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Die Boston Bruins hatten am Montagabend die Möglichkeit, ihrem Traum ein Stückchen näher zu kommen. Nach ihrem fabelhaften Auftakt in die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs der Eastern Conference, bei dem sie die Tampa Bay Lightning vor den eigenen Fans mit 6:2 vorführten, wollten sie nachlegen.

Doch die Tampa Bay Lightning fanden in Spiel 2 die passende Antwort und gaben mehr als nur ein Lebenszeichen ab. Sie schlugen zurück, triumphierten mit 4:2 und offenbarten den Bruins ganz nebenbei ihre Schwächen.
"Jetzt haben wir den Heimvorteil", erklärte Bostons Stürmer Brad Marchand nach der Niederlage in der Amalie Arena.
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Doch damit Boston von diesem profitieren kann, gilt es zunächst diverse Feinheiten anzupassen, bevor der Puck am Mittwochabend um 7:00 PM ET (Donnerstag 1:00 Uhr MESZ, live auf NBCSN, CBC, TVAS) im TD Garden zu Spiel 3 der Best-of-7-Serie fallen wird.
"Wir müssen wieder anfangen, die Pucks zum Tor zu bringen", erklärte Bostons Headcoach Bruce Cassidy. "Darüber haben wir schon öfter gesprochen."
Üblicherweise brauchen die Bruins nicht viele Chancen. In Spiel 1 hatten die Lightning (78) deutlich mehr Schussversuche als Boston (37). Genutzt hat es ihnen am Ende nicht. Die Bruins fanden letztendlich öfter die Lücke und schlugen aus ihren wenigen Möglichkeiten eiskalt Kapital.
Am Montag zeigte sich zwar ein ähnliches Bild und Boston feuerte insgesamt neun Mal weniger auf das Tor als Tampa Bay, aber die Lightning verstanden es geschickt, die torgefährlichen Bruins-Angreifer aus dem Spiel zu nehmen.
Bruins-Stürmer Marchand gab am Montag nur zwei Torschüsse ab. Sein Reihenkollege David Pastrnak prüfte Lightning-Keeper Andrei Vasilevskiy lediglich ein einziges Mal.
"Ich denke, wir müssen einfach öfter das Tor treffen", gab Marchand einen simplen Lösungsvorschlag. "Wir haben in vielen Situationen danebengeschossen. Vielleicht wäre es besser, wenn wir einfach mehr Pucks in Richtung Tor setzen. Wir werden es umsetzen, wir werden besser sein."
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Doch womöglich wird es in der brisanten Serie gegen Tampa Bay nicht ausreichen, dass die Formation um Marchand den Puck öfter aufs Tor wirft. Insgesamt dominierten die Lightning häufiger das Spielgeschehen. Sie nisteten sich länger im gegnerischen Drittel ein, kreierten Torchancen und schnappten sich zahlreiche Abpraller.
"Wir müssen wieder die richtige Einstellung in die Köpfe bekommen", so Coach Cassidy. "Wenn wir die Scheibe nach hinten zu unseren Verteidigern gebracht haben, dann haben diese nicht die freie Schussbahn gefunden. Von dort feuerten wir unsere Schüsse viel zu hektisch ab. Es ist wichtig für uns, dass sich unsere Defensivspieler in die Offensive einschalten. Ich denke, wir könnten die Pucks noch ein bisschen länger in der Offensivzone halten. Dadurch könnten wir uns mehr Nachschuss-Tore erarbeiten und die Stürmer im Slot bedienen."
Im Aufgebot der Bruins-Verteidigung zeichnete sich lediglich Torey Krug mit einer respektablen Ausbeute aus. In bislang neun Playoff-Spielen erzielte der 27-Jährige zehn Scorerpunkte (3 Tore, 7 Assists).
"Ich denke, Torey macht einen hervorragenden Job", sagte Cassidy. "Adam [McQuaid], Miller und Chara trafen in der ersten Runde. Ich denke, wir haben genug Schusspower von hinten."
Die anderen Verteidiger schalten sich gegen die Lightning selten erfolgreich in die Offensivbemühungen ein, sind jedoch überzeugt davon, dass sie das ändern können.
"Wir wollen mehr Puckbesitz. Wir müssen mehr mit dem Puck spielen", sagte Verteidiger Charlie McAvoy. "Wir wollen unsere Art von Eishockey spielen und die ist ganz einfach. Wir wollen den Puck haben, ihn tief spielen, ihn laufen lassen und die Schussversuche aufs Tor bringen.

Er ist zuversichtlich, dass den Bruins das am Mittwoch gelingen wird. Bislang erzielte der 20-jährige Rookie in neun Playoff-Spielen vier Punkte (1 Tor, 3 Assists).
"Wir wissen, dass die Lightning ein gutes Team sind, aber wir haben ebenfalls was drauf", ergänzte McAvoy. "Das wird ganz bestimmt eine enge Serie. Ich denke nicht, dass daran noch irgendwer zweifelt. Aber wir glauben immer noch ganz fest an uns."
Auch Bostons ansonsten so treffsicherer Stürmer Pastrnak pflichtete McAvoy bei. "Die Lightning hatten ein gutes Spiel, jetzt liegt es an uns", meinte Pastrnak. "Für mich ist so ein schwaches Match unsererseits unentschuldbar. Es war ein hartes Duell, aber das ist das Schöne an den Playoffs. Am Mittwoch werde ich besser sein."