die übrigen Akteure durchaus spielentscheidend sein können. 

Die dritte Reihe der Rangers war spielentscheidend 

Von den fünf genannten Top-Torjägern war Zibanejad der einzige Spieler, der gegen Seattle ein Tor erzielte. Die übrigen Treffer gingen auf das Konto von Erik Gustafsson, Kaapo Kakko und dem doppelten Torschützen Blake Wheeler. Letztgenannter 37-jähriger Routinier weiß aus Erfahrung, wie wichtig die richtige Balance in einer Mannschaft bzw. eine gute Kadertiefe ist: „Auf dem Weg in die Playoffs brauchen wir jeden, der seinen Beitrag leistet. Jeder einzelne muss hier einen Beitrag leisten.“

Die dritte Reihe mit Wheeler, Will Cuylle und Jonny Brodzinski war diesmal also spielentscheidend. „Jonny bringt sehr viel Geschwindigkeit ein. Für mich ist es gut, mit schnellen und dynamischen Jungs zu spielen. Will ist in der Offensivzone sehr stark, macht all seine Checks und ist sehr präsent“, lobte Wheeler seine Nebenleute. „Wir wollen eine Reihe sein, die viel Zeit in der Offensivzone verbringt. Und wenn wir vorne sind, wollen wir etwas kreieren.“  

Für Kakko kam die Verletzungspause zu einem „guten Zeitpunkt“

Kakko wiederum bestritt erst sein zweites Spiel, nachdem er zuvor 21 Spiele wegen einer Unterkörperverletzung ausgefallen war. Vor der Verletzung hatte er in 20 Spielen zwei Tore erzielt – und war unzufrieden damit. Nun hat er das Gefühl, möglicherweise sogar etwas Positives aus der Verletzungszeit mitgenommen zu haben. „Es ist normalerweise nie gut, wenn man wegen einer Verletzung aus dem Spielbetrieb ausscheidet. Aber ich denke, ich hatte bis dahin nicht gut gespielt“, erklärte er.

SEA@NYR: Kakko wird im Slot von Zibanejad angespielt und trifft per Tunnel

„Wenn also so etwas passiert, war das wohl ein guter Zeitpunkt dafür. Ich habe mir eine Auszeit genommen, habe trainiert und über mein Spiel nachgedacht. Jetzt bin ich zurück und spiele hoffentlich besser als jemals zuvor.“ Sein Glaube in die eigene Stärke ist jedenfalls gewachsen: „Ich hatte im letzten Spiel und auch heute vor dem Tor einige Chancen. Das ist bereits eine gute Sache, aber irgendwann braucht man einfach das Tor. Es fühlte sich wirklich gut an und gab mir mehr Selbstvertrauen.“

Trainer Laviolette lobte Kakko: „Er hat gut gespielt. Es ist schwierig, so einen Leistungssprung zu machen, wenn man wieder zurückkommt. Ich glaube, er hatte mehr als 20 Spiele (21 Spiele, Anm.d.Red.) gefehlt. Wenn man dann auch noch in einer Reihe mit Mika und Chris spielt, die die Top-Reihen und Top-Verteidiger gegen sich haben, macht es das noch schwieriger. Er macht das richtig gut und hätte bereits im letzten Spiel treffen können.“ 

Rangers waren zu abhängig vom Überzahlspiel 

Im bisherigen Saisonverlauf war das Überzahlspiel die große Stärke der Rangers. Mit einer Erfolgsquote von 28,6 Prozent stehen sie auf Rang 2 und werden lediglich noch von den Tampa Bay Lightning überboten, die eine Erfolgsquote von 29,5 Prozent vorweisen. Allerdings fehlte der Mannschaft teilweise die Effektivität im Fünf-gegen-Fünf. Mit durchschnittlich 3,3 erzielten Toren pro Spiel rangieren die Rangers in dieser Kategorie „nur“ auf Platz 11 der NHL.

SEA@NYR: Panarin setzt Trocheck mit einem langen Pass im Powerplay in Szene

„Wenn wir im Fünf-gegen-Fünf kein Tor erzielen, dann müssen wir es anders machen, indem wir im Powerplay produzieren“, sagte Zibanejad. „Es wäre schlimmer, wenn wir überhaupt kein Tor erzielen würden. Aber wir waren in der Lage, den Puck von unserem Tor wegzuhalten und waren auch im Fünf-gegen-Fünf heute im Plus.“ Tatsächlich war das Spiel gegen Seattle ein Schritt in die richtige Richtung, da lediglich der erste Treffer durch Trocheck im Powerplay zustande kam. Drei Tore erzielte New York im Fünf-gegen-Fünf, hinzu kam ein Empty Net Goal. 

Die Frage ist jetzt allerdings, ob die bessere Balance der Rangers nun von Dauer sein wird.

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