Herzlich Willkommen in der NHL! Macklin Celebrini erfüllte sich am Donnerstag im SAP Center in San Jose einen Lebenstraum und lief erstmals überhaupt in einem NHL-Spiel auf. Das 18-jährige Fist-Overall-Pick aus dem NHL Draft 2024 ließ es im Heimspiel seiner an Jose Sharks gegen die St. Louis Blues direkt krachen, erzielte das erste Tor und bereitete den zweiten Treffer seiner Mannschaft vor. Am Ende aber spoilerten die Blues das Celebrini-Debüt durch den Siegtreffer zum 4:5 in der Verlängerung.

Celebrini: „Es war besser, als ich es mir erträumt habe“

„Es war überragend“, sagte Celebrini nach seinem ersten NHL-Spiel. „Es war besser als ich es mir erträumt habe, insbesondere von meinem ersten Spiel. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Das werde ich ein Leben lang nicht vergessen.“

Natürlich waren alle Augen auf das First-Overall-Pick aus dem NHL Draft 2024 gerichtet, der zusammen mit dem ein Jahr älteren Will Smith (19, 4th-Overall-Pick im Draft 2023) auf die „Rookie Lap“ kurz vor dem Warm-up geschickt wurde.

„Ich habe versucht, so viel wie möglich aufzusaugen“, so Celebrini. „Der Prozess, der zu diesem Moment geführt hat. Meine Teamkollegen, dass ich das mit ‚Smitty‘ erleben durfte. Die Spielzüge, der erste Wechsel, das Warmup, die Rookie-Runde.“

Und sicherlich auch das erste Bully gegen St. Louis‘ Robert Thomas, das Celebrini direkt gewinnen konnte. Der Center (#71) spielte in der ersten Sturmreihe neben William Eklund (#72) und Neuzugang Tyler Toffoli (#73), die alle fortlaufende Rückennummern tragen, und kam auf 17:35 Minuten Eiszeit (22 Wechsel, zwei Torschüsse).

STL@SJS: Celebrinis Versuch wird abgefälscht und findet den Weg ins Tor

Mit „Spin-O-Rama“ zum ersten NHL-Tor

Bis zu seinem ersten NHL-Tor dauerte es gerade einmal 7:01 Minuten: Eklund spielte Celebrini mit einem langen Diagonalpass auf dem rechten Flügel an. Dieser drehte sich mit einer Spin-O-Rama-Bewegung um die eigene Achse und schleuderte die Scheibe im Fallen mit der Rückhand in den Gefahrenbereich, wo sie von Blues-Verteidiger Matthew Kessel ins eigene Tor abgefälscht wurde (8.).

„Ich habe einen Pass nach dem Eintritt in die Offensivzone bekommen und nicht viele Optionen gesehen“, erinnerte sich Celebrini. „‚Eki‘ ist zum Tor gezogen und ich dachte, er wäre dem Verteidiger einen Schritt voraus. Also habe ich ein Ablenkungsmanöver gestartet und den Puck Richtung Tor geworfen, mit der Hoffnung, dass er mit dem Schläger herankommen würde. Am Ende war es ein glücklicher Abfälscher vom Schlittschuh des Verteidigers.“

Die Fans im seit langem einmal wieder ausverkauften SAP Center hob es laut-schreiend aus den Sitzen, während auf dem Eis Eklund auf Celebrini deutete und ihm in die Arme sprang, ehe sich eine türkisfarbene Spielertraube auftürmte.

„In diesem Gewühl habe ich zu ‚Eki‘ gesagt: ‚Schönes Tor‘. Dann hat er geantwortet, dass er es gar nicht war, sondern ich“, lachte Celebrini.

Celebrini ist damit der zweitschnellste First-Overall-Pick, der in seinem NHL-Debüt traf, nur Mario Lemieux war am 11. Oktober 1984 mit 2:59 Minuten schneller. Er ist mit 18 Jahren und 119 Tagen auch der sechstjüngste Torschütze in einem NHL-Debüt nach Aleksander Barkov (18 Jahre, 31 Tage), Eddie Olczyk (18 Jahre, 56 Tage), Bobby Carpenter (18 Jahre, 86 Tage), Dainius Zubrus (18 Jahre, 111 Tage) and Rick Nash (18 Jahre, 116 Tage).

Celebrini legt auf und lobt Nico Sturm

Weil Celebrini kurz vor der ersten Pause auch noch Tyler Toffoli mustergültig von hinter dem Tor in Szene setzte und dieser zum zwischenzeitlichen 2:1 traf (18.), wurde er zum jüngsten Spieler der Sharks-Geschichte, dem bei seiner NHL-Premiere ein Multi-Punkte-Spiel gelang (1-1-2).

Außer ihm schafften das nur der Deutsche Marco Sturm (1-1-2 mit 19 Jahren und 26 Tagen) und Scott Hannan (0-2-2 mit 19 Jahren und 259 Tagen) als Teenager.

Nachdem San Jose das erste Drittel trotz 9:22 Torschüssen mit einer Führung beendete, steigerte es sich merklich im zweiten Durchgang mit 17:7 Schüssen und zwei Special-Teams-Toren durch Fabian Zetterlund (29., im Powerplay) und Rückkehrer Barclay Goodrow (38., in Unterzahl). Der Deutsche Nico Sturm (10:39 Minuten Eiszeit, ein Torschuss, ein Check, -2) centerte die vierte Reihe neben Daniil Gushchin und Ty Dellandrea.

„Sturmi und seine Reihe haben Vollgas gegeben und waren gut im Forechecking. Alle vier Reihen ins Rollen gekommen. Wir haben die Pucks erobert oder tief gespielt, um hinter ihre Abwehr zu kommen. Wir haben sie unter Druck gesetzt und unsere Möglichkeiten genutzt. Jeder in der Aufstellung hat gutes Eishockey gespielt und viel Energie kreiert“, lobte Celebrini seine Mitspieler.

Problemzone Defensive: Sharks geben den Sieg aus der Hand

Angesichts eines Drei-Tore-Vorsprungs schien alles für einen perfekten Auftakt bereitet, doch dann offenbarte sich die große Schwäche der Sharks in dieser Saison: die Defensive. St. Louis erzielte drei Tore im Schlussabschnitt und kürte sich nach nur 45 Sekunden in der Verlängerung auch noch zum Sieger.

„Wir sind nicht perfekt“, so Celebrini. „Wir hatten vor dem dritten Drittel die Energie auf unserer Seite, haben dann aber ein Tor kassiert und dann ist es zu einem Schneeball-Effekt gekommen. Das kann passieren, aber wir werden daraus lernen. Das nervt, denn wir haben drei Tore und den Overtime-Winner zugelassen.“

Klar, dass der neue Shootingstar in San Jose am Ende ein wenig bedrückt wirkte. „Es ist cool, das erste Tor gleich so früh geschossen zu haben. Aber wir haben verloren. Das nervt“, bilanzierte Celebrini.

„Er hat genau das gemacht, was alle von ihm erwartet haben. Er hat ein paar richtig gute Pässe gespielt. Am Ende des Tages hat er sich natürlich für seine Leistung gefreut, am Ende des Tages will er aber auch gewinnen. So wie jeder hier“, ordnete Reihenkollege Toffoli ein.

„Ich finde, dass er richtig gut gespielt hat“, befand auch Trainer Ryan Warsofky, aber: „Punkte sind das eine, aber es gibt auch ein paar Dinge abseits des Pucks, die er und Will Smith noch lernen müssen. Ich finde trotzdem, dass beide ein starkes Debüt abgeliefert haben.“

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