Calder Trophy Gewinner Moritz Seider im Interview

Moritz Seider hat die Calder Trophy für den besten Neuling der NHL-Saison 2021/22 gewonnen. Bei der Abstimmung der Professional Hockey Writers' Association erhielt der deutsche Verteidiger der Detroit Red Wings 170 Erststimmen von 195 abgegebenen und insgesamt 1.853 Abstimmungspunkte.

Im anschließenden Pressetermin äußerte sich Seider über seinen Triumph und weitere interessante Aspekte. Auf die Frage, warum er eine Fliege trage, meinte Seider, er fühle sich damit wohler, als eine eigene Krawatte zu binden und die Fliege hätte er schon fertig gekauft.
Wie ist dieser Gewinn der Calder Trophy für dich einzuschätzen?
"Ich bin sehr glücklich, aber auch stolz gewonnen zu haben. Mit dieser Auszeichnung kann ich etwas zurückgeben, an meine Organisation der Red Wings und die Fans in Detroit und in Deutschland."

Welche Entwicklung hast du vom Beginn der Saison bis zum Ende der Saison hingelegt?
"Natürlich ein bisschen, aber ich weiß, dass es weiterhin ein weiter Weg ist. Ich bin gerade erst am Anfang. Ich freue mich darauf, wenn es weitergeht und das nicht nur für mich, sondern für die komplette Organisation der Red Wings. Wir haben eine tolle Zukunft vor uns und darüber freue ich mich."
Ein Gesicht von Deutschland im Eishockey ist Leon Draisaitl, der zuvor Awards gewonnen hat und jetzt hast du nachgezogen. Was denkst du bedeutet das für die Eishockey-Welt im Bezug auf Deutschland?
"Es ist cool, es ist großartig. Ich denke, es kommen immer mehr gute Spieler und tolle Leute aus Deutschland. Ich denke, nicht nur Hockeytown ist begeistert, sondern ich denke, ich spreche für alle deutschen Fans. Wir spielen jedes Jahr bei der Weltmeisterschaft und beweisen den Leuten, dass sie falsch liegen, und wir werden immer besser werden."

Wie viel denkst du, dass noch fehlt, damit Detroit ein Playoff-Team wird?
"Ich denke, dass wir um einen Platz kämpfen wollen, aber man muss auch realistisch bleiben. Wir sollten nicht zu weit nach vorne schauen, aber abgesehen davon, wollen wir den Leuten beweisen, dass wir mithalten können. Wenn die Leute an uns zweifeln, dann motiviert uns das nur noch mehr."
Was könnte jetzt der nächste Schritt in der kommenden Saison für dich sein?
"Einfach nur besser und besser werden und als Persönlichkeit wachsen. Ich will eine Führungsperson in der Kabine werden und weiterhin Spaß haben, bei dem, was ich tue."
Als Verteidiger, wenn du Cale Makar beim Stanley Cup Finale anschaust, was denkst du ist das Wichtigste, was er verkörpert und du dir aneignen kannst?
"Ich denke, für mich persönlich ist es seine Beweglichkeit an der Blauen Linie und seine Geschwindigkeit, die er draufhat, wenn er den Puck führt. Es ist phänomenal, wenn man sieht, was er leisten kann."

Und von Roman Josi?
"Ich war mehr erfreut, dass ich ihn heute Abend getroffen habe und es macht immer Spaß ihn zu sehen. Er ist eine sympathische Person. Ich denke, was man aus seinem Spiel lernen kann ist, dass er in jeder Situation, in der er den Puck bekommt, etwas Gutes macht. Er war bereits einige Male hier bei den Awards und hat die Norris schon gewonnen. Es gibt viele großartige Verteidiger in der Liga, die viel zu bieten haben."
Wie war die Reise vom Draft und jetzt bist du bereits nach deiner ersten NHL-Saison unter den besten Spielern der Welt?
"Es ist schon verrückt und manchmal muss ich mich kneifen, um zu realisieren, was hier eigentlich passiert. Vielleicht habe ich in den kommenden Wochen etwas Zeit, es zu reflektieren. Ich werde dann bei meinen Eltern auf der Terrasse sitzen und mich darüber unterhalten. Das hilft mir. Gerade jetzt geht alles ziemlich schnell."