fla 6-15

Die Florida Panthers haben trotz ihrer immer noch komfortablen 3:1-Führung in der Best-of-Seven-Serie des Stanley Cup Finals vor Spiel 5 am Dienstag (8 p.m. ET; NHL.tv, My Sports, Sky Sport, ProSieben; Mi. 2 Uhr MESZ) einiges zu besprechen und Fragen zu beantworten. Das liegt an der erlittenen herben 1:8-Niederlage in Spiel am Samstag im Rogers Place von Edmonton.

SCF, Sp4: Panthers @ Oilers Spielbericht

Der Tenor bei den Panthers danach war, es ist egal, wie hoch man in den Playoffs verliert, Niederlage ist Niederlage. Das stimmt zwar rein faktisch, aber ein verlorenes Spiel in dieser Art wirft mehr Fragen auf und benötigt Antworten, als wenn es knapp ausgegangen wäre.

So haben die Oilers ihre offensive Blockade mit nur fünf Toren in den ersten drei Spielen lösen können. Sie waren in der Lage, ihre Schnelligkeit auszuspielen und davon zu profitieren. Und schließlich haben sie Panthers-Torhüter Sergei Bobrovsky (Spiel 4: fünf Gegentore bei elf Saves; 68,8 Prozent Fangquote) menschlich aussehen lassen, nachdem dieser zuvor in drei Partien (hier vier Gegentore mit 95,3 %) überragt hat.

Nach der Niederlage in Spiel 4 sagte Panthers-Kapitän Aleksander Barkov: „Entweder wir gewinnen oder wir lernen". Bei der Übungseinheit am Montag in der heimischen Trainingshalle ging es darum, diese Lehren umzusetzen. Florida muss sich nicht nur gegen den Ansturm der Oilers verbessern, sondern sie wissen jetzt auch, dass es ein ganz anderes Gefühl ist, wenn der Cup im Haus ist.

Rupp fasst das Oilers-Spektakel in Spiel 4 zusammen

Das erzeugt ohne Zweifel zu Hause noch einmal zusätzlichen Druck von den eigenen Fans, die viel Geld in die Eintrittskarte investieren, um die Cup-Vergabe an die eigenen Idole live zu sehen. Diesen muss man erst einmal standhalten. Die Vegas Golden Knights hatten das den Panthers letztes Jahr vorgemacht und Spiel 5 zu Hause mit 9:3 und die Serie mit 4:1 gegen Florida für sich entschieden. Die Colorado Avalanche scheiterten ein Jahr davor daran. Sie verloren ihr Heimspiel mit einem 3:1 in der Serie im Rücken und konnten den Cup erst in der Auswärtspartie bei den Tampa Lightning in Spiel 6 gewinnen.

„Man nimmt definitiv Punkte mit, aus denen man lernen kann“, erzählt Verteidiger Brandon Montour. „Es ist ein Spiel, das wir gerne wiederholen würden, um es besser zu machen, aber wir können uns nicht darauf ausruhen, sondern konzentrieren uns auf das, was noch kommen wird."

Trainer Paul Maurice hat den sechsstündigen Flug von Edmonton nach Florida am Sonntag genutzt, um sich das Spiel noch einmal auf Video anzusehen. Seine Erkenntnisse daraus hielten sich aber in Grenzen. „Es (das Video) entfaltete sich so, wie ich es bereits von der Bank aus gesehen habe“, erläutert er am Montag. „Es gab keine neuen Erkenntnisse daraus. Wir haben es geschnitten und für das heutige Treffen vorbereitet und das war's."

Aber auch zum Lernen hat der bekannt schnippische Maurice eine besondere Äußerung parat. „Ich denke, dass es bei der Menge an Interviews, die wir führen, eine Menge Standardsätze gibt“, verdeutlicht er. „Ich denke, wir mussten diese Erfahrung machen. Um ehrlich zu sein, hätten wir die Lernerfahrung gerne gegen einen Sieg eingetauscht, aber dann muss man das Gelernte auch annehmen. Das gilt auch für den Sport - es gibt Dinge, die man lernt, die man aber nicht unbedingt behalten muss. Sie müssen ständig getestet oder neu erlernt werden. Die extreme Vorstellung ist, dass ein Team den Super Bowl gewinnt und lernt, wie man es schafft, dass kein anderes Team den Super Bowl gewinnt und es für die nächsten 25 Jahre das gleiche Team ist. Man muss immer wieder neu lernen, und genau das war heute der Fall.“

Maurice könnte eine Änderung in der Aufstellung in Erwägung ziehen, nachdem Ryan Lomberg im Training den Platz von Steven Lorentz in der vierten Reihe eingenommen hat. Lorentz und Nick Cousins ersetzten beim Training Sam Bennett und Matthew Tkachuk in der zweiten Reihe, aber Maurice sagte, dass Tkachuk und Bennett einsatzbereit sind. Das macht Lorentz zum potenziellen Streichkandidaten für Spiel 5.

Stürmer Evan Rodrigues ist der Meinung, dass seine Panthers in Spiel 5 einige Fragen beantworten müssen. „Wir haben ihnen zu viel zugelassen“, analysiert er. „Ich mag, wie wir spielen, aber da waren wir nicht auf der Höhe und müssen zu dem zurückkommen, wo wir schon waren. Wir werden uns das am Video anschauen und unsere Anpassungen vornehmen.“

Anton Lundell bläst ins gleiche Horn. „Wir schauen uns das noch mal am Video an und dann müssen wir dazu zurückkommen, weniger Chancen von ihnen zuzulassen und ihnen die Geschwindigkeit zu nehmen. Dazu müssen wir enger an ihnen dran sein.“

Der Finne ist zuversichtlich, dass das ihm und seinen Teamkameraden gelingt. „Wir haben sehr viel Selbstvertrauen“, betont er. „Wir wussten, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen konnten und schon gar nicht in dieser Serie. Manchmal wird man verlieren und am Ende des Tages, ist es irrelevant, ob man 1:2 oder 1:8 verliert. Man muss es vergessen, daraus lernen und neu angreifen. Das werden wir morgen tun.“

Verwandte Inhalte